Die IOTA-Foundation nimmt am SECANT-Projekt der EU zu Forschungszwecken teil. Hierfür erhält das Unternehmen wissenschaftliche Fördermittel der EU und leistet damit einen Beitrag zu Themen der sicheren Digitalisierung. Doch was genau hat es mit dem Projekt auf sich? Wir haben das für dich einmal genauer unter die Lupe genommen.
IOTA gehört einer neuen Generation der Blockchain-Technologie an.
Tipp: Bitte nutze zur Sicherheit im Umgang mit Kryptowährungen ein Passwortsystem, keine öffentlichen Netzwerke (auch nicht mir sicherem VPN) und vertraue niemals anderen Deinen Private Key an.
IOTA und die IOTA-Foundation
IOTA gehört zu einer neuen Generation der Blockchain-Technologie. Blockchain hat in der Vergangenheit reichlich Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Dies lag nicht zuletzt am Auf und Ab des Kryptowährungenmarkts, bei denen Fans und Kritiker gleichermaßen auf ihre Kosten kamen.
Kryptowährungen wie IOTA sind nur eine der vielen möglichen Anwendungen der Blockchain-Technologie. Doch haben sie den größten Bekanntheitsgrad erlangt. Die prominentesten Kryptowährungen sind wohl Bitcoin und Ethereum.
Zumindest von Bitcoin hat mittlerweile wohl jeder schon gehört, denn über diese virtuelle Währung wird selbst in den Mainstream-Medien oft und gerne berichtet. Andere Kryptowährungen erhielten bislang deutlich weniger Aufmerksamkeit. Und das oft zu Unrecht. Denn hier sind zum Teil interessante Innovationen zu finden.
IOTA gehört mittlerweile zu den wichtigsten Kryptowährungen und hebt sich von anderen Kryptowährungen vor allem durch seinen gerichteten azyklischen Graphen (DAG) ab. Dieser DAG wird als Tangle (‚Gewirr‘) bezeichnet.
Die Knoten dieses Tangle sind keine Knoten im Netzwerk oder Blöcke einer klassischen Blockchain, sondern einzelne Transaktionen. Damit der User eine Transaktion ausführen kann, muss er wenigstens zwei andere Transaktionen validieren.
Was sonst die klassische Blockchain übernimmt, erledigt bei IOTA das Tangle gegenseitiger Transaktionsbestätigungen.
Übrigens: Das „Geheimnis“ von IOTA steckt schon im Namen. IOT steht für Internet of Things, Internet der Dinge. Denn IOTA ist ein kryptographisches Werkzeug, das zum einen eine sichere Zahlung, zum anderen eine Kommunikation zwischen zwei Maschinen, Fahrzeugen und Geräten im Internet der Dinge ermöglicht.
IOTA-Foundation leistet wissenschaftlichen Beitrag
Die Funktionsweise von IOTA ist nicht die einzige Besonderheit. Denn mit der IOTA-Foundation wurde die erste Stiftung in Deutschland ins Leben gerufen, die auf einer Kryptowährung beruht.
Die Stiftung gibt es seit November 2017 und sie hat es sich zum Ziel gemacht, Wissenschaft, Forschung und Bildung zu fördern. Im Mittelpunkt steht dabei natürlich die weitere Entwicklung der Technologie hinter IOTA.
Im Rahmen seiner Stiftungstätigkeit konnte IOTA nun bei dem EU-Projekts SECANT tätig werden. Das Projekt ging Ende September 2021 an den Start und soll bis August 2024 laufen.
SECANT und IOTA arbeiten zusammen, um Gesundheitsorganisationen bei der Bekämpfung von Cyber-Angriffen zu unterstützen. Mit der Teilnahme am EU-Projekt SECANT leistet die IOTA-Foundation damit einen wichtigen Beitrag zu einem wissenschaftlichen Forschungsthema.
Wer also seiner Investition in Kryptowährungen etwas mehr Tiefgang verleihen möchte, sollte darüber nachdenken, in nächster Zeit verstärkt IOTA zu kaufen. So lässt sich ganz nebenbei ein kleiner Beitrag zu Forschungsthemen rund um mehr Datensicherheit im Netz leisten.
Nicht nur im Rahmen des EU-Projekts SECANT zeigt IOTA Einsatz für Wissenschaft und Forschung.
So profitiert die IOTA-Foundation von ihrer Teilnahme
Die IOTA-Foundation ist der einzige DLT-Anbieter, der am EU-Projekt SECANT teilnimmt. Im Rahmen des Projekts hat die Stiftung die große Chance mit zahlreichen führenden europäischen Gesundheits- und Sicherheitsorganisationen zusammenzuarbeiten.
