Was ist die richtige Geldanlage für Kinder – wie sorge ich sinnvoll vor?

Auslandsaufenthalte, Studiengebühren, Weiterbildungen –  wir alle wünschen uns nur das Beste für unsere Kinder und möchten sie in allem unterstützen. Dabei können wir als Eltern jedoch auch kurzerhand an unsere finanziellen Grenzen stoßen. Denkt man an Mieten, Gebühren und Zuzahlungen wird einem schnell klar, dass man sich schon frühzeitig mit der richtigen Geldanlage für Kinder beschäftigen sollte.

Um so früher du Rücklagen für deine Familie bildest, um so geringer ist später die monetäre Belastung, die auf euch zukommt. Doch wie kann ich sinnvoll für meine Kinder vorsorgen? Wie du dieses Thema ganz einfach angehst, erkläre ich dir in diesem Blogbeitrag!

Wann sollte ich für mein Kind finanziell vorsorgen?

Wie oben bereits angesprochen, ist es natürlich sinnvoll so früh wie möglich mit der Geldanlage für deine Kinder zu beginnen.

Da Kinder aber keine Amazon Bestellung sind und sich nicht auf den Punkt planen lassen, entsteht hier für jeden eine individuelle Situation.

Selbstverständlich ist diese zusätzlich durch die persönliche finanzielle Lage beeinflusst.

Bereits vor der Geburt kannst du anfangen, für dein Kind jeden Monat einen kleinen Betrag auf ein Tagesgeldkonto zur Seite zu legen. Auf ein Tagesgeldkonto deshalb, weil du diese Summe für notwendige Anschaffungen verwenden kannst.

Dieses Konto kannst du dann beliebig lange weiter besparen, für all die Dinge, die im Laufe der Kindheit anfallen. Allerdings auch nur dafür.

Das Tagesgeldkonto bietet dir aufgrund der sehr geringen Zinsen keine Möglichkeit dein Geld zu vermehren.

Mit der richtigen Geldanlage für deine Kinder beginnst du am besten mit der Geburt.

Da es aber mitunter viele Familien gibt, die sich vielleicht erst im Grundschulalter mit der finanziellen Vorsorge ihrer Kinder beschäftigen, ist es natürlich auch möglich, erst später damit zu beginnen.

Wenn es das Einkommen und die Rücklagen zulassen, kann man hier mit größeren Beträgen arbeiten, um die „verlorenen“ Jahre etwas auszugleichen.

Die Geldanlage für Kinder mit der Geburt starten

Wenn ich an meine Kindheit zurückdenke, war das Sparbuch noch das Nonplusultra. Das Geld, das dort zu Weihnachten und Geburtstagen eingezahlt wurde, vermehrte sich ohne großes Zutun von allein.

Damals gab es auf ein Sparbuch auch noch anständige Zinsen. Genau, damals!

Lass uns nicht weiter in alten Zeiten schwelgen und auf das Hier und Jetzt schauen. Fakt ist, dass es heutzutage so gut wie keine Zinsen mehr auf ein Sparbuch gibt. Demnach ist damit Sparen für Kinder vollkommen unmöglich.

Stellt man die Zinsen von 0,01% der letztjährigen Inflation von 0,5% gegenüber, wird schnell klar, dass an dieser vermeintlich sicheren Geldanlage nur eines sicher ist, und zwar die Wertminderung. Aber was ist denn nun besser?

 

Welche alterative Geldanlage gibt es

Welche Alternative zum Sparbuch gibt es?

Wenn du die Inflation ausgleichen und zudem dein Geld vermehren möchtest, kommst du um die Börse nicht herum.

Wer jetzt denkt: „Das ist mir viel zu riskant.“ oder „Die Börse ist doch nur etwas für Zocker!“, den kann ich beruhigen, denn mit der richtigen Strategie kannst du auf diese Weise sehr gut finanziell für deine Kinder vorsorgen.

Sogenannte ETFs (Exchange Traded Funds) können hierbei eine gute Wahl sein.

Bei einem ETF handelt es sich um einen Indexfond, der zahlreiche Länder, Unternehmen und Branchen beinhalten kann. Nehmen wir beispielsweise den DAX (Deutscher Aktienindex).

