Die meisten Finanzbücher lesen sich wie Bauanleitungen eines Ikea-Regals: Erstklassig in der Theorie, doch beim Aufbau passt dies und das nicht. Sie füttern uns nur mit Fakten, Statistiken und Daten, lassen aber eine Frage offen – wie fangen wir konkret an zu investieren? Guter Rat muss aber nicht teuer sein: Autor und Blogger Carsten Vogel erklärt praxisnah und anfängerfreundlich wie Du einen ETF-Sparplan aufsetzt und endlich ein Vermögen aufbaust. Das alles erfährst Du in seinem Buch „In 7 Tagen zum erfolgreichen Börsen-Investor.“
Kurz und schmerzlos – so liest sich das Buch. Nimm Dir einen Nachmittag und Du bist gewappnet für Deinen ersten Börsen-Spaziergang. Ohne Zahlen-Knäuel erfährst Du, welche Anlagen es gibt und in welche Du langfristig investieren solltest. Doch Carsten bleibt nicht stehen bei der grauen Theorie – das ist der Vorteil des Buches –, er nimmt Dich bei der Hand und zeigt Dir, wie es geht. Per Link zu eigenen Videos lernst Du: Wie eröffnest Du ein Depot? Wie wählst Du einen Sparplan aus? So wird reines Wissen zu wirklicher finanzieller Macht.
Das Buch besteht aus 7 Kapiteln und in ihnen lernst Du:
- Die Börse ist kein Spielcasino: Carsten nimmt Dir die Angst vor der Börse und radiert überlebte Finanzmythen aus Deinem Gedächtnis.
- Die Produkte: Er stellt Dir die Finanzprodukte vor, die geeignet sind für einen langfristigen Vermögensaufbau.
- Der ETF: Er erklärt Dir, was ein ETF ist und warum Du in ihn investieren solltest. Gleichzeitig lernst Du: Auf welche Kriterien Du achten musst, wenn Du einen ETF auswählst.
- Die Suche und die Auswahl: Dieses Kapitel stellt Dir mehrere ETFs vor, die sich zum Vermögensaufbau eignen. Doch das Neue: Carsten leitet Dich über das Internet an, wie Du Dir einen ETF aussuchst. Du musst nur den Laptop öffnen und seinen Schritten folgen. Zusätzlich hat er für das Kapitel ein Screen-Capture Video aufgenommen; so kannst Du jeden Schritt nochmals mit Video nachverfolgen.
- Das Wertpapierdepot: Du lernst, was ein Broker ist, wie Du Dich anmeldest und welchen Du wählen solltest.
- Der Sparplan: Jetzt geht es los! Du bist versorgt mit allem Handwerkszeug und nun wird der Sparplan eröffnet – auch hier hat Carsten ein Screen-Capture Video aufgenommen. Hast Du die Theorie durchdrungen, folge dem Link im Buch und er nimmt Dir die Furcht, endlich anzufangen.
- Das größte Risiko: Zuletzt erfährst Du, welches das größte Risiko ist beim Vermögensaufbau – aber natürlich auch, wie Du es umgehst.
Das Interview mit Carsten
Carsten war so freundlich, meine Fragen zu beantworten, die ich nach dem Lesen hatte. Die Antworten geben tiefere Einblicke, wie Du richtig investierst.
1. Wie lange beschäftigst Du Dich bereits mit Finanzen? – und was weckte Deine Leidenschaft zum Thema?
Ich habe leider erst spät damit angefangen, mich mit Finanzen zu beschäftigen. So mit Ende 20, Anfang 30, also vor ca. 7 Jahren. Ich wurde damals angeregt, mich mehr damit zu beschäftigen, weil ich den Blog von Mr. Money Mustache aus den USA entdeckt habe. Als ich dann gemerkt habe, wie viele Leute in meinem Umfeld keine Ahnung von Finanzen im Allgemeinen und Geldanlage im Speziellen haben, habe ich mich entschieden meinen Blog zu starten. Hier geht es zum Blog von Carsten „Finanziell Fit“ (Klick).
2. Im Buch sprichst Du davon, man solle vorerst bei Aktien-ETFs bleiben. Gilt das für Anleger in jedem Alter? – oder sollte man andere Anlagen mit hinzumischen (z.B. Anleihen-ETFs), falls man sich dem Ruhestand nähert?
