Was wäre, wenn alles Geld der Welt aus einer Quelle stammen würde. Was wäre, wenn eine Einrichtung über alles entscheiden könnte, was in Sachen Geld eine Rolle spielt? Und was wäre, wenn diese zentrale Stelle, die einzige wäre, die eine solche Macht innehat?
Na, dann wäre alles beim Alten und du solltest dich schleunigst darüber informieren, was Zentralbanken tun! Dafür gibt es diesen Artikel, der dir Zentralbanken so erklärt, dass du es mit Leichtigkeit verstehen wirst.
Was ist eine Zentralbank?
Die Zentralbank hat die Aufgabe, Geld an alle anderen Banken zu verleihen. Dieses Geld wird erst in dem Augenblick der Kreditvergabe geschaffen. Zu diesem Zeitpunkt hat es noch keinen Gegenwert und hat daher die Form einer Schuld. Denn der fehlende Gegenwert muss nachfolgend produziert werden.
Die Hauptaufgabe einer Zentralbank ist es also, anderen Banken Kredite zu vergeben und dadurch Geld aus dem nichts zu schaffen. Dieses Geld aus dem nichts nennt sich Fiatgeld, beziehungsweise Giralgeld. Giralgeld ist Buchgeld, also Geld, dass nur in Form eines “Bucheintrages”, beziehungsweise einer digitalen Information, existiert. Neben dieser Hauptaufgabe haben Zentralbanken auch andere Aufgaben, die ihnen enorme politische Macht verleihen. Es folgen nun die drei wichtigsten:
Festlegung des Leitzinses
Der Leitzins heißt deshalb Leitzins, weil sich alle Banken nach ihm richten müssen. Zu diesem Zinssatz vergibt die Zentralbank Geld an Geschäftsbanken. Diese erwirtschaften den Zins entsprechend durch ihre Kunden, die den Wert selbst erwirtschaften müssen. Der Einzelne muss eine Arbeitsleistung, unter Aufgabe seiner eigenen Lebenszeit, erbringen. Im Austausch vollbringt die Zentralbank jedoch keine entsprechende Gegenleistung.
Der Zins muss immer durch die Gesamtheit der Geldnutzer, respektive durch Schuldner, erwirtschaftet werden. Der Zins, an dem sich Zentralbanken bereichern, sind anders formuliert Schulden. Diese Schulden können jedoch nie zurückgezahlt werden, da Zinsen ein exponentieller Vorgang sind.
Zinsen sind Schulden, die nicht zurückgezahlt werden, aber sich dadurch noch weiter erhöhen, weil für sie neue Schulden aufgenommen werden müssen. Zinsen ziehen weitere Zinsen nach sich und dieser Zinseszinseffekt reicht letztendlich aus, um Geld zu entwerten. Es gibt zahlreiche Beispiele für die verheerenden Ursachen von exponentiellem Wachstum.
Recht eindrücklich zeigte sich das an den Galapagos-Inseln. Seit Jahrhunderten war die Inselgruppe für Tierarten bekannt, die es nur dort gab. Dann brachten Reisende gegen die Vorschriften drei Ziegen mit und nach zwölf Jahren waren aus drei Ziegen 250.000 geworden und die heimischen Tierarten allesamt vom Aussterben bedroht.
Festlegung der Mindestreserve
Theoretisch dürfen Zentralbanken nicht unendlich viel Geld aus dem nichts schaffen. Um das zu verhindern wurde die Mindestreserve eingeführt. Die Regelung zur Mindestreserve sieht vor, dass ein Teil des verliehenen Geldes in Form von Scheinen hinterlegt sein muss, bevor es als Buchgeld ausgegeben wird.
Stabilisierung der Währung
Je mehr Geld existiert, desto weniger ist ein Teil des Geldes wert. Zumindest dann, wenn es keinen entsprechenden Gegenwert gibt. Der Gegenwert ist an die Realwirtschaft geknüpft, also das Geld, welches eine tatsächliche Entsprechung in der Wirtschaft hat. Jeder Schein, der nicht der Realwirtschaft entspricht, sorgt dafür, dass das Geld entwertet wird.
Vorstellen kann man sich das gut an einem Eierkarton. Wenn ein Ei in einen 10er-Karton gepackt wird, dann macht es das Ei nicht wertvoller und dann kann man das Ei nicht zum Preis von 10 Eiern anbieten. Tut man es doch, ist das Ei zehnmal teurer als sein eigentlicher Wert. Eine andere Art, denselben Zusammenhang zu bezeichnen, ist zu sagen, das Geld ist weniger Wert.
Geldentwertung und Preisanstieg sind ein und dasselbe, nur eben aus einem anderen Blickwinkel beschrieben. Die eigentliche Aufgabe der Zentralbank, nämlich die Menge des Geldes an die Realwirtschaft anzupassen, ist also extrem wichtig und muss unbedingt zuverlässig ausgeführt werden. Wenn die Wirtschaft wächst, muss die Geldmenge erhöht werden, wenn sie schrumpft, muss sie verknappt werden. Auf diese Weise bleiben die Preise konstant und alles ist gut. So sieht es zumindest in der Theorie aus.
Du wirst bereits gemerkt haben, wie bedeutend und fordernd die Aufgaben der Zentralbank für uns alle sind. Mit den immensen Einfluss von Zentralbanken auf unser Geld, und damit auf unser gesamtes Leben, geht auch eine ebenso große Verantwortung einher. Die Tragweite jeder winzigen Entscheidung der Zentralbanken mündet in globalen Veränderungen, denn die Zentralbanken liefern das Geld für die Geschäftsbanken und diese liefern das Geld für die Staaten und Menschen.
