Ausbildung, Studium, Auslandsaufenthalt – all diese Dinge möchte man seinen Kindern ermöglichen. Aber auch das erste Fahrrad, ein neues Bett oder ein aktuelles Smartphone sind Gegenstände, die man seinen Kindern als Eltern nicht verwehren möchte.
Aus diesem Grund ist es wichtig, sich mit dem Sparen für die eigenen Kinder zu beschäftigen und, die für sich passenden Maßnahmen zu ergreifen. Welche das sind und wie du diese entspannt umsetzen kannst, erfährst du in diesem Blogbeitrag!
1. Erarbeite dir einen Sparplan
Bevor du damit beginnst, Geld für deine Kinder zur Seite zu legen, solltest du dir folgende Fragen beantworten.
-
Wofür soll das Geld verwendet werden?
- Sollen mit dem Geld eher kurzfristige Bedürfnisse erfüllt werden, wie beispielsweise neue Möbel, Bekleidung oder Bücher oder geht es um langfristige Projekte, wie die Fahrerlaubnis und das erste Auto, die Unterstützung während der Ausbildung oder des Studiums?
Meine Empfehlung: Du solltest für beide Varianten sparen. Für Kinder eignet sich für die unmittelbaren Anschaffungen ein Tagesgeldkonto. Dort kannst du jeden Monat regelmäßig einen Betrag überweisen, den du dann bei Bedarf verwenden kannst.
Für weiter in der Zukunft stattfindenden Ereignissen, solltest du dein Geld sinnvoll investieren. Wie du das genau machst, klären wir im weiteren Verlauf.
-
Wie viel Geld kannst du jeden Monat für deine Kinder zurücklegen?
- Normalerweise würde man eher frage, welche Gesamtsumme denn am Stichtag benötigt wird.
Da du da aber noch nicht genau weißt, wie sich das Leben deiner Kinder entwickelt und welche Kosten dabei auf euch als Familie zukommen, gehst du andersherum vor.
Du bestimmst einen genauen Betrag, der jeden Monat, oder quartalsweise, als Dauerauftrag für kurzfristige und langfristige Ausgaben eingeht. So automatisierst du deine Finanzen.
Meine Empfehlung: Falls du es nicht bereits tust, führe ein Haushaltsbuch und schaue dir an, wie sich deine Einnahmen und Ausgaben verteilen. Kürze gegebenenfalls deine Kosten und versuche die Beträge auf der Einkommensseite zu erhöhen.
Hast du mindestens ein Quartal lang deine Übersicht erstellt, wird sich klar herauskristallisieren, welche Beträge am Ende des Monats übrigbleiben. Nutze diese, um deine eigenen Investitionen zu tätigen und das Sparen für deine Kinder zu ermöglichen.
Konkrete Beträge kann ich hier nicht nennen, da jede Familiensituation ganz individuell ist und für jeden andere Herausforderungen birgt.
-
Wie viel Zeit hast du?
- Bei Einkäufen, die im Alltag getätigt werden, musst du nicht auf sehr lange Sicht planen. Du sparst jeden Monat Geld an, das dann kurz- bis mittelfristig wieder ausgegeben wird. Beim Sparen für Kinder betreffend Studium, Ausbildung und Co. solltest du schon überlegen, wie viele Monate und Jahre dir für die größeren Summen zur Verfügung stehen.
Hast du einen langen Anlagehorizont von zehn oder mehr Jahren können deine monatlichen Rücklagen etwas kleiner sein als, wenn dir nur noch beispielsweise fünf Jahre bleiben. Selbstverständlich kann es sein, dass du keine größeren Beträge zur Verfügung hast. Schau, dass es in deinem finanziellen Rahmen angemessen ist.
Meine Empfehlung: Starte so früh wie möglich. Im Idealfall legst du bereits während der Schwangerschaft ein Tagesgeldkonto für die routinemäßigen Käufe wie Wickelkommode, Beistellbettchen, Kinderwagen und alles, was ihr als notwendig erachtet, an.
Dieses kannst du dann via Dauerauftrag mit monatlichen Einzahlungen füttern. Mit der Geburt kannst du dann direkt auf den Namen deines Kindes ein Depot und Tagesgeldkonto eröffnen.
