Die besten ETFs der letzten 10 Jahre

Vermögensaufbau gelingt nur mit sinnvollen Investitionen. Dabei erfreuen sich ETFs einer immer größeren Beliebtheit. Zurecht! Sind sie doch ideal für eine passive Anlagestrategie geeignet und ermöglichen zudem die einfache Umsetzung einer breiten Diversifikation.

Neben diesen Vorteilen bieten zahlreiche ETFs eine ansprechende Rendite. Doch, welche sind die besten ETFs der letzten 10 Jahre? Lohnt sich der Kauf noch? Das und mehr erfährst du in diesem Blogbeitrag!

Disclaimer: Bevor du dein Geld in ETFs oder anderweitig investierst, informiere dich umfassend über die Funktionsweise der Börse und deren Produkte. Nimm zuvor eine tiefergehende Analyse deiner Finanzen vor und setze dich mit deiner Risikobereitschaft auseinander.

Lege dein Geld niemals in etwas an, das du nicht ausreichend durchdrungen hast. Nur so ist ein sinnvoller und nachhaltiger Vermögensaufbau möglich.

Die besten ETFs der letzten 10 Jahre

Hier findest du eine Übersicht der fünf Bestperformer der letzten Dekade in den Kategorien Aktien, Anleihen, Rohstoffe und Immobilien.

Top 5 der Bestperformer Aktien-ETFs:

  • Invesco Mark.III p.EQQQ N100 UE USD D. +702,99 %
  • iShares NASDAQ-100(DE) +702,43 %
  • iShares NASDAQ 100 +701,41 %
  • Invesco Mkt.p.Tech.S&P US Sel.Sec.UE A +680,03 %
  • Lyxor UE MSCI Wd.Inf.Techn.TR C USD Acc +623,12 %

Top 5 der Bestperformer Anleihen-ETFs:

  • SPDR Refinitiv Gl.Conv.Bd.UE EUR H +21,71 %
  • SPDR Refinitiv Gl.Conv.Bd.UE USD +21,13 %
  • HSBC MSCI AC Far East ex Japan UCITS ETF +21,11 %
  • SPDR Refinitiv Gl.Conv.Bd.UE CHF H +20,46 %
  • iShares Fal.Ang.HY Cor.Bd.U.E.GBP D H +20,02 %

Top 5 der Bestperformer Rohstoff-ETFs:

  • Invesco Mkt.p.STOXXEu.600 Opt.B.R.UE A +51,30 %
  • Xtrackers St.Eu.600 Basic Res.S.UE 1C +51,14 %
  • iShares STOXX Eur.600 Basic Res.U.E.(DE) +51,03 %
  • iShares Oil & Gas Exploration & Production +45,47 %
  • iShares Gl.Timber&Forestry U.E.USD D +43,98 %

Top 5 der Bestperformer Immobilien-ETFs:

  • SPDR Dow Jones Gl.Real Estate UE USD +35,87 %
  • iShares Dev.M.Property Yield U.E.USD A +34,20 %
  • iShares Dev.M.Property Yield U.E.EUR A H +34,06 %
  • Amundi I.S.I.FTSE EPRA NA.Gl.UE DR EUR +33,92 %
  • Lyxor FTSE EPRA/NAREIT Gl.Dev.UE +33,52 %

Wie sollte ich mein Portfolio aufbauen?

Hast du dich schon bei deinem Broker angemeldet und bist kurz davor dir deine Anteile an den erwähnten ETFs zu sichern? Ich hoffe nicht, denn dann bist du noch nicht für eine Investition an der Börse bereit und ich sage dir auch warum!

Die hier von mir aufgezeigten Renditen klingen sehr verlockend. Wahrscheinlich ärgerst du dich jetzt, dass du nicht schon vor zehn Jahren dein Geld in diese ETFs angelegt hast.

Ja, diese Gewissensbisse kann ich durchaus nachvollziehen, allerdings kannst du dieses Versäumnis nun nicht wett machen, indem du wahllos Nachkäufe tätigst.

Nur, weil diese ETFs in der Vergangenheit so gut performt haben, lässt sich noch nicht auf zukünftige Super-Renditen schließen. Der sogenannte Future Bias ist einer der häufigsten Anleger-Fehler.

