Stell dir vor: Dein Tag hätte auf einmal nur noch 20 Stunden. Uhren würden nicht bis 12, sondern zweimal bis 10 gehen… Und diese Zeit wäre nicht nur weg, nein, Du hättest sie ohne dein Wissen verschenkt und dafür sogar noch Geld bezahlt.
Du bist das Produkt!
Werbung ist mittlerweile durch unsere Smartphones omnipräsent und durch den Einsatz künstlicher Intelligenz in den Algorithmen der Medienunternehmen hochspezifisch. Das Ziel jeder großen Social Media Plattform ist es, den Nutzer möglichst lange an sich zu binden und süchtig zu machen.
Der Service dieser Unternehmen ist kostenlos, weil die Nutzer selbst das Produkt sind. Die Kunden sind andere Firmen, die für die Infrastruktur bezahlen, welche die Aufmerksamkeit ihrer Kernzielgruppe auf ihre Produkte lenkt. Die ideale Zielgruppe ist jene, welche das Produkt ohnehin gerne kaufen würde. Früher kamen die Menschen zur Werbung. Sie befand sich in Schaufenstern, im Fernsehen in Form abgegrenzter Werbeblöcke, auf Plakaten etc. Sie richtete sich an viele und war deshalb nicht allzu spezifisch. Seit dem Einzug des Internets in den Alltag verschwimmen jedoch die Grenzen zwischen dem, was wir wirklich wollen, und dem, was uns suggeriert wird. Fast keine Firma bewirbt die Eigenschaften ihrer Produkte. Beworben werden Lebensgefühle und Bedürfnisse, die den realen Bedürfnissen und Wünschen des Kunden immer weiter angenähert werden. Aus diesem Grund füttern Amazon, Facebook, Google und Co. ihre Algorithmen mit riesigen Datenmengen.
Sie brauchen, dass Du es brauchst…
Gruppen und Gesellschaften werden mit Strategien der Sozialpsychologie polarisiert und zu Vertretern unterschiedlicher Lebensstile, an die verschiedenste Produkte gekoppelt werden. Ähnlich verhält es sich mit Banken und Versicherungen, die ihren Kunden vordergründig eine “Partnerschaft” oder ihre
“Hilfe” anbieten um damit den Verkauf einer Dienstleistung zu kaschieren. Unsicherheit und Unwissenheit werden adressiert, damit im nächsten Schritt die Lösung präsentiert werden kann.
Vordergründig und von euphemistischem Bedürfnisappell durchdrungen stellen sich diese Angebote in etwa so dar: “Wir sind Experten, wir beraten Sie gerne und machen das Beste aus Ihrem Geld. Wir bewahren es sicher auf und beschützen es.” Objektiv formuliert müsste es lauten: “Wir wandeln Ihr Geld in einen Datensatz um, investieren es gewinnbringend und behalten die Gewinne ein. Durch die Inflation verliert Ihr Geld stetig an Wert, weshalb wir Ihnen alternativ auch Finanzprodukte anbieten, bei denen ein großer Teil des Gewinns eben-falls von uns einbehalten wird.”
Das Konzept moderner Werbung besteht fast immer daraus, die Bedürfnisse der Verbraucher zu konkretisieren und auf ein Produkt zu beziehen, während zugleich das Produkt auf die Bedürfnisse der Kunden zugeschnitten wird. Gewohnheitsbildung und Orientierung am Status quo machen uns so zu Opfern der Hersteller. Dieses Problem lösen wir, indem wir externe Bedürfnisse von internen – realen – Bedürfnissen unter-scheiden und uns an letzteren orientieren. So werden wir glücklicher, unabhängiger und sparen dabei noch eine Menge Geld, welches wir, sofern wir denn wollen, zur Befriedigung wirklicher Bedürfnisse ausgeben können. Während externe Bedürfnisse sehr konkret sind und nur solange anhalten, bis sie durch eine Kaufentscheidung gestillt werden, bleiben interne Bedürfnisse konstant und erfordern, dass wir uns umfassend um sie kümmern.
Interne Bedürfnisse lassen sich nur für einen kurzen Zeitraum durch externe Stimuli befriedigen und die erwartete Zufriedenheit tritt nur kurzfristig ein, weshalb exzessiver Konsum keine Seltenheit ist. Nicht zuletzt baut auch ein Teil unseres Soziallebens darauf auf und viele Menschen gehen z. B. auch dann gemeinsam einkaufen, wenn sie die Produkte nicht brauchen.
Die Lösung fängt mit F an…
Im Vordergrund steht die soziale Komponente und im Hintergrund der Wunsch, mehr Geld zu verdienen, um noch mehr kaufen zu können. Exzessiver Konsum ist wirtschaftlich erwünscht und gesellschaftlich legitimiert, doch er macht uns nur dann glücklich, wenn er unseren eigenen Bedürfnissen entspricht und somit Mittel zum Zweck ist.
Frugalisten suchen ihr Glück deshalb auch nicht im Geld selbst. Geld wird stets als Mittel zum Zweck gesehen, um sich Wünsche zu erfüllen. Der wesentliche Unterschied zu normalen Konsumenten liegt also nicht in einer per se ablehnenden Haltung gegenüber all den schönen Dingen da draußen, sondern in dem Grad der Bewusstheit, mit dem gekauft wird. Dies führt unter anderem dazu, dass unter Frugalisten überdurchschnittlich viele Menschen sind, die sich bewusst ernähren (vegetarisch, vegan, glutenfrei, etc.).
Vieles, was man sich dem Volksmund nach nicht kaufen kann, lässt sich mithilfe von Geld deutlich leichter erlangen: Freizeit, Familienspaß, Sicherheit, Erlebnisse und die Freiheit, das zu tun, was man selbst möchte. Frugalisten geht es darum, diese Annehmlichkeiten genießen zu können, weshalb sie ihr Geld als Werkzeug und begrenzte Ressource ansehen, die effizient genutzt werden sollte.
Frugalismus als bequeme Lösung Raus aus der Sklaverei
Wir verfügen nur über begrenzte Lebenszeit und begrenzte Arbeitskraft, weshalb auch unser Geld stark begrenzt ist. Doch lässt sich durch Investieren Abhilfe schaffen – klug angelegtes Geld vermehrt sich umgekehrt proportional zur Arbeit, die in diesen Prozess einfließen muss. Auf diese Weise entkoppeln Investoren ihren Verdienst von ihrer Lebenszeit und erhalten auch dann Geld, wenn sie gerade nichts tun. Dies wirkt nicht nur Zukunftsängsten entgegen, sondern führt auch dazu, dass der Vermögensstand mit der Zeit steigt, anstatt im Alter rapide abzunehmen.
Der wichtigste Punkt ist aber folgender: Wer über viel Geld und Freizeit verfügt, kann diese nach Belieben einsetzen, um sich Individualbedürfnisse zu erfüllen und sich selbst zu verwirklichen. Dies macht Frugalismus zu einer alltagstauglichen Methode, um glücklich zu werden.
PS: Jetzt geht es erst los!
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