Natürlich läuft nicht immer alles so reibungslos und nicht jeder hat die Möglichkeit bereits vor der Geburt zu starten. Dann ist genau jetzt für deine Familie der richtige Zeitpunkt gekommen.
2. Sparen für Kinder und gleichzeitig investieren
Das Sparen für Kinder lohnt sich in der derzeitigen Lage nur, wenn du das Geld auch gleichzeitig investierst. Warum ist das so?
Ein Sparbuch und Tagesgeldkonto weisen vielleicht keine großen Schwankungen auf, also die Zahl auf dem Konto verändert sich nicht, jedoch findet eine permanente Geldentwertung statt. Wie das?
Durch die vorherrschende Inflation. Beispielsweise können eine höhere Nachfrage und ein geringes Angebot zu steigenden Preisen führen. So wie es derzeit bei den Rohstoffen wie Holz und Stahl der Fall ist.
Somit sind die Produkte, die du heute noch für 100 EURO kaufen kannst, in zehn Jahren um einiges teurer. Daher ist die Investition an der Börse, beispielweise mittels eines sparplanfähigen ETFs sinnvoll .
Was ist ein ETF?
ETF bedeutet ausgeschrieben Exchange Traded Funds und ist ein indexbasierter Fonds. Was bedeutet das genau?
Schauen wir uns exemplarisch den DAX (Deutscher Aktienindex) an. Dieser Index beinhaltet die 30 größten deutschen, börsennotierten Unternehmen und bildet deren Wertentwicklung ab. Möchtest du nun gleichzeitig in diese 30 Unternehmen investieren, könntest du Aktien dieser kaufen.
Das kann jedoch unter Umständen sehr teuer werden. Mit einem DAX ETF, in dem alle diese Titel enthalten sind, kannst du bereits mit kleinen Beträgen in diesen Index investieren.
Warum sollte ich in ETFs investieren?
Um in ein Unternehmen zu investieren, könntest du nun Aktien dieses Unternehmens kaufen. Macht das Unternehmen Gewinne und entwickelt sich gut, steigt der Wert deiner Aktie. Macht es Verluste oder geht sogar Konkurs, ist deine Aktie im schlechtesten Fall gar nichts mehr wert.
Um also dein Risiko eines Totalverlustes zu minimieren, kommt es auf eine breite Streuung an. Dabei reicht es nicht in vielleicht zehn oder zwanzig Unternehmen zu investieren.
Es kommt ebenso auf eine Diversifikation in Zeit, Region, Branche und Anlageklassen an. Sparst du für deine Kinder die Beträge über mehr als zehn Jahre hinweg an, kannst du Marktschwankungen gut ausgleichen.
Was für Unternehmen gilt, gilt ebenso für Länder und Branchen. Investiere nicht nur in Europa, sondern weltweit.
Konzentriere dich nicht auf die Pharmabranche, sondern ziehe Tech, Energie, Forschung und Logistik mit ein. Um diese breite Streuung einfach und kostengünstig abzubilden, kannst du auf ETFs zurückgreifen.
Welche ETFs sind für meine Kinder passend?
Da die Beträge, die du investierst, nicht allzu hoch sind und um es unkompliziert zu halten, reichen bereits zwei ETFs aus. Einen, der sich auf den MSCI World Index bezieht, und einen, der den MSCI Emerging Markets Index zur Grundlage hat.
Damit hast du etwa 1.600 Aktien aus 23 Industrieländern und ca. 1.400 Aktien aus 27 Schwellenländern in deinem Portfolio und eine ausreichende Streuung.
Bevor du in einen ETF investierst, ließ dir genau das Factsheet durch und recherchiere, wie du den passenden ETF für dich und deine Familie auswählst. Kaufe auf keinen Fall irgendetwas blind, was du nicht zuvor genau durchdrungen hast.
Wie investiere ich beim Sparen für meine Kinder?
Am besten teilst du den Betrag, den du regelmäßig für deine Kinder investieren möchtest in zwei Kategorien ein – risikolos und risikobehaftet. Den risikolosen Anteil kannst du auf einem Tagesgeldkonto parken.