Dieser bildet die Wertentwicklung der 30 erfolgreichsten Unternehmen Deutschlands ab. Möchtest du nun in diese 30 Unternehmen gleichzeitig investieren, kannst du das nicht in den Index direkt tun, aber über einen Fond, der den Index widerspiegelt. Einen ETF also.

ETFs als Geldanlage für Kinder

Wie gehe ich nun vor, wenn ich für meine Kinder in ETFs investieren möchte? Zunächst einmal solltest du dir überlegen, wie viel Geld du monatlich für deine Sprösslinge zur Seite packen möchtest. Das könnten beispielsweise 100 EUR je Kind sein.

Diese könntest du nun zu einhundert Prozent in ETFs anlegen, jedoch ist die Investition an der Börse auch mit der besten Strategie noch mit einem gewissen Risiko behaftet.

Daher kannst du dir überlegen einen Teil des Geldes auf ein eher risikoärmeres Tagesgeldkonto anzusparen und den Rest in einem Depot.

Das könnte beispielsweise so aussehen:

Kind gesamt 100 EUR
Risikolos 50 EUR
Risikobehaftet 50 EUR

Welcher ETF ist für die Geldanlage für Kinder geeignet

Welcher ETF ist geeignet?

Die Diversifikation (breite Streuung) ist eine der entscheidendsten Optionen, um dein Risiko an der Börse zu optimieren. Dabei gibt es mehrere Faktoren, die dazu beitragen:

  • Zeit
  • Region (z.B. Industrieländer, Schwellenländer / Europa, USA)
  • Branche (z.B. Tech, Pharma, Automobil)
  • Asset-Klassen (z.B. Tagesgeldkonto, Immobilien, Rohstoffe, Aktien)

Bezüglich der Asset-Klassen hast du mit Tagesgeldkonto und ETF schon eine gute Auswahl getroffen. Du muss nicht zwingend noch einen Rohstoff- oder einen Immobilien-ETF hinzunehmen.

Um wirklich breit diversifiziert zu sein, bieten sich ETFs an, die sich an einem Index orientieren, der so gut wie alle Länder und Branchen umfasst, wie beispielsweise der FTSE All-World. Dieser beinhaltet Industrie- und Schwellenländer gleichermaßen.

Möglich ist auch diese beiden Komponenten noch einmal zu splitten und einen ETF für Industrieländer und einen für Schwellenländer auszuwählen. Dazu passende Indizes wären der MSCI World ETF und der MSCI Emerging Markets.

Dabei wird eine Verteilung von 75% zu 25% empfohlen. Diese Variante lohnt sich eher ab einem Sparbetrag von 200 EUR.

Deine Geldanlage für Kinder könnte also folgendermaßen aussehen:

 

Kind gesamt 100 EUR
Risikolos: z.B. Tagesgeldkonto 50 EUR
Risikobehaftet: ETF FTSE All-World 50 EUR

 

ODER:

Kind gesamt 200 EUR
Risikolos: z.B. Tagesgeldkonto 100 EUR
Risikobehaftet: ETF MSCI World 75 EUR
ETF MSCI EM 25 EUR

 

Achte bei der Auswahl deiner ETFs darauf, dass diese den entsprechenden Index nachweisen. Einen sehr guten Überblick bekommst du unter justetf.com.

Hier kannst du nicht nur die einzelnen ETFs nach Themen recherchieren, sondern bekommst auch ebenso alle Informationen, wie ein Factsheet, das Fondsvolumen und die Gesamtkostenquote (TER) direkt dazu.

Diese Dinge solltest du alle bei der Auswahl deines ETFs beachten. Lies dir unbedingt immer das Factsheet durch, um zu sehen, dass der ausgesuchte ETF auch wirklich dem gewünschten Index entspricht.

Ein zu kleines Fondsvolumen kann darauf hindeuten, dass der ETF in naher Zukunft wieder geschlossen werden könnte.

Keine Angst dein Geld ist dann nicht weg, aber du musst es gegebenenfalls umschichten, was wiederum mit Kosten verbunden ist. Wo wir auch schon bei der TER (Total Expense Ratio) wären. Die sollte nämlich möglichst gering sein.

Diese Kosten werden ebenso wie die Ordergebühr direkt von deinem eingezahlten Vermögen abgezogen. Du musst dafür nichts weiter tun.

Welche Strategie sollte ich bei der Geldanlage für meine Kinder anwenden?

