Lohnt sich die Investition in einen Dividendenfonds?

Zurücklehnen und regelmäßig passives Einkommen in Form von Dividenden einstreichen. Der Traum eines jeden Anlegers. Mit dieser verheißungsvollen Vorstellung locken Dividendenfonds.

Doch ist es wirklich so einfach und lohnt sich das Investment tatsächlich? Was sind die Vor- und Nachteile eines solchen Fonds? Diese und viele weitere Fragen klären wir in diesem Blogbeitrag.

Was ist ein Dividendenfonds?

Bei einem Dividendenfonds handelt es sich um einen regulären Aktienfonds, der sich vor allem auf Unternehmen mit hohen Dividenden konzentriert.

Sucht man selbst diese zahlreichen Unternehmen zusammen und erwirbt entsprechende Anteile, so würde das mitunter sehr viel Zeit und Geld in Anspruch nehmen. Diese Arbeit nimmt dir ein Fondsmanager ab.

Er kauft und verkauft Aktien und gewichtet die Unternehmen innerhalb des Fonds. Damit einher gehen jedoch höhere Kosten, die sich im Ausgabeaufschlag und den Verwaltungsgebühren niederschlagen.

Diesen Punkt kannst du umgehen, wenn du in einen Dividenden-ETF investierst. Dieser orientiert sich an einem Index und wird damit passiv gemanagt. Es fallen bedeutend weniger Gebühren an.

Vorteil sowohl eines Dividendenfonds als auch eines Dividenden-ETFs ist es, dass bereits eine breite Streuung vorliegt. Das bedeutet es sind häufig zahlreiche Regionen (manchmal nur Europa oder die USA), Branchen und Unternehmen enthalten. Damit ist zunächst eine gute Diversifikation gegeben.

Das kann dem Risiko eines Totalverlustes entgegenwirken. Nichtsdestotrotz sollte ein Dividendenfonds nicht die Basis eines Portfolios bilden, sondern eine sinnvolle Ergänzung dazu sein. Die Vor- und Nachteile dieses Investments beleuchten wir im weiteren Verlauf.

Danach solltest du selbst entscheiden, ob Fondsanteile in deinem Depot landen.

Gibt es immer eine Dividende?

Unternehmen zahlen meist jährlich oder quartalsweise an Aktionäre und Anteilseigner eine Gewinnausschüttung. Diese nennt man Dividende. In welcher Höhe diese ausfällt, hängt von der Dividendenpolitik und dem jeweiligen erwirtschafteten Gewinn der Aktiengesellschaft (AG) ab.

Dabei wird niemals der gesamte Betrag ausgezahlt. Während der in bestimmten Abständen stattfindenden Hauptversammlung werden die Konditionen der Dividendenzahlung bestimmt.

Der Vorstand schlägt dazu eine Summe vor, die von den Aktionären dann angenommen oder abgelehnt werden kann. Trotz nicht erzielter Gewinne ist es dennoch möglich, dass das Unternehmen beschließt eine Dividende an die Anleger auszuzahlen, um deren Treue zu belohnen.

Die finanziellen Mittel werden dann aus den Reserven der AG geschöpft. Unternehmen können die Dividende, ähnlich wie im Marketing, zur Kundenbindung und Kundenakquise nutzen.

Jahrelang ausgeschüttete Dividenden lassen auf fortführende Auszahlungen hoffen und motivieren zum Halten der Aktie beziehungsweise weiteren Käufen.

Unternehmen, die nicht nur mehr als 25 Jahre eine Dividende gezahlt haben, sondern diese auch noch regelmäßig erhöht haben, gehören zu den Dividenden-Aristokraten. Diese gelten als besonders attraktiv, da sie eine gewisse Verlässlichkeit ausstrahlen.

Jedoch muss dazu gesagt werden, dass die Gewinnausschüttungen doch häufig sehr gering ausfallen. Das Risiko dieses Investments ist vielleicht nicht allzu hoch, aber die daraus hervorgehende Rendite ist es ebenfalls nicht.

Dividenden-Aristokraten sind häufiger in den USA als in Deutschland vorzufinden. Dazu zählen beispielsweise bekannte Marken wie Proctor & Gamble, PepsiCo, Coca-Cola und McDonalds.

Jedoch ist eine Dividende keineswegs sicher. Das sollte dir bei der Auswahl eines Dividendenfonds bewusst sein.

Das Unternehmen kann sich genauso gut gegen eine Gewinnausschüttung entscheiden, wenn es als sinnvoller betrachtet wird, diese für Forschung und Entwicklung innerhalb des Betriebs einzusetzen. Somit kann eine Dividendenzahlung ausbleiben oder kommt gar niemals zustande.

Google beispielsweise hat in seiner gesamten bisherigen Firmengeschichte noch kein einziges Mal eine Gewinnausschüttung vorgenommen, sondern diese eher für die Erschließung neuer Geschäftszweige genutzt.

Google keine Dividendenausschüttungen

Ob diese Vorgehensweise für den Aktionär von größerem Vorteil ist, muss dieser von Investition zu Investition selbst entscheiden.

Die meisten DAX Konzerne haben ihre Dividendensaison im Frühjahr, zwischen April und Mai. Wie andere Kapitalerträge, werden Dividenden in Deutschland mit rund 26 Prozent besteuert.

Lohnt sich das Investment in einen Dividendenfonds?

Am Tag der Dividendenausschüttung wird der Kurs des Unternehmens um fast genau diesen Betrag gedrückt. Dieser Kursabfall wird Dividendenabschlag genannt.

Dadurch wird verhindert, dass findige Aktionäre einen Tag vor der Hauptversammlung Aktien kaufen und diese nach der Auszahlung sofort wieder verkaufen.

