Was sind Art Blocks NFTs und warum sind sie so unverschämt teuer?

Was ist das?

Sieht aus wie ein Bandwurm, der in einen Farbkasten gefallen ist.

Ich verstehe es nicht. Das hat ein Computer gemacht… was ist daran besonders?

So reagierte ich, als ich zum ersten Mal die „Chromie Squiggles“ von Snowfro, dem Gründer von Art Blocks, gesehen habe:

CHromie Squiggles: die ersten Art Blocks NFTs
Bild: OpenSea

Das ist fünf Monate her.

Jetzt bin ich begeistert von Art Blocks NFTs, eine Plattform für außergewöhnliche Generative Art (Generative Kunst) – und diese Begeisterung möchte ich etwas mit dir teilen, indem du jetzt erfährst:

  • Was Generative Art ist,
  • Was Art Blocks ist
  • Wie Art Blocks aufgebaut ist
  • Was Art Blocks besonders macht (Hunderttausende für einzelne Bilder kommen nicht von ungefähr)
  • Und einige Alternativen auf anderen Blockchains, falls dir die Gas Fees auf Ethereum ein Loch in die Wallet fressen.

Was in Picassos Namen ist Generative Art?

Das englische Wikipedia definiert es passend:

„Generative Kunst bezieht sich auf Kunst, die ganz oder teilweise mit Hilfe eines autonomen Systems geschaffen wurde.

Ein autonomes System ist in diesem Zusammenhang in der Regel ein nicht-menschliches System, das selbstständig Merkmale eines Kunstwerks bestimmen kann, die andernfalls direkte Entscheidungen des Künstlers erfordern würden.“ (Übersetzt mit Deepl)

Der Künstler „malt“ also sein Bild über einen Algorithmus. So wie Googles Suchalgorithmus DEINE Suchvorschläge anzeigt, so entwirft der Algorithmus DEIN Bild.

Beispielsweise googlest du „Restaurant Berlin,“ worauf Google seine Datenbanken nach diesem Suchwort durchkämmt.

Danach zeigt es dir in den Suchergebnissen, was andere geklickt haben, wenn sie „Restaurant Berlin“ suchen; und passt die Suchergebnisse darauf an, was du bis bisher gesucht und angeklickt hast.

Das heißt? Deine Suchvorschläge sind mal mehr oder weniger einmalig.

Ebenso funktioniert Generative Art:

Der Künstler gibt nur das „Suchwort“ vor – die Farbe, Anordnung, Formen… Was der Algorithmus schließlich malt, pinselt oder schmiert, weiß der Künstler vorher NICHT.

Der Künstler programmiert nur den Algorithmus, der später das Bild erstellt. Der Algorithmus folgt den Vorgaben – dennoch ist viel Chaos und Zufall im Endprodukt.

Was du also für ein Bild bekommst, weißt du erst, wenn du in Art Blocks auf „Purchase“ klickst.

Art Blocks NFTs: Was ist Art Blocks?

Art Blocks ist eine NFT-Plattform auf Ethereum, wo du Generative Kunst minten kannst.

Das verstehen auf Anhieb wahrscheinlich nur die wenigsten. Deshalb dröseln wie die Begriffe auf:

  • Ethereum ist wie eine Hochsicherheits-Datenbank – niemand kann sie ändern, niemand kann sie beeinflussen, niemand kann sie abschalten. Solange Ethereum existiert, „lebt“ auch dein NFT fort (jedoch nur als Token; das Bild selbst ist woanders gespeichert)…was uns zu NFTs führt:
  • NFTs oder Non Fungible Tokens: Sind wie eine Box. Darin legst du Kunst, Bilder, Musik, etc. und speicherst sie für immer auf der Blockchain. Stelle es dir vor wie eine digitale Zeitkapsel: Was du hineinlegst, bleibt erhalten. Darüber hinaus sind NFTs einmalig (du kannst sie nicht kopieren) und beweisen Eigentum (Wem gehört das NFT?) Deshalb kannst du IMMER beweisen, wem ein NFT gehört – und nicht einmal der Bundesgerichtshof könnte das anzweifeln.
  • Minten: Ist der Prozess, wo du dein NFT auf die Blockchain „eingravierst“ und mit deiner Adresse verknüpfst.

Fassen wir es zusammen:

Über Art Blocks verkaufen Künstler ihre Generative Art, die darauf als NFT für immer auf der Blockchain gespeichert wird.

Dabei hat Art Blocks drei verschiedene „Kollektionen“, wo unterschiedliche Künstler verschiedener Qualität ausgestellt sind:

1. Curated – die Besten der Besten

Art Blocks NFTs curated
Bild: OpenSea

Wenn Wein-Experten gurgeln, schlürfen und nippen, um die Güte eines Weins zu ermitteln, so kuratieren sie – sie überprüfen, bewerten und suchen aus.

