Nutze den Crash als Chance – Einfach investieren in Indexfonds und ETF

Fondsanteile gibt es jetzt zum Schnäppchenpreis

Das neue Coronavirus hat auch die Börsen infiziert. Was bedeutet es für die Wirtschaft, wenn Lieferketten unterbrochen werden, Menschen nicht mehr reisen und Gebiete mit Millionen Einwohnern abgeriegelt werden? Im Februar erreichte der deutsche Leitindex DAX trotz Covid-19 noch ein Allzeithoch. Anfang März stürzte er zeitweise um mehr als 20 % ab, genau wie alle anderen wichtigen Aktienindizes. Selbst ein fallender Ölpreis, der sonst eher dämpfend auf Kursverluste wirkt, konnte da nichts retten.

Die aktuelle Situation bietet eine Menge Chancen. Nur derjenige, der jetzt aussteigt, realisiert Verluste. Wer in Aktien investiert, profitiert dagegen von den niedrigen Kursen. Wenn du jetzt Fondsanteile kaufst, bekommst du für dasselbe Geld zehn bis zwanzig Prozent mehr als noch vor wenigen Wochen. Wichtig ist, dass du dich vorher gut informierst und dich nicht durch kurzfristige Rückschläge von deiner Strategie abbringen lässt.

Was sind Indexfonds und ETF?

Die Abkürzung ETF steht für den englischen Begriff Exchange Traded Fund, also an der Börse gehandelte Investmentfonds. Während viele Fonds direkt von einer Investmentgesellschaft verkauft werden, kaufst und verkaufst du ETF über eine Wertpapierbörse. Die meisten ETF sind passiv verwaltete Indexfonds.

Deshalb werden die Begriffe ETF und Indexfond häufig synonym verwendet. Ein Indexfonds bildet einen Aktienindex, also eine Liste von Aktien, nach. Deshalb spricht man hier von passiver Verwaltung. Das Gegenteil ist ein aktiv gemanagter Fonds, bei dem ein Fondsmanager oder ein Expertenteam versuchen, durch geschickte Zusammensetzung des Fondsvermögens mehr Ertrag herauszuholen, als ein passender Vergleichsindex abwirft.

Index schlägt Fondsmanager

Der Kostenvorteil eines Indexfonds liegt auf der Hand: Festgehalt und/oder Erfolgsbeteiligung des Fondsmanagers fallen weg. Achte beim Vergleich verschiedener Fonds auf die Angabe TER (Total Expense Ratio, Gesamtkostenquote). Sie bildet zwar nicht alle Preisbestandteile ab, ist aber ein guter Indikator.

Bei einem aktiv gemanagten Fonds kommen um die 2 % zusammen. Würden die im Fonds enthaltenen Wertpapiere also um 5 % zulegen, kämen davon nur 3 % bei dir an. Ein Indexfonds liegt regelmäßig unter 0,5 %, viele ETF sind sogar unter 0,2 % TER zu haben. Bleiben also im oben genannten Beispiel 4,8 % für dich.

Noch klarer wird die Sache, wenn man den Ausgabeaufschlag (Agio) berücksichtigt. Anteile an gemanagten Fonds werden in der Regel teurer verkauft als zurückgekauft. Der Ausgabeaufschlag beträgt um die 5 %, wird aber von einigen Depotbanken rabattiert. 5 % Aufschlag bedeuten: Von 100 eingezahlten Euro kaufst du nur für 95 Euro Fondsanteile, 5 Euro behält die Investmentgesellschaft als Gebühr.

Behältst du die Anteile für fünf Jahre im Depot, bedeutet das pro Jahr 1 % weniger Rendite. Von den oben angesetzten 5 % Wertzuwachs sind also jetzt nur noch 2 % übrig. ETF kennen kein Agio, weil sie an der Börse gekauft werden. Allerdings sind Ordergebühren üblich – dazu später mehr.

Aber sind die Kosten für einen Fondsmanager nicht gut investiertes Geld? Die Statistik sagt nein. Siebzig bis achtzig Prozent der gemanagten Fonds schneiden in der Jahresbetrachtung schlechter ab als der Vergleichsindex. Auf fünf Jahre gelingt es sogar 90 % der Manager nicht, den Index zu schlagen.

Diese kleinen Hürden musst du meistern

Der Einstieg in die Welt der ETF ist sehr einfach. Die Fondsanteile werden in einem Wertpapierdepot verwaltet. Du brauchst deshalb auf jeden Fall eine günstige Depotbank. Viele Direktbanken führen Online-Depots kostenlos. Kauf und Verkauf von Fondsanteilen können direkt über diese Bank erfolgen. In der Regel wickeln Direktbanken den ETF-Handel über außerbörsliche Marktplätze wie Tradegate ab.

Das ist billiger als die Gebühren, die an der Börse anfallen. Oft gibt es Sonderangebote, wenn die Bank mit einer bestimmten Fondsgesellschaft kooperiert. So kann zum Beispiel eine reguläre Order 10 Euro kosten, für bestimmte Fonds aber nur 3,50 Euro oder gar nichts. Solche Angebote können dauerhaft oder für bestimmte Zeiten bestehen. Letztere werden dann als Fonds des Monats oder ähnlich beworben.

Alternativ kannst du auch einen Broker (Makler) mit dem Kauf und Verkauf beauftragen. Hier gibt es zum Teil attraktive Cashback-Vereinbarungen. Das bedeutet, du bekommst Gebühren in Zusammenhang mit dem Handel oder der Verwaltung der Fondsanteile ganz oder teilweise wieder gutgeschrieben.

