Humankapital berechnen – so viel bist du wert!

So machst du aus 9,90 EURO 1 Million EURO! Wie das geht? Indem du in dich selbst investierst! Stell dir vor du kaufst dir ein Standardwerk zum Thema Finanzen, bildest dich in diesem Bereich weiter und plötzlich hast du nicht nur all deine Geldsorgen aufgelöst, sondern gleichzeitig einen neuen Job mit höherem Gehalt und machst wieder regelmäßig Sport. 

Und das alles nur, weil du beschlossen hast, dich auf einem kleinen Gebiet weiterzubilden. 

Nichts bringt höhere Renditen, als die Investition in dein Humankapital. Dabei spielt nicht dein derzeitiges Vermögen die größte Rolle, sondern alle Geldsummen, die du noch im Laufe deines Lebens anhäufen wirst. Wie viel das ist und wie du ganz einfach dein Humankapital berechnen kannst, klären wir jetzt in diesem Blogbeitrag! Viel Spaß dabei. 

Was ist das Humankapital?

Betriebswirtschaftlich gesehen, lässt sich das Humankapital in drei verschiedene Kategorien unterteilen: dynamisches, strukturelles und individuelles Humankapital. 

Die ersten beiden Varianten finden vor allem unternehmensseitig Anwendung. Die Auswahl, Beschaffung und Organisation des Personals stehen dabei im Vordergrund. 

Persönlich relevant ist für jedoch in erster Linie das individuelle Humankapital. Dieses umfasst neben deinen Fähigkeiten, deinem Wissen und deinen Erfahrungen ebenso deine physische und psychische Gesundheit. 

Wie du siehst, ist dieses Feld sehr breit gefächert, was wiederum bedeutet, dass du viel Spielraum zur Verbesserung hast. Eine Optimierung dieser Aspekte hat immer einen unmittelbaren Einfluss auf deinen möglichen Verdienst. Das Humankapital ist der Barwert deines zukünftigen Arbeitseinkommens oder anders ausgedrückt, es ist die Summe aller Einkommen, die du bis zu deinem Renteneintritt verdienen wirst. 

An welchen Stellschrauben du genau drehen kannst, um dein Humankapital zu steigern, zeige ich dir am Ende des Artikels eingehender. 

dein Humankapital zu steigern

Wie kann ich mein Humankapital berechnen?

Normalerweise geht es ja immer darum, sein Geld auf verschiedene Assetklassen (Asset Allocation) aufzuteilen, zu investieren und sich ein rentables Portfolio aufzubauen. Dass jedoch das Humankapital bei den meisten Menschen die wertvollste Anlageklasse von allen darstellt, wird häufig vergessen. 

Oft steht der alleinige Aufbau des Finanzkapitals in Form von Immobilien, Aktien oder ETFs im Vordergrund und die Investition in die eigene Entwicklung wird komplett vernachlässigt. Dennoch sollten wir uns häufiger die Frage stellen: “Wie viel bin ich wert? Wie kann ich mein Humankapital berechnen und darüber hinaus diesen Wert erhöhen?”

Wie bereits angesprochen, fasst das Humankapital mitunter die Menge deiner Einnahmen während deines Arbeitslebens zusammen. Dabei muss allerdings mit einberechnet werden, dass deine Kaufkraft innerhalb der Jahre abnimmt. Einnahmen von beispielsweise von 100 EURO sind heute mehr wert, als in zehn Jahren Grund dafür ist die Inflation, die automatisch den Kaufwert deines Finanzkapitals mindert. 

Möchtest du dein Humankapital berechnen, kann ein erster möglicher Schritt die Addition aller deiner kommenden Gehälter, inklusive Erhöhungen sein. Davon musst du dann noch die Inflationsrate subtrahieren. Im Fachjargon wird dies als Abzinsung bezeichnet. Hast du das getan, erhältst du die Summe deines gesamten Arbeitseinkommens bezogen auf die heutige Kaufkraft. 

