Bloggen auf Hive und Steemit und Coins verdienen – für Anfänger und Profis

Manch einer verbringt die Hälfte des Lebens vor Facebook oder Instagram mit Posten und Kommentieren. Andere schreiben dort oder haben es zu einem eigenen Blog gebracht, entweder auf Google oder vielleicht sogar auf einer eigenen Webseite. Dummerweise dann mit Kosten, Updates, einer abmahnbaren Adresse im Impressum und ohne eigene Community.

Frage: warum das Ganze nicht einfach in einem virtuellen Raum tun, wo es fürs Bloggen und Kommentieren nicht nur Likes gibt, sondern noch Coins obendrauf, die man umrubeln kann?

Wo alles in die Blockchain gemeißelt ist und praktisch nicht zensiert werden kann? Wo sich Urheberrechtsfragen in Luft auflösen? Und wo man nebenbei noch lernt, was Bitcoin ist.

Gibt es nicht? Doch, gibt es: und zwar schon seit einigen Jahren – und zwar auf Hive und Steemit.

Und ja: es funktioniert, es macht Spaß – und man kann durchaus online Geld verdienen. Dadurch, dass man das macht, was man ohnehin macht und was einem leicht fällt!

Schwer, das nur in paar Worte zu fassen. Ein Versuch:

Bloggen auf Hive und Steemit und Geld verdienen

Boggen auf Steemit

Soziale Medien waren für mich, fast 50, ein Fremdwort. Für alles mit Blockchain fühlte ich mich zu dumm. Das Bedürfnis, über meinen eher drögen Job hinaus eine Art Tagebuch meines Alter Egos zu führen, hatte ich aber durchaus.

Als Gregory Mannarino dann vor vier Jahren bei YouTube dazu aufrief, sich bezahlen zu lassen fürs Klugscheißen und seine Zeit und Energie nicht an die Tech-Riesen zu verschenken, da dachte ich: versuchen kann man es ja.

Ich meldete mich bei Steemit als Leroy Linientreu an. Der Name klang mir gerade bekloppt genug. Ich hatte keine Ahnung von gar nichts, war aber bereit zu lernen. Und habe einfach losgelegt.

Paar Dummheiten von mir gegeben, mich selbst ausgetestet, Peinlichkeiten nüchtern und im Suff gepostet. Die man übrigens nicht mehr löschen kann. Weder Du noch sonst jemand.

Natürlich habe ich auch Artikel anderer Blogger kommentiert. Und mich an die Netiquette gehalten, die ich später dann für deutsche Blogger aus dem Englischen übersetzt habe.

Übrigens eine ganze gute Einführung, bevor man wirklich anfängt …

Rewards – sich für's Bloggen auf Steemit bezahlen lassen

Steemwallet auf Steemit

Siehe da: nach wenigen Wochen sammelten sich die Coins auf meinem Account. Da gab es Steem, da gab es SteemDollars, da gab es SteemPower – ich wusste nicht, wo vorne und hinten ist. Nach relativ kurzer Zeit kapierte es auch ein Mausschubser wie ich.

Man kann sich voting power kaufen – mit FIAT-Geld oder anderen Coins an einer Börse – oder man kann sich voting power und SteemDollars selbst verdienen: Indem andere Blogger Dir Votes für Deinen Content geben.

Je mehr sie selbst auf der Tasche haben – gekauft oder verdient -, desto mehr kriegst Du. Das Beste: Sie verdienen daran, dass sie Dich voten. So haben alle was davon. Man nennt das Kuratieren.

Letztlich bist Du dann als Blogger auf Steemit ein sogenannter Miner. Wie die Jungs, die Computer laufen lassen, um Bitcoin zu erschaffen. Deine Coin-Mine ist Dein Blog!

Klein-Leroy kam sich vor wie Alice im Wunderland. Nach einigen Wochen war ich vom Nullchecker zum Semi-Checker aufgestiegen. Mein Konto wuchs langsam an und ich tauschte meine ersten Steemdollars gegen Bitcoin auf einer Börse.

Ja, ich habe es hinbekommen! Hilfe gab es auf Steemit genug, die Community war freundlich.

Als ich die ersten Bitcoin-Fetzen auf meinem Account bei Bittrex sah, war ich stolzer als nach Abi und Führerschein zusammen.

Auf Steemit Bloggen – jeder, wie er will

Die Steem-Blockchain ist schnell und günstig. Angeblich ist sie einer der leistungsfähigsten Ketten zurzeit.

Wie auch immer: Überweisungen gehen innerhalb von Bruchteilen von Sekunden und kosten praktisch nichts. Man kann seine Coins verleihen, delegieren, verschenken oder tauschen. Wenn man seine Coins zurückmöchte, holte man sie sich einfach.

Ein tolles Werkzeug, die Steemworld, um das einfach zu erledigen, gab der deutsche Blogger @steemchiller der Community an die Hand. Hier kann man sehen, wer wen votet, welche voting power man hat, wem man Coins delegiert hat usw.