Die vielleicht größte Schwierigkeit ist, einen geeigneten ETF zu finden. Allein an der elektronischen Börse XETRA werden knapp 1.500 ETF gehandelt. Du bekommst sie mit regionalen Schwerpunkten (Europa, USA, Asien, Schwellenländer …), nach Branchen (Medizintechnik, Nahrungsmittel, IT und Kommunikation) oder sonstigen Kriterien wie hohe Dividende, kleine und mittlere Unternehmen und dergleichen. Für den Anfang solltest du auf eine möglichst breite Streuung achten und in Fonds auf den Index MSCI World investieren. Darin sind 1.600 Aktien aus 23 Industriestaaten abgebildet.

Ertragschancen über der Inflationsrate

Die Corona-Krise zeigt deutlich: An den Börsen geht es nicht immer nur aufwärts mit den Kursen. Rückschläge, auch in größerem Umfang, sind normal. Wenn du Kursverläufe aufmerksam verfolgst, wirst du die Einflüsse der Finanzkrise 2008 oder der Kraftwerkskatastrophe in Fukushima 2011 sehen.

Du wirst aber auch feststellen, dass selbst solche Großereignisse im langjährigen Trend kaum wahrnehmbare Dellen hinterlassen. Trägt man in einem Dreieck Einstiegs- und Ausstiegsjahre einer Investition ab, dann gibt es nur sehr wenige Konstellationen, die mit einem Verlust endeten. Ab einer Anlagedauer von zwanzig Jahren gab es in der Vergangenheit keine einzige Kombination, die einen Verlust erzeugt hätte.

Über zehn Jahre zeigt der MSCI World trotz des aktuellen Einbruchs noch einen Gewinn von knapp 70 % oder 7 % pro Jahr. Eine so starke Steigerung oberhalb der Inflationsrate wäre mit risikofreien Spareinlagen niemals zu erzielen.

Diese Regeln solltest du beherzigen

  1. Lege niemals alle Eier in einen Korb: Diese Bauernregel gilt auch in Finanzfragen. Mit einem ETF auf den MSCI World kommst du der Forderung nach Mischung und Streuung deiner Anlage schon sehr entgegen.
  2. Aktienquote = 100 minus Lebensalter: Stecke niemals dein ganzes Geld in risikobehaftete Anlagen. Ein Dreißigjähriger kann getrost 70 % seines langfristig angelegten Vermögens in Fonds investieren. Er hat noch viel Zeit, um schlechte Phasen auszusitzen. Ein Sechzigjähriger muss da schon vorsichtiger sein, wenn er das Geld zum Rentenbeginn braucht. Für kurzfristige Anlagen sind Fonds nicht geeignet.
  3. Sparplan-Effekt nutzen: Investierst du regelmäßig denselben Betrag, kaufst du bei hohen Kursen wenige Anteile, bei niedrigen Kursen viele Anteile. Das erhöht zwar nicht deinen Gewinn, wirkt aber ausgleichend auf deinen gesamten Depotwert.
  4. Kosten minimieren: Du hast oben gesehen, dass Gebühren die Renditekiller Nummer 1 sind. Mit ETF hast du schon einige Kosten aktiver Fonds vermieden. Richtig gut wird deine Kostenbilanz mit einem kostenlosen Depot und gegebenenfalls einem günstigen Broker, der Cashback zahlt.
  5. Nicht von Zielen abbringen lassen: Viele selbst ernannte Finanzgurus verkünden ihre Weisheiten, um danach ihre Bücher oder Anlagestrategien zu verkaufen. Lass dich dadurch nicht verunsichern. Sie sind auch keine Hellseher und werden es – wie die Fondsmanager – schwer haben, den Markt zu schlagen.

Alles Wissenswerte im Online-Kurs

Der Einstieg in den Vermögensaufbau mit ETF ist leicht. Schwerer fällt es dir vielleicht, bei ungünstigen Entwicklungen die Ruhe zu bewahren, nicht ständig auf Börsenkurse zu schielen und vor allem Panikverkäufe zu vermeiden – denn damit würdest du Verluste, die bisher nur auf dem Papier standen, realisieren.
Ein kostenloser Online-Kurs (https://www.amazon.de/Einfach-Investieren-mit-Indexfonds-ETFs/dp/B07ZDKGQLP/) vermittelt dir anschaulich im Video, wie das Investieren mit ETF funktioniert und wie du damit zum Beispiel eine solide Altersvorsorge aufbaust, die dich unabhängig macht von der gesetzlichen Rente.

Alternativen zu Indexfond und ETF

Wie oben bereits erläutert, solltest du ein wenig Geld auf der hohen Kante haben, um unerwartete Kosten (zum Beispiel Autoreparatur) bezahlen zu können. Dafür ist Tagesgeld sehr gut geeignet.

 

Für die Altersversorgung ist eine private Rentenversicherung sinnvoll, vor allem, wenn du staatliche Zulagen oder steuerliche Vorteile ausschöpfen kannst. Die Riester-Rente wird zwar oft schlecht geredet, hat aber durchaus ihre Vorzüge. Mit einer fondsgebundenen Riester-Rentenversicherung hast du das Beste aus zwei Welten. Sie muss mindestens den Erhalt der eingezahlten Beiträge garantieren und zahlt bis ans Lebensende, auch wenn du hundert wirst.

4 Gedanken zu „Nutze den Crash als Chance – Einfach investieren in Indexfonds und ETF“

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