Eigentlich möchte man lieber gar nicht darüber nachdenken, aber spätestens nach der Geburt des ersten Kindes muss man sich doch mit der finanziellen Absicherung der Familie auseinandersetzen. Sollte der tragische Ernstfall tatsächlich einmal eintreten und ein Einkommen wegfallen, so kann man als Familie mit diversen Versicherungen die finanzielle Notlage verhindern. Erfahren Sie in diesem Artikel, welche Versicherungen im Fall der Fälle für Familien unabdingbar sind.
Unverzichtbarer Schutz – was gehört dazu?
Es gibt viele Versicherungen, die zur Absicherung der Familie beworben werden. Nicht alle sind essenziell, manche bringen unter Umständen kaum zusätzliche Sicherheit. Sollte tatsächlich einmal etwas passieren, lohnt es sich für alle Familien, folgende Versicherungen abgeschlossen zu haben:
- Risikolebensversicherung (oft Ablebensversicherung genannt)
- Familienunfallversicherung
- Berufsunfähigkeitsversicherung
- Private Haftpflichtversicherung
Wie oft passiert es aber, dass Menschen verfrüht sterben, also bevor sie 65 Jahre alt werden? Eine Erhebung in Deutschland, die Sterbefälle zwischen 2005 und 2014 (also noch Jahre vor Corona) aufzeichnete, zeigt, dass in diesem Zeitrahmen 1,4 Millionen Personen im Alter von unter 65 Jahren verstarben. Davon waren etwas mehr als 963.000 jünger als 60 Jahre.
Eine ähnliche Erhebung zeigt, dass im Jahr 2019 in Deutschland 939.520 Menschen verstorben sind, davon waren 2.635 Menschen zwischen 30 und 35 Jahre alt. Das sind zwar keine erschreckend hohen Zahlen. Wenn man aber bedenkt, dass viele dieser 2.635 Menschen vermutlich Eltern und Partner waren, dann geht es um viele Existenzen, die es gut abzusichern gilt.
Risikolebensversicherung
Versicherungsplattformen wie Livv.at beantworten viele wichtige Fragen und stellen Leistungen sowie Vorteile einer Risikolebensversicherung übersichtlich dar. Grundsätzlich greift die Ablebensversicherung greift dann, wenn tatsächlich etwas passiert.
Sollte ein Elternteil versterben, dann zahlt die Versicherung eine vereinbarte Summe aus. Die Risikolebensversicherung ist dazu da, die laufenden Lebenshaltungskosten zu decken, wenn ein Einkommen plötzlich wegfällt.
Dazu gehört auch die Deckung von laufenden Krediten, sodass die Hinterbliebenen nicht um ihr Dach über dem Kopf fürchten müssen und den gewohnten Lebensstandard erhalten können.
Die Ablebensversicherung gibt es als Modell mit festgeschriebener oder unbestimmter Laufzeit:
- Festgelegt: Wenn es in der gesetzten Zeit zu einem Todesfall kommt, so steht die Versicherung den Hinterblieben finanziell zur Seite. Die monatlichen Beiträge fallen vergleichsweise gering aus.
- Unbestimmt: Dieses Modell ist teurer – die Raten werden am Alter des Versicherungsnehmers zum Zeitpunkt des Abschlusses gemessen.
Doch nicht nur das Alter ist ausschlaggebend, auch andere, vor allem gesundheitliche Faktoren werden zur Bemessung der (monatlichen, vierteljährlichen, halbjährlichen oder jährlichen) Raten herangezogen:
- Laufzeit
- Versicherungssumme
- Alter bei Abschluss der Versicherung und bei Ende der Laufzeit
- Lebensstil: Sportliche Betätigung oder Raucher
- Risiko, das die berufliche Tätigkeit und die Freizeitgestaltung mit sich bringt. Leidenschaftliche Extrembergsteiger bekommen voraussichtlich nicht die gleichen Konditionen geboten wie Golfer. Dies gilt auch für Büroarbeit im Vergleich zum Hochbau.
Todesfallsumme
Im Fall der Fälle zahlt die Versicherung der Familie des Versicherungsnehmers die Todesfallsumme aus. Bei Abschluss wird festgelegt, wie hoch diese Summe tatsächlich ausfällt und welche Beiträge in welchem Abstand entrichtet werden müssen.
- Bevor eine Risikolebensversicherung abgeschlossen wird, sollten die Kosten, die gedeckt werden müssen, genau hinterfragt werden. Nicht nur Lebenshaltungskosten müssen gedeckt werden, sondern auch Kredite und etwaige Steuern, die bei einer Erbschaft anfallen.
- Die Versicherungssumme sollte sich an der Höhe des Einkommens, das kompensiert werden muss, orientieren.
Kinder gelten ebenfalls als bezugsberechtigte Personen, nicht nur Partner. So ist vertraglich festgeschrieben, dass nach Ableben des Versicherungsnehmers den Kindern die Leistungen zustehen.
Kreditabsicherung
Die Risikolebensversicherung ist eine beliebte Methode, um Kredite für zum Beispiel Immobilien abzusichern. Häufig verlangen die Banken, die den Kredit gewähren, den Abschluss einer solchen Versicherung, um sich selbst vor möglichen Verlusten zu schützen.
