Das Unternehmen Solarworld AG wurde im Jahr 1999 von Frank Asbeck, der auch als Sonnenkönig bezeichnet worden ist, gegründet. In diesem Jahr ging das Unternehmen auch an die Börse und war vor allen Dingen auch in seinen Anfangzeiten äußerst erfolgreich mit dem Vertrieb seiner monokristallinen Solarmodule.
Damals legte Solarworld ein rasantes Tempo an den Tag und konnte beeindruckende Verkaufszahlen seiner Produkte aufweisen. Das lag gerade in den ersten Jahren vor allem daran, dass das Unternehmen, wie übrigens die gesamte Branche von der massiven staatlichen Förderung des Solarstroms profitierte.
Im weiteren Verlauf dieses Artikels gehen wir näher auf die bewegte Geschichte von Solarstrom ein und beschäftigen uns auch mit der Frage: Solarworld Aktie kaufen oder nicht? Denn trotz der Insolvenz rund um das Unternehmen werden die Aktien weiterhin gehandelt.
Solarworld: Die starken Jahre des Unternehmens
Das Unternehmen erhielt gerade in seinen Anfangsjahren einige Subventionen und staatliche Fördergelder. Diese Gelder investierte Solarworld unter anderem auch in zwei deutsche Produktionsstandorte in Ostdeutschland.
Die großen Erfolge von Solarworld führten im Jahr 2004 auch dazu, dass das Unternehmen von der Oskar-Patzelt-Stiftung den Großen Preis des Mittelstandes als Auszeichnung bekam.
Ein Jahr später baute Solarworld seine internationalen Vertriebswege immer mehr in den Fokus und gründete sowohl in den USA als auch in Spanien neue Vertriebsgesellschaften.
In dieser Phase gehörte Solarworld zweifellos noch zu den großen Nummern auf dem Markt und wollte mit seinen Produkten die ganze Welt erobern.
Solarworld wollte sogar Opel übernehmen
Im November 2008 gab Solarworld bekannt, dass man darüber nachdenke, die vier deutschen Opel-Werke in Deutschland und auch das Entwicklungszentrum des Autobauers zu übernehmen.
Viele Analysten hielten diese Aussage damals für einen PR-Gag, aber Frank Asbeck unterstrich damals auch in der Presse, dass diese Überlegungen ernst gemeint sind.
An den Börsen sorgte diese Nachricht jedoch für wenig Begeisterung und der Aktienkurs von Solarworld brach umgehen um 13 Prozent ein. Aus dem Vorhaben von Asbeck wurde aber unterm Strich nichts, und zwar auch weil der damalige Besitzer General Motors das Angebot umgehend ablehnte.
Die ersten großen Krisen bei Solarworld
In den ersten Jahren ging es für Solarworld eigentlich immer nur bergauf. Das sorgte beim Unternehmen und natürlich auch bei den Aktionären lange Zeit für viel Begeisterung.
Wobei sich spätestens im Jahr 2011 während der Krise in der gesamten Solarbranche abzeichnete, dass es auf Dauer für den deutschen Hersteller von Solarmodulen schwer werden könnte.
Im Jahr 2012 musste das Unternehmen dann beinahe eine Halbierung des Umsatzes von rund 1 Milliarde Euro auf knapp 600 Millionen Euro verkraften. Schon damals war abzusehen, dass Solarworld vor allem gegen die deutlich günstigere Konkurrenz aus China nicht mehr mithalten kann.
Bereits im Jahr 2013 stand Solarworld kurz vor der Insolvenz, konnte diese aber durch einen großen Schuldenerlass und ein Joint Venture mit der Quatar Development Bank und Quatar Solar abwenden.
Denn durch diese Zusammenarbeit bekam das Unternehmen rund 35 Millionen Euro in die Kassen und erhielt zusätzlich einen wichtigen Kredit in Höhe von 50 Millionen Euro.
Im Jahr 2017 kam es dann trotzdem zur Insolvenz und damit einhergehend wurden auch die Produktionsstätten in Deutschland endgültig geschlossen.
Solarworld hat keine Zukunft und bleibt trotzdem als Aktie am Markt
Das Unternehmen Solarworld AG hat objektiv betrachtet keine Chance mehr auf eine erfolgreiche Zukunft. Das ist eigentlich schade, weil es natürlich weiterhin einen wachsenden Bedarf nach Solarmodulen gibt.
Allerdings sind mittlerweile chinesische Unternehmen bei der Herstellung von Solarmodulen absolut führend. Der chinesische Staat hat sich dazu entschlossen, chinesische Hersteller mit großzügigen Subventionen zu unterstützen.
Dadurch haben die meisten Konkurrenten einfach keine Chance mehr mitzuhalten. Solarworld ist laut eigener Einschätzung dauerhaft nicht mehr wettbewerbsfähig und wird auch nach Meinung von Experten kein erfolgreiches Comeback mehr schaffen.
Aus diesem Grund sind die immer noch gehandelten Aktien nur noch für absolut risikobereite Anleger eine Überlegung wert. Schließlich handelt es sich um einen Pennystock, der bereits in der jüngeren Vergangenheit immer mehr zum Spielball von echten Zockern wurde.
Wobei es zum Beispiel gegen Ende des letzten Jahres bei dieser Aktie zwischenzeitlich überraschende Kurssprünge von unglaublichen 250 Prozent gab. Sollte es ähnliche Entwicklungen in der Zukunft erneut geben, dann wäre ein attraktiver Gewinn mit diesen Aktien möglich.
Realistisch betrachtet bieten sich die Papiere aber nicht für eine planbare Investition mit langfristiger Erfolgsaussicht an. Davon abgesehen gibt es zum Beispiel bei den Kryptowährungen interessantere Möglichkeiten auf Gewinne, wenn man bereit ist ein Risiko einzugehen.
Disclaimer: Dieser Artikel ist keine Anlageberatung oder Aufforderung zum Kauf von Wertpapieren. Alles, was du mit den genannten Informationen machst, unterliegt allein deiner Verantwortung.