Darum sind Gold, Silber und Platin jetzt gefragt

In wirtschaftlich turbulenten Zeiten suchen Anleger nach sicheren Häfen für ihr Vermögen. Edelmetalle wie Gold, Silber und Platin gewinnen dabei besonders an Bedeutung. Doch was macht diese Rohstoffe so attraktiv, wie lagert man sie sicher und wie schneiden sie steuerlich sowie im Vergleich zu Aktienmärkten ab? 

Gold: Der unangefochtene Krisenfavorit

Gold ist seit Jahrhunderten ein Synonym für Stabilität und Sicherheit. In wirtschaftlichen Krisen oder bei steigender Inflation steigt die Nachfrage nach Gold signifikant.

Darum Gold gefragt ist:

  • Inflationsschutz: Gold gilt als wertstabil und verliert auch bei hohen Inflationsraten nicht an Kaufkraft. Anleger schätzen diese Eigenschaft besonders in Zeiten schwacher Währungen.
  • Weltweite Akzeptanz: Gold ist ein universelles Zahlungsmittel und wird auf allen Kontinenten als wertvolles Gut angesehen.
  • Wertbeständigkeit: Im Gegensatz zu Papierwährungen bleibt der innere Wert von Gold erhalten.

Gold ist extrem liquide. Ob als Schmuck, Barren oder in Form von ETFs – Gold kann schnell gehandelt werden und dient somit auch kurzfristigen Investitionsstrategien. Allerdings birgt der Goldmarkt Schwankungen, die durch wirtschaftliche und geopolitische Ereignisse ausgelöst werden können. Langfristig zeigt sich jedoch eine stabile Wertentwicklung.

Silber und Platin: Vielfältige Einsatzgebiete

Silber wird oft als erschwinglichere Alternative zu Gold bezeichnet. Es bietet Schutz vor Inflation und spielt durch seine industrielle Verwendung eine zentrale Rolle in Branchen wie Elektronik und Solartechnik. Platin hingegen wird vor allem in der Automobilindustrie und Schmuckherstellung geschätzt. Beide Metalle können eine sinnvolle Ergänzung zu Gold darstellen, bieten jedoch unterschiedliche Chancen und Risiken.

Balkendiagramm, das die Investitionsanteile in Edelmetalle wie Gold und Silber über verschiedene Zeiträume veranschaulicht: 2023 (5,6 %), 2020–2022 (16,6 %), 2016–2019 (20,1 %), 2012–2015 (19,8 %), 2008–2011 (16,9 %), vor 2008 (21,0 %).

Statistik: Wann haben Anleger begonnen, in Edelmetalle zu investieren? | Foto: Buillonvault

Sichere Lagerung von Edelmetallen

Edelmetalle wie Gold, Silber und Platin müssen sicher gelagert werden, um Diebstahl oder Beschädigungen zu vermeiden. Es gibt mehrere Möglichkeiten:

  • Tresor zu Hause: Viele Anleger entscheiden sich für einen feuer- und einbruchssicheren Tresor, um ihre Edelmetalle selbst zu lagern. Dies bietet die höchste Unabhängigkeit, birgt jedoch ein gewisses Sicherheitsrisiko.
  • Bank-Schließfächer: Schließfächer in Banken bieten eine sichere und professionelle Lagerung. Hier fallen jedoch laufende Kosten an, und der Zugang ist auf die Öffnungszeiten der Bank beschränkt.
  • Spezialisierte Lageranbieter: Es gibt Unternehmen, die sich auf die Lagerung von Edelmetallen spezialisiert haben. Diese bieten oft Versicherungen und hohe Sicherheitsstandards, sind aber ebenfalls mit Kosten verbunden.

Wichtig ist, die Lageroption zu wählen, die den eigenen Anforderungen an Sicherheit, Kosten und Zugänglichkeit entspricht.

Besteuerung von Edelmetallen

Die Besteuerung von Edelmetallen variiert je nach Land und Anlageform. In Deutschland sind physische Edelmetalle wie Gold, Silber und Platin nach einer Haltedauer von mindestens 12 Monaten steuerfrei, wenn sie verkauft werden. Innerhalb dieser Frist werden erzielte Gewinne mit dem persönlichen Einkommenssteuersatz besteuert. Für Finanzprodukte wie Edelmetall-ETFs oder Zertifikate gilt hingegen die Abgeltungssteuer in Höhe von 25 % zuzüglich Solidaritätszuschlag und gegebenenfalls Kirchensteuer, sofern sie nicht physisch hinterlegt sind. Daher sollten sich Anleger vor dem Kauf gründlich über die steuerlichen Rahmenbedingungen informieren, um Überraschungen zu vermeiden.

Rendite im Vergleich zum DAX

Edelmetalle bieten Sicherheit und Inflationsschutz, zeigen jedoch im Vergleich zu Aktienindizes wie dem DAX andere Renditeerwartungen. Während Gold in den letzten Jahrzehnten eine durchschnittliche Jahresrendite von etwa 6 % erzielt hat, erreichte der DAX im selben Zeitraum Renditen von 8 % bis 10 % pro Jahr, einschließlich Dividenden. Silber und Platin zeigen zwar ähnlich gute Ergebnisse wie Gold, sind jedoch volatiler. Edelmetalle sind primär als Absicherungsinstrument geeignet, während der DAX und ähnliche Aktienindizes langfristig höhere Renditen bei entsprechendem Risiko bieten. Für Anleger empfiehlt es sich, Edelmetalle als stabilisierende Komponente eines Portfolios zu nutzen, das durch Aktien ergänzt wird, um Wachstumschancen zu maximieren.

Vielseitige Einsatzmöglichkeiten von Edelmetallen

Edelmetalle wie Gold, Silber und Platin bieten in Krisenzeiten eine sichere Anlageform und Schutz vor Inflation. Ihre Lagerung erfordert jedoch sorgfältige Planung, und die steuerlichen Rahmenbedingungen sollten vor dem Kauf bedacht werden. Im Vergleich zu Aktienindizes wie dem DAX bieten sie zwar geringere Renditechancen, punkten jedoch mit Stabilität und Werterhalt. Eine Kombination aus Edelmetallen und Aktien kann daher ein ausgewogenes und krisensicheres Portfolio schaffen.

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