Um den Kredit mit der Risikolebensversicherung zu decken, treten Versicherungsnehmer ihre Ansprüche an die Bank ab.
Sollte es zum frühzeitigen Tod kommen, so bekommt die Bank die Leistungen von der Versicherung bezahlt. Wenn die ausgezahlte Summe die Kreditsumme übersteigt, so bekommen die Hinterbliebenen die Restsumme.
Risikolebensversicherung vs. Erlebensversicherung
Risikolebensversicherung bzw. Ablebensversicherung wird nur dann ausgezahlt, wenn es tatsächlich zu einem Sterbefall der Versicherten kommt. Das ist der Grund, wieso es die Risikolebensversicherung schon zu geringen Monatsbeiträgen gibt.
Auch ist das der gravierende Unterschied zur Erlebensversicherung – diese zahlt eine Summe aus, wenn ein gewisses Alter erreicht wurde. Wenn der Versicherungsnehmer früher verstirbt, werden die Beiträge rückerstattet. Die Erlebensversicherung eignet sich demnach eher zur Anlage von Geld und zur Altersvorsorge.
Berufsunfähigkeitsversicherung
Im Schnitt wird jeder fünfte Angestellte und jeder dritte Arbeiter in Deutschland mindestens einmal während der Berufslaufbahn vorübergehend berufsunfähig. Diese Phase kann mit Glück bald vorbei sein, oder sich über einen langen Zeitraum ziehen.
Egal, wie lange man berufsunfähig ist, eine private Berufsunfähigkeitsversicherung leistet finanzielle Hilfe nach Unfällen und bei Arbeitsunfähigkeit. So kann die vorübergehende Zahlungsunfähigkeit vermieden werden.
- Der gesetzliche Schutz greift nur bei tatsächlichen Unfällen und nicht für langfristige Ausfälle.
Familienunfallversicherung
Unfälle passieren im beruflichen und im Freizeitumfeld sehr schnell. Obwohl die letzten Monate bzw. Jahre vom coronabedingten Homeoffice geprägt waren, passierten 2020 über 760.000 meldepflichtige Arbeitsunfälle.
Das ist zwar ein Minus im Vergleich zum Jahr davor – Stichwort Homeoffice und Kurzarbeit – aber alle dieser Unfälle brachten eine mehr als dreitägige Arbeitsunfähigkeit oder im schlimmsten Falle den Tod mit sich.
Verletzungen bei Erwachsenen, die schwerwiegende Folgen mit sich bringen, bedeuten unter Umständen den Wegfall eines kompletten Einkommens. Als Ergänzung zum gesetzlichen Unfallschutz dient die Familienunfallversicherung, die Erwachsene und ihre Kinder auch für die Freizeit absichert.
- Es ist auch möglich, diese Versicherung nur für einen kürzeren Zeitraum – beispielsweise für die Dauer eines Urlaubs – abzuschließen.
Private Haftpflichtversicherung
Ebenfalls essenziell ist die Versicherung zur Deckung von Kosten diverser Sachschäden, die von Familienmitgliedern verursacht werden. Das kann im eigenen Zuhause sein oder in der Wohnung der Nachbarn.
Vor allem die Eltern kleiner Kinder, die auf ihrer Erkundungstour kaum Rücksicht auf Verluste nehmen, sichern sich mit der privaten Haftpflicht ab. Mit der Versicherung muss kein Konto geplündert werden, wenn beispielsweise teure Elektronik zu Bruch geht.
- Die Frage, wer für einen Schaden aufkommt, könnte ohne Haftpflichtversicherung unter Umständen den Nachbarschaftsfrieden stören. Mit ihr ist die Reparatur oder die Neuanschaffung finanziell gedeckt.
Wichtig: Die Versicherung greift auch, wenn Dritte zu Schaden kommen. Wenn sich Personen aufgrund des eigenen Handelns verletzen, dann zahlt die Versicherung deren Behandlungskosten.
Auch die Kinder werden berücksichtigt. Wenn diese für einen Unfall verantwortlich sind, weil sie zum Beispiel dem Ball auf die Straße nachgelaufen sind und ein Radfahrer abrupt bremsen musste und infolgedessen stürzte, dann ist die private Haftpflicht für Personen- und Sachschäden da.
Fazit
Wenn der erste Nachwuchs kommt, dann ist es an der Zeit, die junge Familie gut abzusichern. Unvorhersehbare Unfälle und schwere Krankheiten können dazu führen, dass einer Familie ein ganzes Einkommen fehlt.
Mit der Risikolebensversicherung, der Berufsunfähigkeitsversicherung, der privaten Haftpflicht und der Familienunfallversicherung kann man für die Liebsten vorsorgen, sodass sie das Dach über dem Kopf und den gewohnten Lebensstandard nicht verlieren.
Über den Autor:
Beschreibung: Daniel Schwarz arbeitet als Online Marketing Manager bei der Online-Versicherungsplattform livv.at. Das Unternehmen mit Sitz in München bietet seinen Kunden die Möglichkeit Risikolebensversicherungen komplett digital abzuschließen und so Familien, Kinder und Partner im Ernstfall abzusichern.