Unter diesen Organisationen befindet sich mit dem Karolinska Institut eine der weltweit führenden medizinischen Universitäten und Schwedens größtes akademisches Zentrum für medizinische Forschung. Des Weiteren arbeitet IOTA mit dem französisch multinationalen Konzern Thales zusammen.
Thales entwickelt elektrische Systeme und bietet Dienstleistungen für die Sicherheit in den Bereichen Luft- und Raumfahrt, Verteidigung und Transport an.
Auch Everis Spain ist bei dem prestigeträchtigen Projekt dabei. Everis Spain ist ein Unternehmen von NTT DATA, das sich auf Beratung und Outsourcing spezialisiert hat. Erwähnenswert ist auch CERT.RO, das nationale rumänische Team für Cybersicherheit.
Zusammenarbeit mit Experten aus ganz Europa
Koordiniert wird SECANT übrigens von NTT Data Spain und umfasst neben der IOTA Foundation und den oben genannten Institutionen folgende teilnehmende Institutionen und Organisationen:
• die i2CAT-Stiftung (Spanien)
• die TIC Salut Social Foundation (Spanien)
• CERTH (Griechenland)
• Axon Logic (Griechenland)
• INFOLYSIS (Griechenland)
• ADR (Griechenland)
• 8Bells (Zypern)
• UBITECH (Zypern)
• Bi2S (Zypern)
• Ianus Consulting (Zypern)
• CLS – Cyberlens (Niederlande)
• The University of Surrey (Vereinigtes Königreich)
• Simavi (Rumänien)
• Polaris (Rumänien)
• und Security Labs (Irland).
Fördergelder der EU
Neben der Chance auf eine Zusammenarbeit mit Expertenteams aus ganz Europa geht es in dem Projekt nicht zuletzt um Geld, dass für die Forschungszwecke zur Verfügung steht und damit großartige Möglichkeiten eröffnet.
Allein die IOTA-Stiftung erhält aus dem Fördertopf einen Betrag in Höhe von 535.000 Euro. Das Gesamtbudget des Projekts beläuft sich auf über 5 Millionen Euro.
Ein weiterer wichtiger Punkt ist für IOTA nicht zuletzt die Demonstration seiner Praxistauglichkeit. Für IOTA bietet sich im Rahmen des EU-Projekts eine hervorragende Gelegenheit zu zeigen, dass seine Technologien vielfältig einsetzbar sind.
Diese Themen stehen hinter SECANT
Daten, die von Patienten über tragbare Geräte oder medizinische Instrumente erzeugt werden. Daten, die zur Verwaltung der Patientengesundheit, Leistungen von Krankenhaus, Arztpraxis oder Krankenversicherung erstellt, gespeichert und verwendet werden – die Erstellung und Weitergabe von digitalisierten Daten im Gesundheitsbereich spielt eine große Rolle.
Und dass es sich dabei um äußerst persönliche und sensible Daten handelt, wird kaum jemand bestreiten. Die Sicherheit dieser Daten liegt nicht nur den Patienten am Herzen.
Damit ist es eine große und wichtige Aufgabe, diese Daten zu schützen und damit den Schutz der Privatsphäre und der Integrität der Patienten zu gewährleisten und nicht zuletzt das Vertrauen in das Gesundheitssystem zu bewahren.
Denn was vielen Menschen nicht bewusst ist: In der Gesundheitsbranche gibt es mehr Datenschutzverletzungen als in den meisten anderen Bereichen.
Diese Tatsache ist wiederum kaum überraschend, wenn man bedenkt, wie anfällig digitalisierte Daten für Hackerangriffe, technische Fehler und Missbrauch sind – eine Schwachstelle der Digitalisierung, die es zu beheben gilt.
Und: Das Thema Schutz von Gesundheitsdaten hat durch die Pandemie an Aktualität und Dringlichkeit gewonnen. Denn wie nie zuvor wurde im Rahmen der Kontroversen um die unterschiedlichen Track-and-Trace-App-basierten Systeme, die man überall auf der Welt einführte, deutlich, wie wichtig Datenschutz und Datenschutzregelungen gerade im Gesundheitsbereich sind.
Dabei ist die Anfälligkeit gesundheitsbezogener Daten nicht nur ein reines Datenschutzthema. Denn sie verursacht zudem große finanzielle Schäden.
Einem Bericht zufolge liegen die durchschnittlichen durch Datenschutzverletzungen in der Gesundheitsbranche entstanden Kosten im Jahr 2020 bei weltweit etwa 7,13 Millionen US-Dollar.
SECANT für mehr Datensicherheit und ein größeres Sicherheitsbewusstsein
SECANT ist die Kurzform von Security and Privacy Protection in Internet of Things Devices. Das EU-Projekt will das gemeinschaftliche Arbeiten von Gesundheits- und Sicherheitstechnologie-Organisationen begünstigen.
