Endlich finanziell frei und unabhängig sein. Endlich nicht mehr sinnlosen Tätigkeiten nachgehen und unnützen Anweisungen folgen. Endlich mehr Zeit für die Dinge haben, die für dich wirklich wichtig sind.
Ich denke, das wünscht sich jeder von uns. Wie dir dabei die 4% Entnahme-Regel helfen kann und wie du diese umsetzt, erfährst du in diesem Blogbeitrag!
Was ist die 4 Prozent-Regel?
Die 4 Prozent-Regel ist eine mathematische Formel; sie errechnet, wie hoch dein Gesamtkapital sein muss, damit du den Rest deines Lebens damit auskommst. Sprich, nicht mehr auf weitere Einkommen aus aktiver Arbeit angewiesen sein musst.
Ziel ist es, vom angesparten Vermögen und den sich daraus ergebenden Zinsen seinen festgelegten Lebensstandard zu bezahlen. Häufig wird diese Formel mit dem Lebensstil des Frugalismus verknüpft.
Was ist Frugalismus?
“Ich gehe mit 40 Jahren in Rente.” keine seltene Aussage, wenn man sich in den Kreisen der Frugalisten umschaut. In erster Linie geht es darum, aus dem Hamsterrad der Arbeitswelt auszubrechen und ganz ehrlich, wer will das nicht?
Eine Vielzahl von Menschen beschäftigt sich mittlerweile damit, wie sie möglichst früh finanziell unabhängig von ihrem Einkommen werden können.
Wenn du dir jetzt denkst, dass dieses Ziel unerreichbar scheint, lass dich eines Besseren belehren.
Selbst, wenn du nicht 5.000 EURO im Monat verdienst oder ein fettes Erbe zur Verfügung hast, ist die finanzielle Freiheit möglich. Jedoch musst du dabei Prioritäten setzen.
Der Hauptteil deines derzeitigen Einkommens sollte investiert werden, damit du ein ausreichendes Vermögen aufbauen kannst.
Auch beim Frugalismus gibt es starke und weniger starke Ausprägungen. Die einen geben im Monat nur 800 EURO aus und wohnen noch in einer WG, die anderen nutzen diese Denkweise “nur” für sich, um bewusstere Konsumentscheidungen zu treffen und sparen keine zwei Drittel ihres Gehaltes.
Vor allem der letztgenannte Ansatz ist für jeden anwendbar. Vielleicht winkt dann nicht die Rente mit 40, aber jedoch wohl ein erheblich nachhaltiger Umgang mit Geld und unseren Ressourcen.
Allein dafür lohnt es sich, die frugalistische Herangehensweise im Alltag und den eigenen Denkmustern zu etablieren.
Wie kann ich die 4% Entnahme-Regel umsetzen?
Seien wir ehrlich, die finanzielle Freiheit ist ein sehr großes Ziel, was uns natürlich nicht davon abhalten sollte, dieses anzugehen.
Dein Gesamtkapital muss ausreichend groß sein, dass du Idealfall für den Rest deines Lebens gut damit auskommen kannst.
Die 4 Prozent-Regel ist erstaunlich simpel.
Sie besagt:
Dein Startkapital muss 25 x so hoch sein, wie deine jährlichen Ausgaben.
Diese Formel gestaltet sich für jeden individuell. Ziehen wir nochmal das Beispiel des sparsamen Frugalisten heran, der nur 800 EURO pro Monat ausgibt. Bei ihm würde die Rechnung dann wie folgt aussehen:
800 EURO x 12 = 9.600 EURO
9.600 EURO x 25 = 240.000 EURO
Diese Summe klingt durchaus machbar. Aber reichen dir 800 EURO pro Monat, um deinen Lebensstandard zu halten. Wie würde sich die Rechnung bei jemanden darstellen, der 2.000 EURO pro Monat ausgibt?
2.000 EURO x 12 = 24.000 EURO
24.000 EURO x 25 = 600.000 EURO
In diesem YouTube-Video erfährst du nochmal im Detail, worum es bei der 4% Entnahme-Regel geht:
Wie setze ich mir Ziele richtig?