Die Gehaltssteigerungen haben demnach einen positiven und die Inflation einen negativen Einfluss auf dein Humankapital. Besonders ungünstig wirken diese beiden Faktoren, wenn dein Gehaltszuwachs unter der Inflationsrate liegt und du zudem kaum Geld sparst oder investierst. Eine drohende Altersarmut wird damit immer wahrscheinlicher. 

Beispielrechnung:

  • Alter: 30 Jahre
  • geplantes Renteneintrittsalter: 67 Jahre
  • monatliches Nettogehalt: 2.000 EURO
  • Jährliche Gehaltssteigerung: 3 Prozent
  • geschätzte Inflationsrate: 2,2 Prozent (Als Basis dienen hier dient hier der Durchschnitt zwischen 1979 bis 2020. Besonders 2021 ist die Inflationsrate jedoch zwischenzeitlich stark gestiegen. Für 2022 ist eine ähnliche Prognose zu erwarten.)
  • verbleibende Arbeitsjahre: 37 Jahre
  • gesamtes Arbeitseinkommen: 1.588.181 EUR
  • Verlust durch Inflation: 559.518 EURO
  • dein Humankapital: 1.028.663 EURO

Dein Humankapital beträgt demnach 1.028.663 EURO inklusiver deiner Gehaltserhöhungen und einer möglichen Inflationsrate von 2,2 Prozent. 

Warum sollte ich das Humankapital berechnen?

Bist du gerade dabei deine Finanzen zu sortieren und dir einen Überblick zu verschaffen, ist eine Aufstellung deines Nettovermögens überaus sinnvoll und hilfreich. Dazu trägst du alle deine Vermögenswerte zusammen und subtrahierst davon deine Verbindlichkeiten, wie Kredite und Schulden. Zu deinen Vermögenswerten zählen: gesparte Gelder, Versicherungen, Wertgegenstände, Wertpapiere wie Anleihen, Aktien und ETFs, Immobilien, Rohstoffe und ebenso dein Humankapital. 

Das wird in derlei Aufstellungen häufig vergessen, macht aber vor allem in jüngeren Jahren, um die 30 herum, den größten Anteil deines Vermögenswertes aus. Mit zunehmendem Alter, sinkt der Wert deines Humankapitals, da die Summe der noch folgenden Gehälter immer weiter abnimmt. 

Ein Jobwechsel, Teilzeitarbeit oder ein Arbeitsverlust beziehungsweise längere Arbeitslosigkeit können das Humankapital sowohl positiv als auch negativ beeinflussen. Nichtsdestotrotz ist das Humankapital im Vergleich zu anderen Vermögenswerten relativ konstant. Je nach Branche und Berufszweig zeigt sich eine höhere oder niedrigere Korrelation mit den Entwicklungen der Aktienmärkte. 

Berufe im Beamtenumfeld unterstehen allgemein einem geringeren Risiko eines Jobverlustes und einer niedrigeren Wechselwirkung gegenüber Börsenkursen als der Arbeitsplatz eines Investmentbankers. Zur Absicherung deines Humankapitals dient im Übrigen eine Berufsunfähigkeitsversicherung. Informiere dich gegebenenfalls ausführlich über diese Option. 

Darüber hinaus solltest du dich von Zeit zu Zeit immer wieder dein Humankapital berechnen und dich damit auseinandersetzen, ob sich dieses in die von dir gewünschte Richtung entwickelt. Eventuell sind eine Gehaltserhöhung oder ein Jobwechsel angebracht. Schließlich hat dein Arbeitgeber einen enormen Einfluss auf den Wert deines Humankapitals, da dieser dir dein Gehalt auszahlt. 

Aus diesem Grund solltest du dir genau überlegen, ob du beispielsweise beim Angebot von Mitarbeiteraktien zuschlägst. Daraus ergibt sich dann eine doppelte Abhängigkeit und stellt wiederum eine stärkere Wechselbeziehung zwischen den Anlageklassen Humankapital und Aktien her. Verschlechtert sich die Wirtschaftslage deines Arbeitgebers, droht dir nicht nur ein Jobverlust und damit Einbußen deines Humankapitals, sondern gleichermaßen eine negative Entwicklung deines Depots.

