Geldmanagement 1×1: Wie du dein Budget unter Kontrolle bekommst

In Zeiten von Inflation und wirtschaftlicher Instabilität ist es wichtiger denn je, die eigenen Ausgaben in den Griff zu bekommen, um damit finanzielle Sicherheit zu erreichen.

Aber wie bekommst du Kontrolle über dein Budget? In diesem Beitrag zeigen wir dir, wie du dir einen Überblick über deine Einnahmen und Ausgaben verschaffst, wie du ein Budget erstellst, wie du dieses erhöhen und so langfristig ein Vermögen aufbauen kannst.

Warum es wichtig ist, Kontrolle über die eigenen Finanzen zu haben

Ein solides Finanzmanagement hat viele Vorteile. Hier sind nur einige Gründe, warum es wichtig ist, Kontrolle über die eigenen Finanzen zu bekommen:

  • Es kann dir helfen, dein verfügbares Geld zu maximieren, um deine (Spar-)Ziele schneller zu erreichen
  • Es kann dir helfen, Schulden schneller abzubauen und damit finanzielle Freiheit (wieder) zu erlangen
  • Es gibt dir ein Gefühl von Sicherheit und Kontrolle, wodurch du leichter durch den Alltag kommst

Um Kontrolle über dein Geld zu erlangen, solltest du zunächst eine Bestandsaufnahme machen.

Wie viel kommt monatlich rein und wie viel gibst du wofür monatlich aus?

Und wie sieht deine monatliche Bilanz aus?

Danach solltest du ein Ausgaben-Budget festlegen und – falls nötig – analysieren, wo du eventuell zu viel ausgibst und wo du entsprechend noch sparen kannst.

Natürlich solltest du dich auch mit der Einnahmen-Seite beschäftigen, da auch das ein Hebel für mehr Budget sein kann.

Mit diesen Schritten wirst du mehr Klarheit über deine finanzielle Situation erlangen und langfristig mehr Geld sparen können.

Die Bestandsaufnahme: Als Erstes machst du einen Kassensturz

Bevor du ein konkretes Ausgaben-Budget festlegen kannst, musst du wissen, wie viel Geld du monatlich zur Verfügung hast und wie viel du davon ausgibst.

Der sogenannte Kassensturz hilft dir dabei.

Bei einem Kassensturz werden Einnahmen und Ausgaben aufgelistet und so das verfügbare Budget errechnet.

Und so machst du einen Kassensturz:

  1. Halte den Zugang zu deinem Bankkonto mit den entsprechenden Konto-Ein- und -Ausgängen bereit bzw. habe eine Übersicht deiner Einnahmen und Ausgaben der letzten drei Monate vor dir. Falls du viel Bar zahlst, sammle alle nötigen Quittungen zusammen.
  2. Trage deine Einnahmen pro Monat in einer Liste ein.
  3. Trage nun deine Ausgaben pro Monat in einer Liste ein. Fange mit den regelmäßigen Ausgaben an und trage sie Monat für Monat ein. Du solltest die Übersicht für mindestens drei Monate erstellen. Wenn es dir hilft, fasse die einzelnen Ausgaben in Kategorien zusammen
  4. Notiere dir auch unregelmäßige Ausgaben wie Geschenke, Friseurbesuche oder Reparaturen. Am besten du gehts hier mehr als drei Monate zurück, damit du einen repräsentativen Durchschnitt deiner unregelmäßigen Ausgaben in deiner Monatsübersicht eintragen kannst.
  5. Fasse nun alle Ausgaben zusammen und ermittle die Differenz zwischen Einnahmen und Ausgaben

Im Anschluss kannst du dann deine monatlichen Einnahmen mit deinen monatlichen Ausgaben vergleichen.

Hattest du in den letzten drei Monaten jeweils noch etwas übrig? Oder war das Konto am Monatsende leer?

Im Anschluss kannst du dir die Ausgaben in den einzelnen Kategorien genauer anschauen.

Wofür gibst du in der Regel besonders viel Geld aus? Zur Vorbereitung für den nächsten Schritt Budgetierung kannst du an dieser Stelle deine Ausgaben auch schon in die Kategorien ‘Notwendige Ausgaben’, ‘Freizeitausgaben’ und ‘Sparen’ einteilen.

Wie du mit der 50-30-20 Regel ein Budget erstellen kannst

Die 50-30-20 Regel ist eine einfache Methode zur Budgetierung und zum langfristigen Vermögensaufbau.

Hierbei wird die folgende Verteilung der monatlichen Ausgaben vorgesehen:

50% deines Einkommens solltest du für notwendige Ausgaben wie Miete, Strom, Versicherungen und Lebensmittel verwenden.

30% deines Einkommens solltest du für Freizeit-Ausgaben wie Essen gehen, Mobilität, Shopping oder Ausflüge verwenden.

20% deines Einkommens solltest du sparen.

Sobald du deinen Kassensturz gemacht hast und die Ausgaben den einzelnen Kategorien zugeordnet hast, kannst du sehen, wie nah du selbst an der 50-30-20-Verteilung bist.

