Monatliche Dividende mit ETFs? So einfach geht’s!

Ein monatliches passives Einkommen hat was! Das bringt einerseits Stabilität in die eigenen Finanzen, andererseits macht es aber auch einfach Freude, wenn monatliche Ausschüttungen auf das eigene Konto wandern.

Vielleicht siehst Du es folgendermaßen:

  • Dividende 1x pro Jahr? Langweilig!
  • Dividende 1x pro Quartal? Langweilig!
  • Dividende 1x pro Monat! Ah, jetzt wird es interessant!

Wie Du das hinbekommst? Und auf was Du dabei achten solltest? Das zeige ich Dir in diesem Beitrag!

Eine Kombination aus 3 ETFs

Mann hält Geldscheine in der Hand
Quelle: Unsplash

Die Dividendenstrategie für passives Einkommen ist beliebt – dadurch können ETFs motivierend und spaßig werden. Im Gegensatz zu thesaurierenden Varianten sieht man die Ergebnisse sehr zeitnah – und zwar als Cash auf dem Konto.

Vor allem die monatliche Ausschüttung von ETFs hat dabei einen riesigen Motivations-Vorteil!

Schauen wir uns also an, wie wir das mit den monatlich ausschüttenden ETFs hinbekommen.

Die meisten ETFs schütten entweder jährlich, halbjährlich oder vierteljährlich aus. Um monatliche Ausschüttungen realisieren zu können, bietet sich daher eine Kombination aus mehreren ETFs an – monatliche ausschüttende ETFs sind in Deutschland leider kaum erhältlich.

Daher müssen wir uns einer anderen Strategie bedienen:

Wie setzen auf mehrere ETFs, die quartalsweise ausschütten – und zwar zeitlich versetzt, damit Du Dich jeden Monat über Dividende freuen kannst.

Damit wir monatliche Ausschüttungen mithilfe von 3 ETFs bewerkstelligt bekommen, müssten wir auf folgende Themen achten:

  • Quartalsweise Ausschüttungen, versetzt voneinander (3x quartalsweise Ausschüttungen = 12 Ausschüttungen).
  • Vergleichsweise hohe Ausschüttungsquote, damit wir dem Ziel von „passivem Einkommen“ möglichst nahekommen.
  • Dividendenkontinuität der Unternehmen in den ETFs. Du möchtest sicher keine „böse Überraschung“ erleben wie Dividenden-Senkungen.

Die folgende Auflistung kann diesen Anforderungen gerecht werden:

  • iShares STOXX Global Select Dividend 100 UCITS ETF (DE) (WKN: A0F5UH)
  • SPDR S&P Global Dividend Aristocrats UCITS ETF (WKN: A1JKS0)
  • Invesco FTSE Emerging Markets High Dividend Low Volatility UCITS ETF (WKN:A2AHZU)

Diese ETFs schauen wir uns im nächsten Schritt etwas genauer an!

iShares STOXX Global Select Dividend 100 UCITS ETF (DE) (WKN: A0F5UH)

  • Physische Indexabbildung
  • Anzahl Positionen: 100
  • TER: 0,46 %
  • Ausschüttungsrendite: 3,5 % – 5,5 % (in den letzten 20 Jahren)

SPDR S&P Global Dividend Aristocrats UCITS ETF (WKN: A1JKS0)

  • Physische Indexabbildung
  • Anzahl Positionen: 112
  • TER: 0,35 %
  • Ausschüttungsrendite: 1,7 % – 3,2 % (in den letzten 10 Jahren)

Invesco FTSE Emerging Markets High Dividend Low Volatility UCITS ETF (WKN:A2AHZU)

  • Physische Indexabbildung
  • Anzahl Positionen: 92
  • TER: 0,49 %
  • Ausschüttungsrendite: 3,3 % – 5,5 % (in den letzten 5 Jahren)

Aus der Betrachtung dieser Auswahl an ETFs lässt sich festhalten: Die TERs sind mit 0,35 % bis 0,49 % bedeutend höher als die TERs von ETFs auf globale Aktienindizes ohne Dividenden-Fokus.