Ein vereinfachtes Beispiel:

Deine Coca-Cola Aktien sind beim Kauf genau 150 EURO wert. Der Vorstand schlägt eine Dividende von 10 EURO vor, die dann von den Anteilseignern so angenommen wird.

Du erhältst die 10 EURO Dividende, allerdings rutscht der Kurs deiner Aktie nun auch um diesen Betrag und ist somit nur noch 140 EURO wert. Du hättest in diesem Szenario nichts dazu gewonnen.

Zur Bewertung einer geeigneten Dividendenaktie solltest du daher beobachten, wie schnell sich der Kurs vom Dividendenabschlag wieder erholt. Dies kann ebenso ein Kriterium bei der Entscheidung für oder gegen einen Dividendenfonds sein.

Gerd Kommer, deutscher Investmentbanker und erfolgreicher Buchautor, betont immer wieder, dass die Dividende als psychologischer Anreiz für den Aktienkauf positiv zu bewerten sei, aber ansonsten keine Auswirkung auf die Vermögensentwicklung habe.

Dennoch schwören viele Anleger auf die Dividendenstrategie und ausschüttende ETFs und konzentrieren sich vor allem auf Unternehmen mit hoher Gewinnausschüttung. Mal mehr, mal weniger erfolgreich.

Besser analysieren mit der Dividendenrendite

Die Dividendenrendite kann dir einen weiteren Anhaltspunkt bei der Beurteilung einer geeigneten Aktie oder eines passenden Dividendenfonds geben. Diese setzt den Wert der einzelnen Dividende mit dem Einkaufspreis der einzelnen Aktie zum Zeitpunkt der Ausschüttung ins Verhältnis.

Daraus ergibt sich eine Relation zwischen diesen beiden Kennzahlen. Die Dividendenrendite gibt somit Aufschluss darüber wie hoch die Verzinsung einer Aktie ist.

Ein Beispiel:

  • Aktienkurs zum Zeitpunkt der Ausschüttung: 200 EURO
  • ausgeschüttete Dividende pro Aktie: 10 EURO

(10 / 200) * 100 = 5 %

Die Dividendenrendite würde in unserem Beispiel 5 Prozent betragen. Das heißt im Umkehrschluss, dass du auf jeden investierten EURO 5 Prozent Dividende erhältst. Je geringer der Aktienkurs und umso höher die anfallende Dividende, umso größer ist die Dividendenrendite.

Wurde die Aktie zuvor zu einem günstigeren Preis gekauft, fällt die Dividendenrendite noch höher aus. Gleiches gilt auch umgekehrt.

Nichtsdestotrotz solltest du dein Urteil nicht zu vorschnell fällen. Eine großartige Dividendenrendite ist nicht immer ein Zeichen für ein ansprechendendes Unternehmen beziehungsweise einen attraktiven Dividendenfonds.

Denn ein hoher Kurs beim Verkauf kann sich letztendlich positiver auf dein Vermögen auswirken als eine gute Dividende zu einem eher niedrigen Kurs.

Vor- und Nachteile eines Dividendenfonds zusammengefasst – Worauf musst du achten?

Vorteile:

  • Du kannst bereits mit kleinen Beträgen in Fonds investieren. Käufe und Verkäufe können schnell vonstattengehen.
  • Du kannst in viele dividendenstarke Unternehmen gleichzeitig investieren, ohne dafür jedes einzelne im Detail analysiert zu haben.
  • Die Gesamtrendite des Fonds kann aufgrund der Dividende positiv beeinflusst werden
  • Durch regelmäßige Ausschüttung fühlst du dich motiviert stetig weiter an deinem Vermögensaufbau zu arbeiten.

Nachteile:

  • Wie bei jeglichem Aktienhandel an der Börse besteht ein gewisses Risiko. Du kannst einen Totalverlust nicht ausschließen.
  • Für aktiv gemanagte Dividendenfonds fallen in der Regel hohe Gebühren Die Kosten für beispielsweise Ausgabeaufschlag du Verwaltung lassen sich minimieren, wenn man in einen passiven Dividenden-ETF investiert. Dafür lassen sich oftmals Sparpläne anlegen, die dann weitaus kosteneffizienter sind.

Darauf musst du achten:

Es ist nicht alles Gold, was glänzt. Ja, eine regelmäßige Dividende, ohne weiteres Zutun klingt traumhaft, aber das ist es meist auch – ein Traum.

Auch die Dividendenstrategie hat ihre Nachteile.

Um mit der Dividendenstrategie und / oder dem Investment in einen Dividendenfonds seine finanziellen Mittel zu erweitern, gehört viel Erfahrung, Analysegeschick und Weitsicht.

Eine gute Dividendenrendite ist nicht immer ein Garant für Erfolg und jegliche zusätzlichen Kosten, die du entrichten musst, schmälern deine Rendite.

Wäge genau ab, ob diese Art des Anlegens für dich geeignet ist und, ob sie dich zu deinem Ziel führt. Informiere dich umfassend, bevor du dein Geld investierst.


 

Über die Autorin:

Hallo! Mein Name ist Jessi, ich bin 31 Jahre alt und lebe zusammen mit meinem Mann und meinem kleinen Sohn in Berlin. In den letzten 15 Jahren habe ich so ziemlich jeden Euro, den ich zusammenkratzen konnte, für Bekleidung oder anderen Schnick Schnack ausgegeben.

Bis ich eines Tages auf das Thema Börse, Aktien und ETFs gestoßen bin. So schaffte ich es, nicht nur ein Jahr lang keine Kleidung zu kaufen, sondern gleichzeitig noch mein Geld für mich arbeiten zu lassen. Alles zu meiner persönlichen Weiterentwicklung und, wie du das auch schaffen kannst, findest du unter themoneygirl.de

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