Darüber hinaus wurde in zahlreichen Studien festgestellt, dass eine breite Streuung so gut wie immer dem Market-Timing und Stock Picking vorgezogen werden sollte. Dies kannst du besonders detailliert in Gerd Kommers Buch „Souverän investieren mit Indexfonds und ETFs“ nachlesen.

Demnach, zeigt ein gut aufgestelltes Portfolio eine ausführliche Diversifikation in Anlageklassen, Branchen, Regionen, Länder und Zeit. Es ist also nicht sinnvoll ausschließlich in die besten ETFs der letzten 10 Jahre zu investieren.

Warum ist Diversifikation so wichtig?

Angenommen, du bist wahnsinnig begeistert von Tesla. Dir gefällt nicht nur die Produkt-, sondern ebenso die Firmenpolitik. In deinen Augen macht dieses Unternehmen alles richtig. Aus dieser positiven Überzeugung heraus investierst du all dein Geld in Tesla Aktien.

Geld in Tesla Aktien investieren

Doch was zunächst so vielversprechend aussah, verwandelt sich leider in ein Desaster. Einige irritierende Tweets und politische Beschlüsse später, legt der Kurs einen erdrutschartigen Fall hin. Tesla geht pleite. Deine Aktien sind nichts mehr wert. Dein gesamtes Vermögen ist verloren.

Zugegeben, das ist in diesem Falle ein sehr hypothetisches Szenario, kann dir aber genauso mit jeder anderen gehypten Marke oder jedem „Insidertipp“ passieren.

Um solche möglichen Totalverluste auszugleichen, macht es Sinn sein Geld nicht nur auf unterschiedliche Unternehmen, sondern darüber hinaus noch auf diverse Branchen, Regionen und Assets zu verteilen.

Investierst du einfach blind in die besten ETFs der letzten 10 Jahre, kannst du eine strategische Diversifikation nicht sicherstellen.

Zudem sollte eine zeitliche Streuung stattfinden. Um beim Kauf Kursschwankungen auszugleichen, bietet es sich an über viele Monate und Jahre hinweg zu investieren. Zusätzlich solltest du einen Anlagehorizont von mindestens zehn Jahre einplanen.

Ein Beispiel für ein simples Weltportfolio könnte so aussehen:

  • 500 EURO Sparbetrag pro Monat
  • 30 % risikoarm Tagesgeldkonto = 150 EURO
  • 70 % risikobehaftet ETFs = 350 EURO

In diesem Beispiel findest du eine Aufteilung verschiedener Assetklassen sowie eine starke globale Streuung. Dazu können bereits zwei ETFs genügen. Zu beachten gilt jedoch, dass in einem MSCI World ETF die USA und im MSCI Emerging Markets ETF China stark übergewichtet sind.

Bei einem größeren Sparbetrag mit einer höheren Anzahl an Positionen im Portfolio lassen sich diese Priorisierungen verändern.

Beispiel für umfangreicheres Weltportfolio mit weniger starker Gewichtung nach Gerd Kommer:

  • 2.000 EURO Sparbetrag pro Monat
  • 30 % risikoarm Tagesgeldkonto = 600 EURO
  • 70 % risikobehaftet ETFs = 1.400 EURO
    • 55 % Industrieländer = 770 EURO
      • 50 % Large & Mid Caps = 385 EURO
        • 44 % Westeuropa » 169 EURO
        • 40 % USA / Nordamerika = 154 EURO
        • 16 % Japan / Australien » 61 EURO
      • 50 % Small Caps Blend = 385 EURO
        • 44 % Westeuropa » 169 EURO
        • 40 % USA / Nordamerika = 154 EURO
        • 16 % Japan / Australien » 61 EURO
      • 25 % Schwellenländer = 350 EURO
      • 10 % Immobilien = 140 EURO
      • 10 % Rohstoffe = 140 EURO

Top 3 der Bestperformer ETFs (5 Jahre): MSCI World

–          HSBC MSCI World UCITS ETF USD +89,15 %

–          Lyxor MSCI World (LUX) UCITS ETF +87,15 %

–          Invesco MSCI World UCITS ETF +87,47 %

Top 3 der Bestperformer ETFs (5 Jahre): Emerging Markets

–          UBS ETF (LU) MSCI Emerging Markets UCITS ETF (USD) A-dis +69,76 %

–          Lyxor MSCI Emerging Markets (LUX) UCITS ETF +69,40 %

–          SPDR MSCI Emerging Markets UCITS ETF +69,30 %

Was du bei der Auswahl eines geeigneten ETFs beachten solltest:

Wie bereits angesprochen sind die besten ETFs der letzten 10 Jahre und deren in der Vergangenheit erreichte Rendite absolut kein Garant für zukünftigen Erfolg.