Ich bin grundsätzlich ein großer Fan und Verfechter von Aktien-ETFs. Sie bringen historisch gesehen die größte Rendite. Da das Buch vor allem für junge Anfänger bei der Geldanlage geschrieben wurde, empfehle ich nur Aktien-ETFs. Wenn man sich schon langsam in Richtung Ruhestand bewegt, kann man natürlich ein wenig umschichten und vermehrt in Anleihen-ETFs gehen. Aber ich würde nie komplett auf Aktien-ETFs verzichten.
3. Ein Beispiel: Ein Anleger, 30 Jahre, möchte nur einen ETF besparen für seine Altersvorsorge – natürlich mit bestmöglicher Rendite. Zu welchem würdest Du ihm raten?
Zu einem thesaurierenden ETF auf den MSCI World. Welcher das dann genau ist, spielt keine große Rolle.
4. Hältst Du Swap-ETFs für genauso sicher wie physisch replizierende ETFs? Sollten Anleger im Zweifelsfall zu den physisch replizierenden greifen?
Soweit ich die Experten dazu richtig verstanden habe, sind sie tatsächlich genauso sicher. Ich persönlich bevorzuge aber physisch replizierende und würde das auch jedem raten, der sich bei Swap-ETFs nicht ganz sicher ist bzw. sich damit nicht wohlfühlt.
5. Sollten Anleger dahingehend ihren Broker auswählen, ob er den gewünschten ETF als kostenlosen Sparplan anbietet? Welcher Faktor ist für Dich der Wichtigste bei der Broker-Wahl?
Ich würde immer zuerst den ETF wählen und dann einen Broker suchen, bei dem ich diesen günstig besparen kann. Die Auswirkungen von Gebühren bei der Geldanlage werden von den meisten Privatanlegern massiv unterschätzt. Der wichtigste Faktor ist für mich daher immer die Gebühren-Struktur des Brokers. An zweiter Stelle würde ich die Benutzerfreundlichkeit nennen.
6. Sollten Anleger auch Smart-Beta-ETFs nutzen für eine bessere Rendite? Wenn ja/nein, warum?
Ich bin ein Freund von „keep it simple“. Der Sinn der Geldanlage mit ETFs ist meines Erachtens das breite Streuen (Diversifikation) meines Investments über die gesamte Weltwirtschaft. Deswegen bin ich kein Fan von Smart-Beta-ETFs.
7. Was sagst Du zu der Kritik an ETFs? – beispielsweise: Es wird eine ETF-Blase geben. Sind ETFs eine Gefahr für das Finanzsystem?
Möglicherweise werde ich in einer neueren Auflage des Buchs ein Kapitel zu genau diesen Fragen hinzufügen, da sie immer wieder kommen. Die kurze Antwort lautet: Nein, ETFs sind keine Gefahr für das Finanzsystem und es existieren bereits sehr gute Artikel im Internet, die explizit erklären, warum das so ist.
Diese Kritik kommt vor allem aus der Ecke der aktiven Fondsmanager, die ihr Geschäftsmodell bedroht sehen.
8. Wann sollten Anleger spätestens ETFs besparen, damit der Zinseszinseffekt überhaupt noch wirken kann?
So früh wie möglich 😉 Nein, aber im Ernst. Natürlich profitierst Du vom Zinseszinseffekt vor allem dann, wenn Du sehr früh mit der Geldanlage beginnst. Aber da keiner von uns weiß, wie alt er mal werden wird, ist es eigentlich nie zu spät, damit anzufangen. Vorausgesetzt, ich kann es mir leisten. Außerdem können ETFs auch vererbt werden.
9. Wie viel sollte man als Notgroschen sparen, bevor man anfängt, in ETFs zu investieren?
Da gehen die Meinungen auseinander. Aber mehrere tausend Euro sollten es schon mindestens sein.
10. Zu welchen Anlagen – außer ausschüttenden ETFs – rätst Du Anlegern, falls sie sich ein passives Einkommen aufbauen wollen?
Real Estate Investment Trust, kurz REITs und im kleineren Ausmaße auch P2P-Kredite. Wobei man bei Letzterem sehr vorsichtig sein muss, da der Markt nicht reguliert ist und sich dort immer wieder schwarze Schafe finden.
Hier geht es zum Blog von Carsten „Finanziell Fit“.
Finanz-Enthusiast, Self-Improvement-Sensei und notorischer Wort-Jongleur – diese drei Engel für Charlie bin ich: Robin. Meine Texte entzaubern die Finanzwelt, um sie Dir zerlegt auf dem Silbertablett zu präsentieren. Für Deine finanzielle Bildung und ein selbstbestimmteres Leben.
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Robin Prock
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