Geld sparen durch automatische Stromanbieterwechsel – wie geht das?

Gerade in den letzten Jahren ist es ein ungeschriebenes Gesetz geworden: Strom, aber auch Gas, ist teuer und belastet die Haushaltskasse enorm. Kaum haben sich Verbraucher an die aktuellen Preise gewöhnt, so kommen auch schon die Hiobsbotschaften und ersten Ankündigungen, dass die Stromkosten aus den und den Gründen erneut steigen müssen.

Aber müssen sich Verbraucher damit abfinden? Nein, über Stromanbieterwechsel lassen sich erhebliche Beträge sparen. Und um es Verbrauchern noch einfacher zu machen, gibt es längst Servicedienste, die dem Kunden das nervige und zeitraubende Durchforsten von Tarifen abnehmen. Aber was steckt dahinter?

20 Euro Schein, 50 Euro Schein als Bargeld
Abbildung 1: Durch regelmäßige Stromanbieterwechsel lassen sich jährlich attraktive Wechselprämien realisieren. Bildquelle: @ Markus Spiske / Unsplash.com

Wie funktionieren solche Dienste?

In erster Linie füllen die Wechseldienste eine große Lücke. Denn obgleich sich viele Stromkunden über die Kosten ärgern, so zögern sie, den Tarif zu wechseln.

Angesichts der Masse an Tarifen, die zwar auf Vergleichsportalen ordentlich präsentiert und sortiert werden, ist es dennoch für den Einzelnen schwierig, eine Entscheidung zu treffen. Hinzu kommt die Furcht, dass etwas schiefgehen könnte, obwohl hier gilt:

Strom wird immer geliefert. Fakt ist aber, dass der selbst durchgeführte Wechsel Zeit kostet – und vielleicht Nerven. Wechseldienste springen somit für den Verbraucher in die Bresche und nehmen ihm die Last ab:

  • Angebot – der Verbraucher beauftragt das Portal mit der Durchführung seines Anliegens. In diesem Fall ist es der Wechsel in einen günstigeren Tarif. Inwieweit Verbraucher sämtliche Vorgehen in die Hände des Portals geben, obliegt ihnen.Sinnvoll ist der Full-Service-Dienst, der die Suche nach einem günstigen Tarif, den Wechsel und natürlich die Kündigung des alten Stromvertrags beinhaltet. Zugleich gibt es das Angebot, dass das Portal dauerhaft tätig wird und regelmäßig prüft, ob es einen günstigeren Tarif gibt.In diesem Fall muss der Kunde nur noch selbst tätig werden und das Portal informieren, wenn er eine Nachricht vom Anbieter erhält, die eine Sonderkündigung möglich macht.
  • Nutzen – das oberste Credo ist das Sparen. Doch auch in anderer Hinsicht profitiert der Kunde vom Portal, da er sich schlichtweg nicht mehr um seine Verträge kümmern muss. Manche Portale bieten der Service in zahlreichen Sparten an.
  • Kosten – von der Ersparnis behalten die Portale in der Regel zwischen 20 und 30 Prozent ein. Kunden sollten nur aufpassen, wenn ein Portal mit Servicepauschalen arbeitet, da diese oft undurchsichtig und somit auch teuer sind.

Sicherlich erhält der Kunde weniger von der eigentlichen Ersparnis, dafür bleibt ihm die Zeit erhalten, die das Sondieren von Tarifen sonst beanspruchen würde.

Wer sich einmal eigenständig einen Überblick über Stromtarife verschafft hat, der weiß, wie schwierig es ist, trotz preislich gestaffelter Übersicht den richtigen Tarif ohne Fallstricke herauszusuchen.

Wie groß ist die mögliche Ersparnis?