Puh, das erfordert schon weitaus mehr Kraftanstrengung und Disziplin, aber du hast ja auch einen bedeutenden Traum: deine finanzielle Freiheit.
Oft ist es so, dass Dinge, die uns heute noch unrealistisch erscheinen, beispielsweise in einem Jahr völlig normal vorkommen.
Wenn du vielleicht heute noch denkst: “Ich kann niemals 200 EURO im Monat sparen!” kann das für dich in kurzer Zeit ganz selbstverständlich werden.
Dabei ist entscheidend, dass du dir SMARTE-Ziele setzt. “Ich möchte mehr sparen.” wäre kein SMARTES-Ziel. Wenn du nun 1 EURO mehr zur Seite packst, hast du mehr gespart, aber das ist sicher nicht das Ergebnis, das du erreichen wolltest.
SMART steht für Spezifisch, Messbar, Attraktiv, Realistisch und Terminiert. Nur mit diesen Elementen kannst du wirklich überprüfen, ob dich deine Handlungen zu deinem gewünschten Resultat führen oder dich davon abbringen.
Dein Ziel sollte also so genau wie möglich formuliert, quantitativ messbar, ansprechend und mit einem fixen Datum versehen sein.
Also ein Beispiel könnte so lauten: “Ich investiere jeden Monat 1.000 EURO in einen ETF-Sparplan, um in 18 Jahren 350.000 EURO für meine finanzielle Freiheit zur Verfügung zu haben.”
Vielleicht hast du schon gemerkt, das sich den Punkt “Realistisch” bei meiner Beschreibung ausgeklammert habe. Erlaube dir, groß zu träumen.
Nur, wenn du es dir vorstellen kannst, kannst du es auch wahr werden lassen. Bevor du diese Vorgehensweise als esoterisches Wischi Waschi abtust, probiere es einmal aus.
Ich kann nur von mir selbst sprechen und sagen, dass diese Methode für mich immer hervorragend funktioniert hat.
Nutze die Kraft der Vision
Benutze deine Vorstellungskraft und verbinde dein zukünftiges Ich mit deinem heutigen Ich. Indem du dir regelmäßig ausmalst, wie es sich anfühlen wird, diesen großen Traum zu leben, umso einfacher wird es für dich, die Lücke zwischen dem, was jetzt ist und dem, was sein soll, zu schließen.
Das kann dir zunächst albern oder sinnlos vorkommen, aber, wenn du diese Technik ernsthaft umsetzt, wird es dir leichter fallen deine Ziele zu erreichen. Außerdem bin ich mir sicher, dass du die Fähigkeit des “Visionierens” bereits ständig einsetzt.
Hast du dir vor einem Vorstellungsgespräch schon mal vorgestellt, was alles schiefgehen könnte? Du könntest zu spät kommen, dein Wasserglas umstoßen oder eine peinliche Antwort geben.
Oder, wenn ein Freund oder eine Freundin sich nicht meldet. Sicher hast du sofort dutzende Szenarien vor deinem inneren Auge, was alles Furchtbares vorgefallen sein könnte.
Ursprünglich sollte uns diese Fähigkeit vor möglichen Gefahren schützen. Diese Eigenschaft benötigen wir natürlich heute immer noch. Spielt das Kind zu nah an der Tischkante, kann es ich vor kommenden Verletzungen schützen.
Im Alltag Acht auf seine Umgebung zu geben ist die eine Seite der Medaille. In den meisten Fällen benutzen wir die Kraft der Vision jedoch dafür, um uns Horrorgeschichten zu erzählen, die so niemals eintreffen und selbst, wenn sie das tun würden, nicht lebensbedrohlich sind.
Als Todesursache wurde bisher noch nie ein schlechtes Bewerbungsgespräch angeführt.
Das führt dazu, dass die Angst, die uns eigentlich vor potenziellen Bedrohungen schützen soll, beginnt, uns zu lähmen. Wir bekommen Panik, fühlen uns tagelang schlecht, können nicht essen und wollen die Aufgabe am liebsten so schnell wie möglich hinter uns bringen.