Bezogen auf Art Blocks NFTs bedeutet das:

Experten, Künstler und andere Fachleute haben den Künstler und sein Werk überprüft, bevor er auf Art Blocks curated veröffentlichen darf:

Es sind also die „Besten der Besten“ – die wertvollsten Werke auf Art Blocks.

Dafür ist auch die Warteschlange länger als vor einer Supermarktkasse am 23. Dezember – schätzungsweise würde es zwei Jahre dauern, jeden Künstler rigoros zu überprüfen.

Das beweist, wie begehrt Art Blocks unter Künstlern ist.

Wurde jedoch einmal ein Künstler ausgewählt, hat erfolgreich veröffentlicht und möchte nun intensiver experimentieren, so darf er auf den Spielplatz:

2. Der Playground – Ein Spielplatz für Künstler

Art Blocks NFTs Playground
Bild: OpenSea

Auf dem „Spielplatz“ dürfen nur Künstler veröffentlichen, die bereits unter „curated“ verkauft haben.

Die Kriterien sind hier jedoch nicht zu streng, denn Künstler sollen Neues schaffen, Regeln brechen, experimentieren und ihre Algorithmen tief in Fantasie tauchen.

Trotzdem dürfen Künstler nicht endlos auf dem Playground „spielen.“ Ist ein Projekt öffentlich, hat der entsprechende Künstler einen Monat lang Kunstpause.

3. Factory – Hochwertige Kunst „vom Fließband“

Art Blocks NFTs Factory
Bild: OpenSea

In dieser Fabrik wird Generative Art in Massen produziert – neue Künstler, neue Stile, neue Ideen werden wie am Fließband in die Wallets der Nutzer geliefert.

„In Massen“ ist keinesfalls abwertend gemeint. Jeder Künstler darf hier veröffentlichen, solange er Mindeststandards erfüllt: nicht schamlos von anderen Künstlern kopieren oder minderwertige Qualität abliefern.

Das bringt neue Talente auf den Markt und befriedigt die Community, die unersättlich mehr und mehr will.

Jedoch gibt es eine Einschränkung, die zugleich Qualität sichert:

Deine Kollektion muss ausverkauft sein, bevor du die nächste veröffentlichen darfst. Zwischen der alten und neuen muss allerdings wieder ein Monat liegen.


Jetzt habe ich dir Art Blocks grob erklärt, aber was macht die Plattform besonders? Vielleicht denkst du immer noch, die „Chromie Squiggles“ von oben sehen aus „Trollis Saure Glühwürmchen?“

Die Frage ist berechtigt und folgende auch:

Wieso sind einige Bilder hunderttausende Dollar Wert? Was macht Generative Kunst auf der Blockchain so besonders? Warum wollen so viele diese NFTs kaufen?

Und den Antworten spüren wir jetzt nach:

Was macht Art Blocks NFTs so begehrt wie ein Gemälde von Van Gogh?