Grundsätzlich hängt die Ersparnis immer vom jetzigen Vertrag ab. Verbraucher, die bereits in der Vergangenheit regelmäßig eigenständig nach günstigen Tarifen suchten, sparen im Schnitt bereits, sodass der Wechsel über einen Wechselservice weniger herausholt. Das Beispiel von Wechselpilot zeigt:

  Balkendiagramm zum Thema Geldparen mit Stromanbieterwechsel

  • Durchschnittliche Ersparnisse Februar – 214 Euro sparten Kunden im Februar durch den Wechsel des Stromanbieters.
  • Ersparnisse Mai – nachdem zuletzt im April die Strompreise anzogen, konnten Wechselpilot-Kunden im Mai durchschnittlich 257 Euro sparen.
  • Nachteile Bestandskunden – während Neukunden von neuen Preisen profitieren, haben Bestandskunden Pech. Die Stromanbieter kauften Strom für 2020 teils zu teuer ein und lassen die Bestandskunden für die Kosten aufkommen. Günstige Preise müssen nämlich nicht an Bestandskunden weitergegeben werden.

Neukunden, was Verbraucher durch einen Wechsel natürlich sind, werden hingegen umworben und profitieren auch von sinkenden Preisen. Hinzu kommt natürlich, dass Neukunden allgemein für einen Wechsel belohnt werden. Wechselprämien machen einen Großteil der Einsparungen aus, denn:

  • Hohe Beträge – der Wechselbonus ist häufig ein dreistelliger Betrag. Je nach Anbieter und Tarif wird er auf die monatlichen Abschläge angerechnet. Der Kunde erhält also beispielsweise 240 Euro nicht ausgezahlt, sondern zahlt für ein Jahr einen um 20,00 Euro reduzierten Abschlag.
  • Zusatzprämien – teilweise wird die Wechselprämie sogar noch mit einem weiteren Geldbetrag kombiniert. So kann es gut sein, dass ein Anbieter dem Kunden zusätzliche 50,00 Euro gutschreibt.

Keine geldwerten, dafür aber praktischen, Prämien sind die Sachprämien. Beim Wechsel des Stromanbieters kann gut und gerne ein neues Smartphone, ein Tablet oder eine Küchenmaschine herausspringen. Selbstverständlich sind das nicht die neuesten oder teuersten Modelle, doch wer würde den geschenkten Elektrogrill schon ablehnen?

Dass Bestandskunden in diesen Zirkel nicht eingeladen werden, weiß wohl jeder Verbraucher, der schon einmal langjährige Verträge hatte. Die eigenen Telefon- und Internetkosten stehen auf dem Niveau von 2010, während der beste Freund beim gleichen Anbieter einen frischen Tarif hat und für mehr Leistung nur die Hälfte zahlt.

Bei Strom und Gas ist das derselbe Fall. Bestandstarife müssen preislich nicht nach unten korrigiert werden, wenn es keine gesetzliche Anforderung ist und »Treueprämien« liegen im reinen Ermessensspielraum.

An und für sich tragen aber alle Verbraucher an dieser Thematik mit Schuld. Gerade bei der Stromversorgung nutzen weiterhin 50 Prozent der Haushalte den Grundversorger – und das oft sogar im Grundtarif.

Dieser ist eigentlich der Nottarif, der sicherstellt, dass ein neuer Mieter einer Wohnung direkt Strom hat, obwohl er sich noch nicht um einen Tarif kümmern konnte, da ihm die Zählernummer fehlte. Da viele Verbraucher nicht wechseln, entsteht für die Versorger überhaupt nicht der Anreiz, sich auch um die Bestandskunden zu bemühen.

Fazit – komfortabel den Stromanbieter wechseln lassen

Der Stromanbieterwechsel ist sicher, niemand steht im Dunkeln da. Dennoch ist es verständlich, wenn Verbraucher den Aufwand scheuen oder sich unsicher sind, ob sie Tarife korrekt lesen und verstehen. Zum Glück gibt es empfehlenswerte Wechselportale, die Verbrauchern genau diese Hürden abnehmen und für sie den Anbieterwechsel vornehmen.

Wer es möchte, der kann die Vertragsüberwachung auch dauerhaft in die Hände des Portals legen und nun regelmäßig in günstigere Tarife wechseln. Den eigenen Geldbeutel wird dieses Vorgehen garantiert freuen, denn mal ehrlich: Wer wüsste nicht, was man mit 200,00 Euro mehr in der Tasche machen könnte?

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