Es handelt sich um ein von der Europäischen Kommission finanziertes Projekt, das Teil des Forschungs- und Innovationsprogramms Horizon2020 ist und eine hochmoderne Secure-Ledger-Infrastruktur sowie eine Plattform zur Erkennung und Abwehr von Bedrohungen im Bereich der elektronischen Gesundheitsdienste entwickeln wird.
SECANT zielt darauf ab, Gesundheitsorganisationen im Kampf gegen fortschrittliche Cyber-Bedrohungen zu unterstützen. Implementiert werden sollen:
- kollaborative Threat-Intelligence-Tools zum Sammeln und Analysieren von Bedrohungen und zum gegenseitigen Informieren über potentielle Risiken
- innovative Risikoanalysemodelle, die speziell für vernetzte Knotenpunkte eines industriellen Ökosystems entwickelt wurden
- innovative Vertrauens- und Rechenschaftsmechanismen für den Datenschutz und die gemeinsame Nutzung von Daten
- Schulungen des Sicherheitsbewusstseins mit dem Ziel fundierter Sicherheitsentscheidungen
Zusammen können diese Maßnahmen einen wichtigen Beitrag zur Verbesserung der Widerstandsfähigkeit von Unternehmen gegenüber modernen Cyber-Bedrohungen, zur deutlichen Verbesserung des Schutzes der Privatsphäre und des Datenschutzes leisten.
Darüber hinaus soll der Rechenschaftspflicht im gesamten vernetzten IKT-Ökosystem Europas Genüge getan und Kosten für Sicherheitsschulungen auf dem europäischen Markt sollen gesenkt werden.
Die Lösungsvorschläge werden dabei von vier verschiedenen Anwendungsfällen innerhalb des Gesundheitswesens bestätigt.
Für die Zukunft plant SECANT, seinen Schwerpunkt vom europäischen Markt auf die ganze Welt auszuweiten.
So bringt sich IOTA in das Projekt ein
Die IOTA-Foundation ist in einer einzigartigen Position, um bei der Entwicklung einer Infrastruktur zur sicheren Kontrolle der Authentizität und des Austauschs von Gesundheitsdaten zu helfen.
Denn IOTA hat bereits eine rationale, reibungslose und skalierbare Distributed-Ledger-Technologie (DLT) erschaffen, die den gleichzeitigen Zugriff, die Validierung und die unveränderliche Aktualisierung von Datensätzen in einem über viele Einheiten oder Standorte verteilten Netzwerk ermöglicht.
Ganz konkret wird IOTA für SECANT erst einmal eine gemeinsame Datenbasis herstellen. Ärzte, Krankenhäuser und weitere Knotenpunkte der Patientenversorgung sollen Informationen festhalten und diese im gesetzlichen Rahmen, wenn nötig, an andere medizinische Einrichtungen weitergeben können.
Hier möchte IOTA das Modul IOTA Identity zum Einsatz bringen. Dieses wird aktuell bereits in Niederländischen Banken und Kreditinstituten getestet. Mit diesem Modul könnten sogar Lieferketten medizinischer Gebrauchsgüter und Medikamente aufgezeichnet werden.
Des Weiteren soll IOTA Streams eingesetzt werden. Hierbei handelt es sich um eine Art Messenger für Maschinen und Personal. Mit Hilfe von Streams können sensible Daten innerhalb des Projekts gesichert ausgetauscht werden.
Ein Vorteil für das Gesundheitswesen bei der Anwendung der IOTA-Technologien ergibt sich zudem daraus, dass IOTA-Protokolle keine Transaktionsgebühren verlangen. Die Integrität der Daten wird damit kostenfrei hergestellt.
Allerdings ist eine künftige Erhebung von Nanotransaktionsgebühren oder Mikrotransaktionsgebühren im medizinischen Bereich denkbar. Dabei ermöglicht das eingebaute Zahlungssystem eine direkte Verrechnung der Datenströme. Auf diese Weise können die Nutzer Kosten für den Transfer der Daten einfach wieder reinholen.
Fazit – große Chance, große Verantwortung
Für IOTA ergeben sich durch die Teilnahmemöglichkeit am EU-Projekt SECAT viele Chancen und Möglichkeiten, doch bringt das Projekt auch eine Menge verantwortungsvoller Pflichten mit sich. Ob die Projektteilnahme Auswirkungen auf die Preiskurve von IOTA hat, wird sich zeigen.
Zu erwarten sind diese höchsten indirekt und mittel- bis längerfristig. In jedem Fall kann das Projekt ein Türöffner sein, der dafür sorgt, dass sich die Technologie in Zukunft als Standard etablieren kann.