  • Güte der Künstler – und das nicht nur, weil sie kuratiert sind. Vielmehr sind die Künstler zur Meisterschaft verdammt. Wie ist das gemeint? Vor NFTs und Art Blocks entwarfen Künstler der Generative Art einen Algorithmus, ließen ihn ein paar hundert- oder tausendmal durchlaufen, begutachteten danach die Werke und wählten die besten aus. Von tausend Bildern blieben vielleicht zehn übrig. Jetzt muss jedes Bild sitzen wie ein Hole-in-one. Denn das Bild ist gekauft, bezahlt, geminted – es lässt sich nicht mehr ändern und beweist oder widerlegt für immer die Qualität des Künstlers. Kurz: Der Künstler kann es sich nicht mehr leisten, ein Meisterstück und neun Enten zu produzieren – alle zehn müssen zumindest gut sein.
  • Einmaligkeit und Eigentum: Das Bild, das du mintest, ist einmalig und gehört zu 100 Prozent dir. Es ist, als hättest du die echte Mona Lisa mit Siegel, Urkunde und Echtheits-Schreiben an der Wand hängen.
  • „Lotto-Effekt“: Jeden Samstag sitzen Millionen vor dem Fernseher, beobachten, wie Kugeln mit Zahlen aus einer Kiste rollen, sich anordnen und schließlich gezogen werden. Die Spannung schwelt, Nerven reißen, Enttäuschung oder Freude macht sich Luft… nicht anders bei Art Blocks NFTs: Du weißt nicht, was du bekommst. Dein Bild kann selten sein, schnell in Preis steigen – oder unbeachtet in deiner Wallet liegen wie ein Mauerblümchen.
  • Spaß/Gamification: Sobald du ein NFT geminted hast, beginnt der Wahnsinn auf OpenSea – dem größten Zweitmarkt für NFTs. Dort verkaufen Trader oder Flipper beinahe sofort ihre Bilder. Manche machen so 10, 20, sogar 100x in wenigen Stunden oder Tagen. Es ist viel Nervenkitzel, Spiel und Spaß dabei. Das ist Teil des Reizes.
  • Native Crypto: Weil Generative Art auf Code und Algorithmen aufbaut, passt sie in die Blockchain/Crypto-Philosophie, die die Welt durch Code besser machen möchte. Beispielsweise, indem Code Betrug unmöglich macht oder Eigentum garantiert.
  • Gerechter für den Künstler: Bevor es NFTs gab, hat der Künstler sein Bild verkauft – das war’s. Stieg es später auf Millionen, bekam der Künstler nicht mehr als die abgegriffenen Pfennige der „Anerkennung.“ Jetzt kann der Künstler „Royalties“ einstellen. Das heißt? Er verdient jedes Mal einen bestimmten Prozentsatz, wenn jemand das Bild weiterverkauft.
  • Die Community: Das ist wahrscheinlich der wichtigste Punkt; denn kein Kunstwerk erzielt astronomische Preise, wenn nicht eine wilde Community dahintersteht. Deshalb ähneln an Tagen, wo geminted wird, die Discord-Channel einem überkochenden Topf Milch: Die Leute kommentieren, zeigen ihre Bilder, helfen, die Gefühle schwappen über… Hier zeigt sich meist der wahre Wert eines NFTs – an der Reaktion der Community. Tritt deshalb Art Blocks Discord bei, wenn du auf dem Laufenden bleiben möchtest: https://discord.com/invite/artblocks

Hast du Alternativen zu Art Block NFTs?

Ich gebe es ganz offen zu:

Ich würde jetzt kein Bild auf Art Blocks minten. Nicht, weil sie mir nicht gefallen, sondern weil mir die Gas Fees und Preise zu hoch sind.

Drei bis vier Ether + Gas Fees möchte ich nicht stemmen.

Zum Glück gibt es Alternativen auf anderen Blockchains, wo du Generative Art minten kannst. Vielleicht sind sie nicht so angesehen, die Künstler wenig bekannt, aber dafür lernst du:

Was gute Generative Art ist, welche Künstler eine treue Community aufbauen und wie du dich auf Discord zurechtfindest.

Welche Alternativen gibt es:

  • Fxhash: Eine Plattform auf der Tezos-Blockchain, wo jeder Künstler veröffentlichen kann. Es gibt keine Kartierung, keine Beschränkungen. Außerdem ist ein Marktplatz auf der Seite live, wo du deine Bilder direkt verkaufen kannst (wenn jemand kauft). Die Preise sind gering und pendeln beim Minten zwischen 1,5 bis 10 Tezos.

Auf anderen Chains wie Solana oder Binance Smart Chain habe ich keine Plattformen speziell für Generative Art gefunden.

Schaue trotzdem einmal auf den großen Marktplätzen wie AirNFTs (Binance Smart Chain), CNFT (Cardano) oder Solanart (Solana) vorbei.

Vielleicht findest du ja das ein oder andere Projekt, das dir gefällt.

Schreibe es gern in die Kommentare, falls du Generative Art Plattformen auf diesen Chains kennst. Du würdest mir und den anderen sehr weiterhelfen.

Fazit zu Art Blocks NFTs

Vor NFTs und Art Blocks lebte Generative Art versteckt wie die Meerjungfrau Arielle:

Die Community war klein. Die Künstler unter sich. Kaum jemand wusste, das Generative Art existiert.

Warum?

Weil der Künstler Einmaligkeit und Eigentum nicht garantieren konnte. Der Algorithmus war auf seinem Rechner; er wählte die Bilder aus und verkaufte die Besten weiter.

Zudem gab es keine große Plattform.

Das hat sich alles jetzt geändert.

Auf Art Blocks veröffentlicht der Künstler seinen Algorithmus und der Käufer lässt ihn durchlaufen. Sobald er auf „Purchase“ drückt, entsteht das Kunstwerk beinahe vor seinen Augen – wie eine Fata Morgana in der Wüste.

Das ist einmalig. Neu. Reizvoll.

Ein Sprungbrett für neue Künstler und gewagte Experimente.

Deshalb stehen wir mit Generative Art auf der Blockchain noch ganz am Anfang – viele Projekte, viele neue Ideen werden noch das Licht von Ethereum erblicken.

Hast du bereits ein Bild von Art Blocks? Schreibe es gerne in die Kommentare!


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