Einen Punkt der Diversifikation haben wir noch nicht angesprochen – die Zeit. Eine zeitliche Streuung kannst du erreichen, indem du regelmäßig über viele Jahre, besser Jahrzehnte, eine gleiche Summe x an der Börse investiert.

So kannst du Schwankungen sowohl nach oben als auch nach unten ausgleichen. Beginnst du direkt mit der Geburt deines Kindes, kannst du hinter diesen Punkt schon einen Haken setzen.

Hinzukommt, dass, wenn du deine ETFs einmal gekauft hast, du diese über einen sehr langen Zeitraum halten solltest.

Diese Strategie, die auch Buy and Hold genannt wird, eignet sich bei der Geldanlage für Kinder hervorragend.

Diese Form des passiven Investierens beschert dir kaum zusätzlich Arbeit. Nach deiner anfänglichen Recherche der passenden ETFs und dem Aufsetzen der Daueraufträge, musst du nichts weiter tun.

Welchen Broker sollte ich auswählen?

Welchen Broker sollte ich auswählen?

Um an der Börse handeln zu können musst du bei einem Broker ein Depot eröffnen.

Am ehesten bieten sich dafür Direktbanken an, da diese (noch) keine zusätzlichen Kontoführungsgebühren verlangen.

Zudem kannst du hier ein Depot und ein Tagesgeldkonto gleichermaßen einrichten. Das ist ideal für die Geldanlage für Kinder.

Da du hier mit sehr kleinen Beträgen arbeitest, solltest du darauf achten, dass der Broker, den du auswählst, Sparpläne ab 25 EUR anbietet.

Sparplan bedeutet nur, dass automatisch in einem bestimmten Zeitraum der ETF deiner Wahl zum von dir veranschlagten Preis nachgekauft wird.

Je nach Broker kannst du also die Intervalle und die Höhe deiner Investitionen anpassen. Ebenso solltest du darauf achten wie hoch die Ordergebühren sind. Diese werden entweder prozentual oder mit einem Festpreis angeboten.

Hast du beispielsweise Broker A mit 1,25% und Broker B, der pro Trade 3,95 EUR verlangt, solltest du genau schauen, welche Gebühr sich für dich mehr lohnt.

Wenn du angenommen 50 EUR investieren möchtest bist du mit Broker A deutlich besser bedient.

Zudem solltest du darauf achten, dass du direkt ab 0 Jahren (oder unter 18 Jahren) das Konto und das Depot auf den Namen deines Kindes anmelden kannst.

So hast du die Möglichkeit, einen Freibetrag von 801 EUR einzurichten.

Das hat den Vorteil, dass auf Kapitaleinkünfte bis zu diesem Betrag keine Steuern gezahlt werden müssen.

Zusätzlich heißt das aber auch, dass dein Kind ab dem 18 Lebensjahr volle Verfügbarkeit über die auf ihn angemeldeten Konten hat.

Darauf solltest du dein Kind vorbereiten und ihm vermitteln wozu diese Geldanlage gedacht ist.

Nach einer kurzen Einarbeitungsphase kannst du in nur wenigen Schritten ganz einfach selbst eine solide Geldanlage für deine Kinder aufbauen.

Dieses vorausschauende Handeln wird deiner Familie dann zukünftig von großem Nutzen sein.

Also lass dir diese Gelegenheit nicht entgehen und starte JETZT!

Wie legst Geld für deine Kinder an? Wie können deine Kinder den Umgang mit Geld lernen? Schreibe es in die Kommentare und hilf anderen Eltern!

Über den Autor:

Jessica Howad Autorenbox

Hallo! Mein Name ist Jessi, ich bin 30 Jahre alt und lebe zusammen mit meinem Mann und meinem kleinen Sohn in Berlin. In den letzten 15 Jahren habe ich so ziemlich jeden Euro, den ich zusammenkratzen konnte, für Bekleidung oder anderen Schnick Schnack ausgegeben. Bis ich eines Tages auf das Thema Börse, Aktien und ETFs gestoßen bin. So schaffte ich es, nicht nur ein Jahr lang keine Kleidung zu kaufen, sondern gleichzeitig noch mein Geld für mich arbeiten zu lassen. Alles zu meiner persönlichen Weiterentwicklung und, wie du das auch schaffen kannst, findest du unter themoneygirl.de

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