Wechselbeziehung zwischen den Anlageklassen Humankapital und Aktien

Wie kann ich mein Humankapital erhöhen?

Um dein Humankapital zu steigern, kannst du dich in folgenden Bereichen weiterentwickeln:

  • dein generelles Bildungsniveau (Schulbildung bis hin zur allgemeinen Hochschulreife)
  • deine Berufserfahrung
  • deine allgemeinen Qualifikationen und Fähigkeiten
  • deine Sozialkompetenz (Wie kommunizierst du mit anderen? Wie gehst du auf andere zu?)
  • Emotionale Intelligenz (Wie nimmst du deine eigenen Gefühle und die anderer Menschen wahr und welche Handlungen leitest du daraus ab?
  • persönliche Wesensmerkmale (Bist du teamfähig, motiviert, fleißig, diszipliniert?)
  • Moral und Wertvorstellungen (Normen und Grundsätze, die das Zusammenleben in einer Gesellschaft bestimmen)
  • Eigenschaften und Charakter (Bist du ehrgeizig, neugierig, optimistisch, begeisterungsfähig,…?)
  • deine Kreativität (Bist du in der Lage Probleme zu erkennen, zu definieren und neuartige Lösungsansätze zu finden?)
  • dein Netzwerk und deine Kontakte (Wie ist deine Sichtbarkeit? Wie wirst du öffentlich wahrgenommen?)
  • deine physische und psychische Gesundheit (Hältst du dich mit Sport fit? Schläfst du ausreichend? Fühlst du dich erfüllt?)

Egal, ob Seminar, Online-Kurs, Mentoring-Programm, ein Buch, Workshop, Coaching oder Fernstudium – die Möglichkeiten zur Fortbildung und deiner persönlichen Weiterentwicklung sind schier endlos. Überlege dir in welchen Bereichen du vorankommen möchtest und halte Ausschau nach passenden Angeboten. Denke immer daran einen monatlichen Betrag deiner Sparrate zur Investition in dein Humankapital zur Seite zu legen.

Ein guter Richtwert können zehn Prozent deines Einkommens sein. Darüber hinaus solltest du niemals an deiner Gesundheit sparen. Kaufe Lebensmittel, die dich nach jeder Mahlzeit mit positiver Energie erfüllen und die deinem Körper, die Kraft geben, sein volles Leistungspotenzial auszuschöpfen. Halte dich mit Kraft- und Ausdauersport fit. Vergiss dabei nicht dein mentale Wohlbefinden. Sorge für einen guten Schlaf sowie erholsame Entspannungsphasen mithilfe von Meditation oder Yoga. 

Wenn du dich nun fragst, wie du all diese Dinge umsetzen sollst und dabei noch motiviert bleibst, gibt es dazu meiner Meinung nach nur eine passende Antwort: Ziele! Setze dir Ziele nach der SMART-Formel. Diese sind spezifisch, messbar, attraktiv, realistisch und terminiert. An der Schraube für “realistisch” kannst du gern ein wenig drehen. Traue dir mehr zu und stell dir vor, dass du über dein konservativ geplantes Ziel hinausschießt. Du kannst mehr!   

Welche Ziele hast du dir gesetzt? Worin möchtest du dich verbessern? Schreib es in die Kommentare! 


Über die Autorin:

Hallo! Mein Name ist Jessi, ich bin 31 Jahre alt und lebe zusammen mit meinem Mann und meinem kleinen Sohn in Berlin. In den letzten 15 Jahren habe ich so ziemlich jeden Euro, den ich zusammenkratzen konnte, für Bekleidung oder anderen Schnickschnack ausgegeben.

Bis ich eines Tages auf die Themen Börse, Aktien und ETFs gestoßen bin. So schaffte ich es, nicht nur ein Jahr lang keine Kleidung zu kaufen, sondern gleichzeitig noch mein Geld für mich arbeiten zu lassen. Alles zu meiner persönlichen Weiterentwicklung und, wie du das auch schaffen kannst, findest du unter themoneygirl.de

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