Von planlos zu sorglos – Ali Jashar Babaei über Immobilien, wie Geld funktioniert und Schulden Vertrauen aufbauen

Jeder fängt mal klein an; nur vergessen wir das allzu oft, wenn vor uns Lamborghinis protzen, Villen in die Höhe ragen oder der Geldsegen auf fremden Konten niedergeht. Das macht uns wütend, schmeckt nach Ungerechtigkeit und hinterlässt uns hilflos – aber halt: Jeder fängt mal klein an; und muss vor allem lernen, wie Geld funktioniert. Dies beweist umso mehr Marcos heutiger Gast Ali Jashar Babaei.

Eigentlich Bauingenieur hat er mit 26 seine erste Immobilie gekauft – „völlig planlos“, wie er sagt. „Ich habe wirklich alle Fehler gemacht, die man machen kann.“ Trotzdem hat er Blut geleckt, sich reingefuchst und füttert nun sein Konto mit 27 Einkommensströmen. Acht Jahre nach seinem ersten Immobilien-Kauf genießt er nun seine finanzielle Freiheit und erklärt Dir, wie auch Du es schaffst.

Achtung: Der Text ist keine wortwörtliche Übertragung des Interviews. Aussagen wurden gekürzt, zusammengefasst und an einen Fließtext angepasst. Orginal-Aussagen sind durch Anführungszeichen kenntlich gemacht.

Der holprige Weg zur ersten Immobilie

Was war Dein Antrieb, plötzlich eine Immobilie zu kaufen, und warum hast Du Dich entschieden, diesen Weg weiterzugehen?

Erst mit 26 habe ich angefangen, mich wirklich mit Finanzen zu beschäftigen. Zwar wurde mir schon vorher von Freunden eingebläut: „Du musst wissen, wie Geld funktioniert.“ Aber ich dachte, ich gehe zur Bank, hole mein Geld und fertig – „natürlich weiß ich, wie Geld funktioniert“. Damals war ich blinder als ein Model unter einer Gurkenmaske. Wer aber nicht aus einer Investoren-Familie kommt, dem füttert man als Kind nicht finanzielle Bildung aus dem Hipp-Glas.

Bei meiner ersten Immobilie habe ich mir nur gedacht: Ich zahle so viel Miete, wie kann ich das abdecken? Dann habe ich mir eine Immobilie gesucht, sie gekauft und natürlich jeden Fehler gemacht, den es gibt. Aber hey: „Der erste Deal ist nicht der beste, aber der wichtigste.“ Erst danach habe ich mich intensiv damit beschäftigt – ging nicht anders, denn jetzt war ich mitten drin.

So verflog die Angst und es kam die Gier nach Wissen: Ich las, las und las. Schließlich habe ich die Immobilie 2,5 Jahre später weiterverkauft, und zwar steuerfrei und für das Doppelte. Damals sagte ich mir: „Wenn selbst ein Newbie wie ich das hinbekommt, dann hat das schon Sinn.“ Trotzdem verfolgte ich meine Karriere als Bauingenieur weiter; ich mochte meine Arbeit und meine Kollegen. Aber irgendwann kam der Punkt: Es hat keinen Zweck mehr, sich weiter im Hamsterrad abzustrampeln.

Wie Ali finanziell frei wurde und sich 27 Einkommensströme aufgebaut hat

Du hast gesagt, Du wusstest nicht, wie Geld funktioniert. Wie funktioniert nun Geld? Und muss man Unternehmer sein, um finanziell frei zu werden?

Dafür gibt es keinen exakten Satz des Pythagoras; jeder muss seinen eigenen Weg aufspüren. Ich bin kein Missionar, der sich auf die Kanzel stellt und Immobilien predigt. Es gibt einfach so viele Auslegungen finanziellen Wissens, wie Du schließlich reich wirst: Aktien, P2P-Kredite, Kryptowährungen… Du musst Dich austesten und dann ausknobeln, was Dir gefällt. Trotzdem gebe ich Leuten gerne Tipps; aber sie kommen zu mir, nicht ich zu ihnen. Über Social Media können sie mich gerne anschreiben und ich antworte, sobald es meine Zeit erlaubt.

Wie Geld funktioniert, ist aber eigentlich ganz einfach: Geld muss für Dich arbeiten, nicht Du für Geld. Tausche nicht Zeit gegen Geld, sondern entwickle Systeme, die Dir automatisch die Taschen füllen. „Das Schönste ist, wenn Du nachts ins Bett gehst, morgens aufstehst und Geld verdient hast.“ Das gibt Dir Sicherheit; fatal aber ist, nur auf Deinen Job zu setzen. Bricht dieses eine Einkommen weg, fällt auch Dein ganzes Leben zusammen wie ein Baumhaus im Orkan. Sei deshalb niemals abhängig von einem Einkommen.

Dafür muss man kein Unternehmer werden, obwohl der Weg gradlinig dahin führt. Wichtig ist aber nur unternehmerisches Denken; so ziehst Du Dein Geld-System hoch, während Du für Deinen Chef arbeitest.