Zum Vergleich: Dort bewegen sie sich in Regionen von etwa 0,1 bis 0,3 % TER. So ist zum Beispiel der iShares Core MSCI World eine gute Benchmark – er hat lediglich laufende Kosten von 0,2 %.

Die Diversifikation der hier ausgewählten Dividenden-ETFs ist mit mehreren Hundert Titeln in Summe zwar auch nicht vergleichbar mit einem ETF auf den MSCI World (grob 1.500 Titel).

Trotzdem wird hier eine ausreichende Diversifikation – zumindest was die Anzahl der Titel anbelangt – erreicht.

Ein tolles Video zu Dividenden-ETFs findest Du übrigens hier:

Wie sieht das Ergebnis diese Strategie aus?

Fassen wir unsere Erkenntnisse der 3-Dividenden-ETF-Strategie zusammen:

Die jährlichen Ausschüttungen der ETFs bewegen sich in der Range von 3,5 % bis 4,5 % – nehmen wir zur Vereinfachung daher eine Ausschüttungsrendite von 4 % an.

Die jährliche Quote von 4 % resultiert in monatlichen Ausschüttungen von 4 % / 12 Monate = 0,33 % des Depot-Volumens pro Monat.

Was bedeutet das konkret für Dich? Betrachten wir die Höhe der monatlichen Ausschüttungen bei einer Quote von 4 % pro Jahr je nach Portfolio-Größe.

Hinweis: Je nach Ausgangssitation ist bei den jeweils noch die Kapitalertragsteuer von 25 % und ggfs. Kirchensteuer abzuziehen. Diese ist in den folgenden Berechnungen der Einfachheit halber nicht berücksichtigt.

Portfolio von 5.000 €

  • Ausschüttungen pro Jahr: 200 €
  • Ausschüttungen pro Monat: 16,7 €
  • Zwischenfazit: Damit ist das ein oder andere Abonnement bezahlt. Alternativ kannst Du Deine Freundin (oder Deinen Freund) alle paar Monate zum Essen ausführen – dank Deiner Investments!

Portfolio von 20.000 €

  • Ausschüttungen pro Jahr: 800 €
  • Ausschüttungen pro Monat: 66,7 €
  • Zwischenfazit: Mit diesem Betrag könnte schon ein beachtlicher Teil Deiner monatlichen Ausgaben für Lebensmittel abgedeckt sein. Beispielsweise 1/4 Deiner Lebensmittel-Ausgaben dürften damit abgedeckt sein.

Portfolio von 50.000 €

  • Ausschüttungen pro Jahr: 2.000 €
  • Ausschüttungen pro Monat: 167 €
  • Zwischenfazit: Mit 1.500 € nach Steuern von 25 % pro Jahr lässt sich sicherlich ein hübscher Urlaub finanzieren – und zwar ab jetzt jährlich. Ohne, dass Du Dein Portfolio anfassen musst.

Portfolio von 200.000 €

  • Ausschüttungen pro Jahr: 8.000 €
  • Ausschüttungen pro Monat: 667 €
  • Zwischenfazit: Damit ist für viele Menschen die Miete gezahlt. Für einige Studenten ist das sicherlich mehr als genug, für andere reicht es nicht ganz. Aber eine solide Basis.

Portfolio von 500.000 €

  • Ausschüttungen pro Jahr: 20.000 €
  • Ausschüttungen pro Monat: 1.670 €
  • Zwischenfazit: Damit dürfte für einige Menschen die finanzielle Freiheit nicht mehr in allzu weiter Ferne liegen! Du lebst sparsam? Dann darf ich Dir gratulieren: Du bist finanziell durch.

Portfolio von 1.000.000 €

  • Ausschüttungen pro Jahr: 40.000 €
  • Ausschüttungen pro Monat: 3.340 €
  • Zwischenfazit: Das dürfte sogar für viele Familien die finanzielle Unabhängigkeit bedeuten. Klar, die Million muss auch erst mal stehen. Aber Du weißt, woraus ich hinaus möchte!