Ein Tool, bei dem du deine monatlichen Ausgaben online eintragen kannst und du direkt den 50-30-20-Check bekommst findest du hier

Wenn deine Ausgabenverteilung sehr von der 50-30-20-Verteilung abweicht, schaue dir am besten nochmal konkret deine Ausgaben-Punkte an und evaluiere, inwiefern du hier Dinge ändern kannst.

Verfügbares Budget erhöhen – ein paar Tipps

Um das verfügbare Budget zu erhöhen, musst du Ausgaben reduzieren.

Schaue dir daher einmal deine Ausgaben konkret an.

An den Fixkosten lässt sich in der Regel kurzfristig nicht viel sparen, daher schaue auf deine flexiblen Kosten. Hier ein paar Impulse, wo eventuell auch du noch einsparen kannst:

  • Streaming-Abos: Hast du mehr als ein Abo? Nutzt du es regelmäßig? Kannst du deinen Account teilen?
  • Mobilfunk- oder Stromtarife: Gibt es vielleicht ein günstigeres Angebot?
  • Restaurant-Besuche und der berühmte Coffee-To-Go: Wie oft gehst du essen? Oder holst die einen Coffee-To-Go? Kannst du hin und wieder darauf verzichten? Auch vermeintlich kleine Änderungen birgen langfristig viel Sparpotential.
  • Unnötige Anschaffungen: Hast du in letzter Zeit Dinge angeschafft, die du eigentlich gar nicht brauchst? Denke beim nächsten mal lieber noch einmal mehr darüber nach
  • Und generell: Schaue dir besser nicht die einmaligen Ausgaben pro Tag oder Woche an, sondern rechne kleine, aber regelmäßige Ausgaben auf den Monat und das Jahr hoch. Erst so erkennst du die eventuell großen Summen. 

Natürlich ist jede Person und die aktuelle (Finanz-)Situation unterschiedlich und es gibt Zeiten im Leben, wo man wirklich nicht mehr einsparen kann.

Das ist auch in Ordnung. Behalte diese Fragen im Hinterkopf, wenn es für dich relevant wird. 

Neben der Reduzierung der Ausgaben kannst du auch durch die Steigerung der Einnahmen dein verfügbares Budget erhöhen.

Dies hängt meist primär vom Gehalt ab. Bereite dich also auf die nächste Gehaltsverhandlung vor oder – wenn es die Zeit erlaubt – überlege, ob du noch einer Freelance-Tätigkeit nachgehen möchtest.

Und wer weiß, vielleicht hast du auch noch aussortierte Schätze zuhause, die du bei ebay oder auf dem Flohmarkt verkaufen kannst?

Regelmäßig sparen um langfristig Vermögen aufzubauen

Um dauerhaft die Kontrolle über das eigene Budget zu behalten, braucht es Disziplin.

Natürlich sind hin und wieder Ausnahmen möglich und du solltest dir gelegentlich etwas gönnen.

Aber wenn du auch nur eine kleine Summe regelmäßig sparst, kannst du langfristig davon profitieren.

Hier kommt es tatsächlich insbesondere auf die Dauer – fange am besten heute noch an, falls du noch nichts sparst – und die Regelmäßigkeit an.

Was dir beim sparen helfen kann:

  • Automatisiere deine Sparpläne: Richte einen Dauerauftrag ein und terminiere diesen für den Anfang des Monats, sodass deine Sparsumme automatisch und direkt nach Gehaltseingang vom verfügbaren Budget abgezogen wird.
  • Setze dir realistische Sparziele: Es bringt nichts, wenn du zu schnell, zu viel sparen willst, und dabei das gegenwärtige Leben vernachlässigst.
  • Reflektiere regelmäßig deine Prioritäten: Wofür gibst du gerne Geld aus? Mache dir immer wieder bewusst, was für dich gute bzw unnötige Ausgaben sind.
  • Behalte deine Ausgaben im Blick: Natürlich musst du nicht täglich deinen Kontostand checken, aber hin und wieder deine Ausgaben (neu) zu bewerten schadet nicht.

Beim Sparziel geht es nicht nur um die Summe, sondern auch um den Zweck.

Musst du einen Kredit abzahlen und hast du eine Deadline? Sparst du für einen Notgroschen?

Für den nächsten Urlaub

Wenn du schon schuldenfrei bist und deinen Notgroschen aufgebaut hast, könnte eine Option zum langfristigen Vermögensaufbau für dich der Einstieg in Aktien und ETFs sein.

Was du dabei beachten solltest, zeigen wir dir hier.

Um langfristig finanziell unabhängig und bis dahin ein gutes Gefühl mit den eigenen Finanzen zu haben, ist es wichtig, dass du Kontrolle über dein Budget hast.

Durch eine Bestandsaufnahme und die Anwendung der 50-30-20 Regel kannst du ein Budget festlegen, was zu dir persönlich passt.

Erkennst du dabei Sparpotenziale, kannst du außerdem Ausgaben reduzieren und hast dadurch noch mehr verfügbares Einkommen.

Damit kannst  du dann wiederum deine Sparziele schnell erreichen.

Das Ganze erfordert zwar ein gewisses Maß an Disziplin und Geduld, aber es lohnt sich!

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