Was ist Deine Strategie, damit Du erkennst, welche Einkommensströme sich für Dich lohnen?

Bei Immobilien steht natürlich der Ertrag im Vordergrund; da studiere ich die Zahlen und entscheide rational. Sonst haben sich meine Einkommensströme natürlich entwickelt. Ich bin der alten Reichtums-Formel gefolgt: „Aus den Problemen der Menschen eine Lösung zu finden.“ Beispielsweise habe ich für mich eine Checkliste geschrieben, wie ich optimal eine Immobilie bewerte und Fehler vermeide – es war ein reiner Stützbalken für meine Gedanken.

Anschließend bekam ich Anfragen, ob ich mein Wissen nicht weitergeben könnte. Das habe ich gemacht: Ich habe ein E-Book geschrieben, das Leuten als Vorlage dient, sollten sie eine Immobilie kaufen. Es führt sie schrittweise durch den Kauf und heißt „Immobilie kaufen wie ein Profi?“. Das hat mir Spaß gemacht und so folgte ein Buch auf das andere: „Sparen like a Boss“ und „Immobilienverkauf: Warum einen Makler beauftragen.“

Es war ein natürlicher Prozess, keine erzwungene Transplantation in mein Leben – so etwas vergessen die Leute schnell. Außerdem verdiene ich auch an Affiliate-Marketing; aber ich unterstütze nur etwas, worin ich selbst involviert bin. Authentizität ist mir sehr wichtig. Aber die Hauptsache bleibt: Man muss lernen, wie Geld funktioniert. Dann wächst auch das Einkommen.

Wie Schulden Vertrauen aufbauen

Wie hast Du Deine erste Immobilie finanziert?

Das Geld dafür schöpfte ich aus unzähligen Quellen. Hier und da habe ich es bei meiner Familie zusammengekratzt und Schulden aufgenommen.

Viele scheuen sich, Schulden aufzubauen. Aber Schulden sind Vertrauen, das man Dir schenkt. Zahlst Du Deine Schulden zurück, gibst Du auch Vertrauen zurück. Durch diesen Akt entsteht neues Vertrauen, was viel hochwertiger ist. Was hältst Du davon?

Unser ganzes Geldsystem baut auf Vertrauen; Dollar und Euro stehen nur so hoch, weil die Leute an sie glauben. Ganz anders in Venezuela: Dort hat die Regierung das Vertrauen verspielt und damit eine gewaltige Inflation vom Zaun gebrochen. Aber auch in Deinem Umfeld errichten Schulden Vertrauen. Ich habe schließlich mein Geld zurückgezahlt mit Zinsen und seitdem sehen die Leute – Hey, es klappt ja, was er tut.

Das ist unbezahlbar, denn nun kommen die Leute zu mir und bieten ihr Geld an: „Ich sehe, Du wirtschaftest gut; hier hast Du den und den Betrag, beteilige mich an den Gewinnen.“ Dieses Vertrauen kannst Du Dir überall erwerben – wirklich jeder hat Bekannte, die an einem Co-Investment interessiert wären.

Wie funktioniert Geld? – so würde es Ali seinen Kindern beibringen

Wir bei Geldhelden sorgen uns um die finanzielle Bildung der ganz Kleinen – denn in der Schule wird dafür nichts getan. Wie würdest Du Deinen Kindern beibringen, wie Geld funktioniert?

Zwar habe ich keine Kinder, aber ich würde mit Büchern anfangen – inzwischen gibt es ja Kinderbücher, die Finanzen spielend vermitteln. Danach würde ich schauen, was bei den Kiddies gerade gefragt ist. Vorlage dafür wäre eine Episode aus „Rich Dad, Poor Dad“: Als Kinder eröffneten Kiyosaki und sein Freund eine Comic-Bibliothek; dort konnten Kinder für ein paar Cents ungestört lesen. Auf diese Weise hatte Kiyosaki ein kleines Einkommen und lernte, unternehmerisch zu denken. Aus dem heute Gefragten könnte man ein ähnliches Businessmodell aufziehen.

Außerdem würde ich ihnen nicht viel Taschengeld geben; ich würde sie eher motivieren, selbst Geld zu verdienen. Spielend gebe ich ihnen kleine Aufgaben, wie sie sich selbst etwas dazuverdienen können. Das ist das alte Prinzip: Ich gebe einem Fischer keinen Fisch, sondern lehre ihn, Fische zu fangen. Indem sie selbst Geld verdienen, lernen Kinder, wie Geld funktioniert.

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Junge schaut in die Kamera.

Finanz-Enthusiast, Self-Improvement-Sensei und  notorischer Wort-Jongleur – diese drei Engel für Charlie bin ich: Robin. Meine Texte entzaubern die Finanzwelt, um sie Dir zerlegt auf dem Silbertablett zu präsentieren. Für Deine finanzielle Bildung und ein selbstbestimmteres Leben.

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Robin Prock

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