 

Psychologisch enorm motivierend!

Ein Problem, das bei vielen Menschen beobachtet werden kann, die in thesaurierende ETFs investieren ist Folgendes: Sie bleiben nicht bei der Stange. Für diese Menschen fühlt sich Investieren wie Verzicht an.

Denn: Das Geld ist weg. Und irgendwann in der Entnahmephase profitieren sie davon. Aber wann soll das sein? In 20, 30, 40 Jahren, wenn es in die Rente geht?

Das ist weder sonderlich motivierend noch besonders hilfreich im Alltag. Und junge Menschen für das Thema Vermögensaufbau begeistern funktioniert so sicher nicht!

Wer dagegen auf ausschüttende (oder ausschüttungsstarke) Produkte setzt, der hat hier gewisse Vorteile. Deshalb schwören auch viele Anleger auf Dividendenaktien – diese bilden bekanntlich die Basis für (monatlich) ausschüttende ETFs.

Klar, steuerlich sind thesaurierende Produkte besser. Psychologisch dagegen haben ausschüttende Produkte starke Vorteile.

Denn: Das macht doch Laune! Jeder weitere Euro, den Du investierst, belohnt Dich mit einer lebenslangen, monatlichen Auszahlung von Dividenden.

Sind diese Ausschüttungsquoten noch „gesund“?

Eine Frage, die sich dabei aufdrängt, ist die folgende: „Wie wild darf man es treiben?“

Man sollte nämlich beachten, dass die Ausschüttungen aus den Gewinnen und nicht aus der Substanz der Unternehmen ausgeschüttet wird!

Es ist unbestritten, dass es auch Aktien oder ETFs mit wesentlich höheren Ausschüttungsquoten gibt. Jenseits der 5 %, 6 % oder 7 %.

Aber ist das nachhaltig? Schließlich möchtest Du, dass die Ausschüttungen in Zukunft (inflationsbereinigt) mindestens gleich hoch bleiben. Im besten Fall sollen sie natürlich steigen.

Der psychologische Effekt von ausschüttenden ETFs wirkt enorm positiv – zumindest bei mir persönlich.

Ich bin allerdings der Meinung: Ausschüttungsquote von 4 % und mehr können auf Dauer keine Lösung sein. Wer realistisch bleiben möchte, sollte gedanklich Dividenden von etwa 3 – 4 % bezogen auf den Vermögenswert anpeilen.

Besonders hohe Ausschüttungsrenditen deuten in manchen Fällen auf Unternehmen hin, die große Probleme haben.

Daher sinkt deren Aktienkurs. Auch wenn die Ausschüttungen aktuell noch verlockend hoch sind, trauen die Anleger und Investoren an der Börse diesem Unternehmen keine glorreiche Zukunft zu – ganz im Gegenteil.

Daher ist es wichtig, einen ETF nicht nur auszuwählen, weil er beispielsweise eine Dividendenrendite von 7 % hat. Hier sollte man sich lieber an „gesunden“ Dividendenrenditen orientieren, die einen langfristig begleiten und stabil sind.

Lies dazu auch gerne den Beitrag: ETF Dividenden Portfolio: Passives Einkommen oder renditeschwache Abzocke?

Fazit

Dividenden-ETFs sind eine verlockende Möglichkeit, sich ein passives Einkommen aufzubauen. Vor allem Dividenden-ETFs mit monatlicher Ausschüttung – mittels der oben dargestellten Strategie ist das für Dich hoffentlich kein Problem mehr, Dir ein solches Portfolio zusammenzustellen.

Dein Depotstudent Dominik

PS: Was hältst Du von ETFs mit monatlicher Ausschüttung? Hast Du selbst welche im Depot?


Über den Autor:

Dominik Wenzelburger ist Finanzblogger auf depotstudent.de. Dort zeigt er Menschen, wie sie ihr Geld sinnvoll anlegen können, wie sie die richtigen Produkte auswählen und die richtigen Ansprechpartner für Finanzfragen finden.

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1 Gedanke zu „Monatliche Dividende mit ETFs? So einfach geht’s!“

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