Zentralbanken müssten daher uneigennützig und objektiv handeln. Zwischen dem Gemeinwohl und den Zielen der Zentralbanken darf nicht der kleinste Interessenkonflikt bestehen. Sehen wir einmal nach, wie gut unsere Zentralbanken diese schwere Bürde schultern. Konzentrieren wir uns hierzu auf die beiden Währungen, die den größten Teil der Weltwirtschaft ausmachen: US-Dollar und Euro.
Die FED
Für die Emission des US-Dollar ist die FED verantwortlich. FED steht für “Federal Reserve”, also zu Deutsch “Reserven des Verbundes”. Der Verbund sind hierbei aber nicht, wie oft angenommen, die Vereinigten Staaten von Amerika, sondern ein Zusammenschluss privater Banken. Der Umstand, dass es private Banken sind, ist noch einmal besonders zu betonen. Private Banken, also nicht staatliche Institutionen.
Die wichtigsten Banken des FED-Verbundes sind Citibank, JP Morgan und Chase Manhattan. Natürlich fragt man sich sofort, wie es sein kann, dass die Verantwortung über die wichtigste Währung der Welt in private Hände gelegt wurde. Eigentlich war das ganze nicht so geplant gewesen. Der verhängnisvolle Umstand kam durch eine eigenartige Nacht und Nebel-Aktion zustande: Der Federal Reserve Act machte den Dollar offiziell zu einem Schuldschein und enthob ihn dem Status des Geldes.
Es wurde also nie irgendjemanden etwas widerrechtlich vorgemacht. Anders als es viele Verschwörungstheorien darstellen, war der Wechsel vom Geld zum Schuldschein rechtens. Der damalige Präsident Woodrow Wilson setzte während der Weihnachtsfeiertage den Federal Reserve Act durch, während die meisten Abgeordneten mit Stimmrecht nicht anwesend waren. Der Federal Reserve Act verleiht seitdem dem Bankenverbund FED das Recht staatlich legitimierte Schuldscheine auszugeben.
Der Vorgang ging jedoch mitunter deshalb unter, weil die neue Dollarnote nur minimale Änderungen aufwies. Vor knapp 100 Jahren wurde aus: “Die USA zahlen dem Überbringer dieses Scheins einen Dollar” der neue Satz: “Dieser Schein ist gesetzlich legitimiertes Zahlungsmittel aller öffentlichen und privaten Schulden.” Diese kleine Änderung ist deshalb so beachtenswert, weil sie eine Rechtslücke ausnutzt. Innerhalb der Amerikanischen Verfassung war nämlich von jeher auch eine feste Definition für Geld hinterlegt.
Der Dollar ist als Unze Silber definiert. Durch den ursprünglichen Schriftzug verpflichtete sich also die nationale Bank, einen Schein auszuzahlen, der in Silber hinterlegt sein musste. Der US-Dollar ist deshalb auch für dich und mich so ein großes Thema, weil er weltweiten Einfluss hat. Jede bedeutende Währung ist zu einem großen Teil in USD hinterlegt. Das verleiht den Währungen einen “Mitgehangen-Mitgehangen”-Effekt.
Die EZB
Die Europäische Zentralbank ist wiederum für den Euro verantwortlich. Sie hat ihren Sitz in Frankfurt und ist etwas eigenartig organisiert. Ihre wichtigsten Teile sind der EZB Rat und das EZB Direktorium. Der EZB Rat besteht aus 17 Notenbank-Chefs unterschiedlicher Nationen (die nicht demokratisch gewählt wurden) und dem EZB Direktorium, welches aus sechs Leuten besteht.
Das EZB Direktorium wird nicht demokratisch gewählt, sondern durch den Rat bestimmt. Es besteht aus Präsident, Vizepräsident und 4 weiteren Mitgliedern. Bei den Mitgliedern scheint es nicht sonderlich wichtig zu sein, wenn Eigeninteressen im Spiel stehen könnten. So ist gar der jetzige Präsident Mario Draghi der ehemalige Vizepräsident von Goldman Sachs.
Auf dem Euro-Schein steht natürlich auch nichts von Geld, sondern lediglich die Seriennummer und ein Copyright-Zeichen, sowie das Verbot selbst Euro zu drucken. Der Großteil des Euro (wie auch der meisten anderen Währungen) sind übrigens Dollar, weil er in Dollar hinterlegt wurde.
Fazit
Zusammengefasst haben Zentralbanken verdammt viel Verantwortung. Ob sie dieser Verantwortung jedoch gerecht werden ist fragwürdig. Immer wieder gibt es im Umfeld von Zentralbanken Interessenkonflikte. So wurde beispielsweise Kennedy von einem Verrückten erschossen. Er starb ein halbes Jahr, nachdem er den Gelddruck wieder dem Staat überlassen wollte und direkt nach seinem Tod wurde diese Änderung rückgängig gemacht. So etwas kann, genau wie die Ernennung von Mario Draghi, natürlich Zufall sein, muss es jedoch nicht unbedingt.
Wenn du noch mehr über Zentralbanken lernen willst, beispielsweise wie sie Geld aus dem Nichts zaubern, dann sieh dir das hier an: Alles, was du wissen musst!
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4 Gedanken zu „Zentralbanken – Realität oder Verschwörungstheorie“