Einige waren aktiver in und für die Community, andere weniger. Ich zählte zu Letzteren, was mir keiner übel genommen hat. Ich habe einfach nur gebloggt, ohne mich um Weiteres zu kümmern.

Solange man keinen Content klaut oder recycelt, waren Chain und Community gnädig. Wer es mit Spamming oder Plagiaten versucht, darf das Gegenteil von votes kennenlernen: ein saftiges Downvote.

Bloggen auf Hive

Blog auf Hive

Es kam der Tag, als nach einigen Softforks (also Änderungen der Spielregeln, die die sog. Witnesses – Leute, die die Chain auf ihren Serven am Laufen halten) eine Revolution passierte.

Jemand übernahm mit massivem Einsatz von Kapital die Steemit Inc. und platzierte so seine eigenen Witnesses vor die bisherigen Platzhirsche. Da sind einige Illusionen zerplatzt und manche haben was gelernt daraus.

Danach kam, was kommen musste: Es gab einen Hardfork, d.h. die Blockchain wurde gespalten. Auf einmal gab es zwei Leroy Linientreu.

Alle meine Posts waren auf zwei Blockchains, die sich ab dem Datum gabelten. Meine Coins hatten sich verdoppelt. Die neue Chain hieß HIVE, die alte Chain, der STEEM, lebte parallel fort.

Da staunte der Fachmann – ich sowieso. Blockchain ist halt doch manchmal nur copy&paste.

Fortan, uninteressiert an Glaubenskämpfen der Flamewar-Kombattanten, bloggte ich mal so, mal so. Oder parallel. Religionskriege sind meine Sache nicht – oft schützt einen auch die schiere Dummheit. Solange man seine Fresse hält jedenfalls.

Blurt – der kleine Bruder von Hive und Steemit

Blurt - Alternative zu Hive und Steemit

Mittlerweile gibt es noch einen zweiten Steem-Fork, den BLURT. Er ist der kleinste und freundlichste, sicher aber auch der am wenigsten besuchte Ort, der seinen Nutzern Engagement abverlangt, dafür aber die Wärme einer kleinen Community gibt.

Hier gelten etwas andere Regeln – man kann z.B. nicht downvoten.

Apps, Token, Plattformen

Leofinance

Zusätzlich zu den normalen Frontends sind auch spezialisierte Frontends entstanden, die über Token auf der entsprechenden Blockchain aufsetzen. Ich hoffe, ich drücke das richtig aus.

Leute, die sich z.B. vorwiegend für Kryptowährungen oder Finanzen interessieren, ziehen es vielleicht bspw. vor, direkt über die auf Hive aufsetzende Plattform Leofinance zu posten. Für die Aktiven gibt es Actfit usw. usf.

Fazit zum Bloggen auf Hive und Steemit

Wenn ich es geschafft habe, schafft es jeder. Lust und minimal Zeit vorausgesetzt.

Welcher Chain man sich anschließt und über welche Plattform man mit Bloggen Geld verdient, das bleibt jedem selbst überlassen. Am besten einfach mal reinschauen und dann dem Bauchgefühl folgen.

Oder seinem eigenen technischen Sachverstand, so er vorhanden ist. Ich bin Blogger, kein Priester.

Die Kurse der Währungen steigen und fallen wie alles andere auch. Die Artikel werden mal besser und mal schlechter bewertet. Man muss Spaß daran haben und nicht gleich aufgeben. Aber das gilt bekanntlich für alles im Leben.

Nicht alle sind immer nett, aber meistens schon. Man kann Ärger auch aus dem Weg gehen und nervige Blogger unsichtbar machen. Ein auch von mir genutztes Feature.

Seine Artikel, seine Fotos, sein Online-Tagebuch einfach so weggeben: das sollte man spätestens jetzt nicht mehr tun: Meißelt es in die Kette!

Wer also Lust zum Schreiben hat, der kann sich mit Bloggen auf Hive und Steemit etwas dazuverdienen. Oder auf seine alten Tage noch was Bekloppteres machen, zum Beispiel einige seiner Posts nehmen und zwischen zwei Buchdeckel pressen.

So wie Leroy es bei Amazon gemacht hat. Auf einmal hatte er ein Buch veröffentlicht – und das alles nur wegen der Blockchain! Ein Kassenschlager ist es natürlich nicht, aber ich kriege trotzdem ein fettes Grinsen ins Gesicht, wenn ich daran denke.

Über mich

Leroy Linientreu - Blogger auf Hive und Steemit

Leroy Linientreu heißt natürlich nicht so, sondern ist mein Alter Ego. Ultrareaktionär mit Riesenfresse. Arbeitet in Berlin, wohnt in Brandenburg. Verheiratet mit Kindern und dem ganzen Kitsch, der dazu gehört.

Auch ansonsten außer Email eher analog veranlagt. Trifft sich lieber in persona. Mathe 5 Punkte: daher technisch eine totale Niete, immerhin mit Ansatzverständnis für die Revolution, die die Blockchain in unser Leben bringen wird. Und immer neugierig.

Ich bin erreichbar unter: [email protected] – oder eben auf Steemit oder Hive.

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