Am liebsten würden wir die Herausforderung gar nicht erst annehmen und im Bett bleiben.
Achte mal darauf, welche physischen und psychischen Auswirkungen du bereits mit negativen Zukunftsaussichten in dir hervorrufen konntest. Glaubst du nun immer noch, dass das nur Hokus Pokus ist? Probiere es selbst einmal aus.
Der Ursprung der 4% Entnahme-Regel
Die 4 Prozent-Regel ist das Ergebnis der 1998 durchgeführten Trinity-Studie, die an der Trinity-University in Texas durchgeführt wurde. Dabei wollten die Professoren wissen: Wie viel Geld kann jedes Jahr von einem vorhandenen Vermögen entnommen werden, ohne das Risiko einer Insolvenz hervorzurufen.
Als Grundlage dienten fiktiv investierte Vermögen in Aktien und Anleihen über einen Zeitraum von 30 Jahren hinweg.
Das damalige Resultat: Wer nur 4 Prozent seiner Ersparnisse verwendet, hat am Ende des Zeitraums weiterhin Geld auf dem Konto. Je nach Anlagestrategie kann das Vermögen sogar länger oder ewig ausreichen.
Dazu noch ein kleines Beispiel:
Investierst du dein Geld in einen MSCI World ETF, der jährlich etwa eine Rendite zwischen 7 und 8 Prozent ausweist und davon 2 Prozent Inflation sowie die Steuerlast von ungefähr 25 Prozent abziehst, bleiben dir im Schnitt noch 5 Prozent Rendite übrig.
Entnimmst du gemäß der 4% Entnahme-Regel nur diese Menge, kannst du dir damit eine ewige Rente auszahlen, ohne dein angespartes Kapital zu verbrauchen.
Dabei gilt es jedoch zu beachten, dass dieses Konstrukt sehr theoretischer Natur ist. Die Entwicklungen an den Aktienmärkten kann niemand vorhersehen.
Worauf basiert die 4 Prozent Regel?
Hinter der 4 Prozent-Regel verbirgt sich das, was Albert Einstein der Legende nach als achtes Weltwunder bezeichnet haben soll: der Zinseszinseffekt. Dieser beruht darauf, dass dein Vermögen sowohl in der Anspar- als auch in der Entnahmephase immer wieder von den Zinsen deiner Zinsen genährt wird.
Das ist das, was die meisten Menschen damit meinen, wenn sie sagen: “Ich lasse mein Geld für mich arbeiten.” Mit einer gut durchdachten Anlagestrategie, kann es demnach gelingen, dass sich dein Vermögen nicht nur nicht verringert, sondern sogar noch wächst. Ähnlich, wie ich es im obigen Beispiel beschrieben habe.
Um die 4% Entnahme-Regel wirklich auf dich anwenden zu können, musst du also einiges mitbringen. Zum einen die Disziplin, deine Prioritäten so zu setzen, dass du auf ein späteres Ziel hinarbeiten kannst, als dir im Hier und Jetzt kleine (Konsum-) Wünsche zu erfüllen.
Zudem solltest du sowohl eine Strategie haben, die dich dein Sparziel lange durchhalten lässt sowie einen Plan für deine Investitionen, der dir die entsprechenden Renditen einbringt.
Für all diese Punkte benötigst du ein positives Money Mindset. Deine Glaubenssätze und Affirmationen werden dir dabei helfen, dein Ziel nicht als Bürde wahrzunehmen und bereits den Weg dorthin als erfüllend zu empfinden.
Das mag für dich jetzt vielleicht verrückt klingen: “Was ich soll verzichten und dabei auch noch Spaß haben?” Aber das ist genau die Einstellung, an der du arbeiten musst, um deinen langfristigen Vermögensaufbau voranzutreiben und letztendlich deinen Traum von der finanziellen Freiheit zu erfüllen.
Wie nutzt du die 4% Entnahme-Regel für dich? Setzt du die angesprochenen Punkte für dich um und, wenn ja, wie? Schreib es uns gern in die Kommentare! Wir freuen uns von dir zu lesen 🙂