Aus diesem Grund sollte dieser Faktor auch niemals dein einziges Kriterium bei der Auswahl eines geeigneten ETFs sein.

Die Fondsgröße

Die Fondsgröße deines ETFs sollte möglichst nicht unter 100 Mio. EURO liegen. Bei einem geringeren Volumen kann es passieren, dass der Fonds wieder geschlossen wird.

In diesem Falle müsstest du dich mit allen Nachteilen wie niedrigen Kursen, Kaufs- und Verkaufsgebühren um die Umschichtung deiner Anteile in einen adäquaten ETF kümmern.

Fondsgröße ETF beahten

Die Total Expense Ratio (TER)

Jegliche Kosten, die beim Investieren an der Börse anfallen, schmälern deine Rendite. Beim passiven Investieren mit einer Buy-and-Hold Strategie fallen bereits durch vermindertes Trading geringere Gebühren an.

Um diesen Vorteil weiter auszubauen, solltest du ein Auge auf die Gesamtkostenquote haben. Die wird üblicherweise als Total Expense Ratio angegeben. Diese umfasst die jährlichen Kosten, die du, beim Halten von ETF-Anteilen, entrichten musst.

Darin enthalten sind beispielsweise Verwaltungs- und Lizenzgebühren. Die TER wird direkt von deinem investierten Geld abgezogen. Du musst dazu nichts weiter tun, außer diese mit in deine Kalkulation mit einzubeziehen.

Die Replikationsmethode

Bei der Nachbildung eines Indexes gibt es zwei Methoden: physische und synthetische Replikation. Bei der physischen Replikation wird der ETF so nah wie möglich identisch dem Index nachgebaut. Das funktioniert häufig nur bei wenigen Werten, wie zum Beispiel dem DAX.

Bei der synthetischen Replikation (auch SWAP) entsteht ein Tauschgeschäft mit der Bank, meist des Mutterkonzerns des ETFs. Diese verpflichtet sich die Rendite des Indexes zu zahlen und erhält im Gegenzug die Gebühren des ETFs.

Werfe bei SWAP-basierten ETFs zusätzlich einen Blick auf die Trackingdifferenz. Diese stellt einen Bezug zwischen dem nachgebildeten ETF und dem zugrundeliegenden Index her.

Die Ertragsverwendung

Handelt es sich um einen thesaurierenden oder einen ausschüttenden ETF? Thesaurierend meint, dass mit der erzielten Rendite, automatisch neue Anteile deines ETFs nachgekauft werden. Bei der ausschüttenden Variante erhältst du deine Rendite auf dein Verrechnungskonto.

Es kann motivierend sein, das Geld aufs Konto ausbezahlt zu bekommen. Allerdings solltest du es nicht ausgeben, sondern wieder reinvestieren. Steckst du noch mitten im Vermögensaufbau ist ein thesaurierender ETF häufig die bessere Wahl.

Alle Informationen und noch mehr findest du immer im Factsheet des entsprechenden ETFs.

Wie du sehen kannst, kommt es nicht alleinig auf die besten ETFs der letzten 10 Jahre an, sondern auf eine strategisch sinnvolle Zusammenstellung deines eigenen Portfolios.

Dieses sollte sowohl sehr gut diversifiziert sein als auch nach deiner persönlichen Risikobereitschaft und individuellen Faktoren gestaltet werden. So steht deinem Vermögensaufbau nichts mehr im Weg!


Über die Autorin:

Hallo! Mein Name ist Jessi, ich bin 31 Jahre alt und lebe zusammen mit meinem Mann und meinem kleinen Sohn in Berlin. In den letzten 15 Jahren habe ich so ziemlich jeden Euro, den ich zusammenkratzen konnte, für Bekleidung oder anderen Schnick Schnack ausgegeben.

Bis ich eines Tages auf das Thema Börse, Aktien und ETFs gestoßen bin. So schaffte ich es, nicht nur ein Jahr lang keine Kleidung zu kaufen, sondern gleichzeitig noch mein Geld für mich arbeiten zu lassen. Alles zu meiner persönlichen Weiterentwicklung und, wie du das auch schaffen kannst, findest du unter themoneygirl.de

 

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