Das bringt zwar keine Rendite ein, ist aber auch mit einem geringen Risiko behaftet. Den restlichen Betrag nutzt du für das Depot und die darin enthaltenen ETFs.
Hier besteht zwar ein gewisses Risiko des Geldverlustes, jedoch umgekehrt ebenso eine hohe Chance auf Rendite.
Entscheide selbst wie hoch die prozentuale Verteilung auf Depot und Tagesgeldkonto sein soll. Dabei ist jede erdenkliche Variante möglich.
Um einen Anteil eines ETFs zu kaufen genügen bei den meisten Banken bereits 25 EURO monatlich. Möchtest du nur kleine Beträge investieren, solltest du bei deiner Wahl darauf achten, dass dein Broker diese Option anbietet.
Warum sollte ich das Depot auf meine Kinder anmelden?
Auf Kapitalerträge müssen in Deutschland derzeit etwa 26 Prozent Steuern gezahlt werden. Jedoch gibt es für jede Person einen Steuerfreibetrag von 801 EURO, den sogenannten Sparerpauschbetrag.
Diesen Sparerpauschbetrag kannst du zusätzlich für dein Kind nutzen, wenn du das Depot auf dessen Namen anmeldest und den Freibetrag dort hinterlegst. Allerdings hat dein Kind dann nach dem 18. Geburtstag vollen Zugriff und kann frei über das, darin angesparte Geld verfügen.
Daher solltest du dein Kind auf diesen Umstand vorbereiten und ihm vermitteln wozu diese Summe verwendet werden soll.
3. Auf diese Anlageprodukte solltest du verzichten
Wenn du für deine Kinder das Sparen lernen möchtest, stolperst du schnell über Anlagen, auf die du lieber verzichten solltest. Dazu gehören beispielweise die Ausbildungsversicherung oder eine KinderPolice.
Diese Formen der Anlage eignen sich häufig nicht, da sie versuchen mehrere Produkte miteinander zu kombinieren und damit meist unflexibel und nicht bedarfsgerecht sind. Dabei soll nicht nur für die Berufsausbildung vorgesorgt, sondern gleichzeitig noch eine Risikolebensversicherung abgeschlossen werden. Es handelt sich demnach um eine kapitalbildende Lebensversicherung.
Bessere Konditionen ergeben sich bei einer einzelnen Betrachtung beider Kategorien. Möchtest du den Todesfall absichern, tue das mit einer dafür bestimmten Lebensversicherung. Investitionen kannst du wie oben beschrieben vornehmen.
Fazit: Wissen ist Macht. Indem du dich selbst eingehend mit den Möglichkeiten beschäftigst, wie du für deine Kinder sinnvoll vorsorgen kannst, hast du einen riesengroßen Vorteil.
Du musst dich nicht von provisionsgelenkten Bankberatern zu unvorteilhaften Anlageprodukten überreden lassen. Investiere das Geld selbst für deine Kinder, damit kannst du Kosten sparen und hast die volle Kontrolle.
Beim Sparen für Kinder können ETFs in der heutigen Zeit eine gute Wahl sein, um später anfallende Kosten gut finanzieren zu können.
Über die Autorin:
Hallo! Mein Name ist Jessi, ich bin 30 Jahre alt und lebe zusammen mit meinem Mann und meinem kleinen Sohn in Berlin. In den letzten 15 Jahren habe ich so ziemlich jeden Euro, den ich zusammenkratzen konnte, für Bekleidung oder anderen Schnick Schnack ausgegeben.
Bis ich eines Tages auf das Thema Börse, Aktien und ETFs gestoßen bin. So schaffte ich es, nicht nur ein Jahr lang keine Kleidung zu kaufen, sondern gleichzeitig noch mein Geld für mich arbeiten zu lassen. Alles zu meiner persönlichen Weiterentwicklung und, wie du das auch schaffen kannst, findest du unter themoneygirl.de
3 Gedanken zu „Sparen für Kinder – Wie du sinnvoll für deinen Nachwuchs vorsorgst“