Wenn du, wie eigentlich jeder, finanzielle Freiheit erreichen willst, dann ist es zwingen notwendig, dass du Geld investierst. Doch woher soll dieses Geld kommen, wenn du zwar Geld verdienst, es jedoch nicht behältst?
Bis zu dem Punkt, wo du durch deine Investments so viel Geld verdienst, dass es egal wird, wie viel du ausgibst, musst du eines tun: Sparen! Wie das am einfachsten geht und durch ein paar Umstellungen fast jeder finanziell frei werden kann, das erfährst du, wenn du weiter liest…
Warum finanzielle Freiheit ohne Sparen nicht geht
Um zu verstehen wie eng Sparen mit deiner finanziellen Freiheit verknüpft ist, solltest du eine Sache über Geld wissen: Geld ist Lebenszeit! Du benötigst Geld zum Leben und je mehr Geld du zum Leben benötigst, desto mehr Geld musst du beschaffen.
Du beschaffst Geld durch deine Arbeit. Wenn du für einen Stundenlohn arbeitest, dann tauscht du zu dieser Rate Lebenszeit gegen Geld. Natürlich ist diese Lebenszeit nicht verschwendet und Arbeiten kann auch Spaß machen, dennoch ist es natürlich schöner, wenn du machen kannst, worauf du gerade Lust hast. Genau das ist eben finanzielle Freiheit.
Du kannst nun versuchen dich selbstständig zu machen um dadurch finanzielle Unabhängigkeit zu erlangen. Dabei helfen dir auch einige Artikel bei Geldhelden (Versuchs mal mit Selbstständigkeit, Passives Einkommen durch Bücher, Wohnungen vermieten über AIRBNB, etc.). Doch natürlich geht das nicht so einfach und wenn du mehr Geld zum Leben benötigst musst du auch mehr verdienen. Je mehr Geld du verdienen musst, desto schwerer wird es.
Finanzielle Sicherheit bedeutet eben nicht nur “Viel Geld haben” sondern vor allem “Wenig Geld brauchen”. Seitdem ich für 500€ monatlich um die Welt gereist bin (Flüge, Unterkünfte, Essen, Touren, Krankenversicherung, etc. inklusive) (Wie das geht erfährst du hier) fühle ich mich schon dann sicher, wenn ich nur 1000€ pro Monat einnehme.
Nun will natürlich nicht jeder um die Welt reisen und sicher führst du auch generell ein anderes Leben als ich, jedoch kann ich dir ein paar Tricks ans Herz legen, die dafür sorgen, dass dir viel Geld zum Investieren übrig bleibt.
Frugalismus: Die versteckte Seite des Sparens
Lass uns dazu einen Blick auf den Frugalismus werfen. Wie ich schon in der ARD-Reportage “Studieren fast ohne Geld” erklärt habe, geht es beim Frugalismus darum sparen zu etwas zu machen, was einen selbst befreit. Denn tatsächlich ist Besitz kein einseitiges Verhältnis. Das was wir besitzen, nimmt uns auch in Besitz.
Dadurch, dass ich keine eigenen Möbel besitze, und bis auf mein Keyboard und meine Hantelbank alles was für mich relevant ist in eine Teekiste passt, kann ich monatelang im Ausland leben, ohne in Deutschland zusätzlich Miete zu zahlen. Dieser Umstand ist für mich viel mehr wert, als jedes Regal und jedes Küchengerät.
Wenn ich mir etwas spare, dann tue ich mir damit einen Gefallen und du kannst genau das selbe tun. Frag dich zunächst einfach bei allem was du besitzt ob du es zwingend benötigst um glücklich zu sein. Nicht, ob es nützlich ist, sondern ob es dich wirklich glücklich macht. Damit wir mit diesem Artikel nicht im Sumpf der Populärphilosophie landen, gebe ich dir 7 Regeln mit auf den Weg, die du sofort auf dein eigenes Leben anwenden kannst.
Wenn du wissen willst, was genau unser Frugalismus-Experten tun, damit sie früh in Rent gehen und dennoch auf nichts verzichten müssen, dann sichere dir jetzt die Sonderausgabe vom Geld-Magazin zum Thema Frugalismus & Minimalismus, solange sie noch verfügbar ist:
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7 Frugalismus-Regeln für deine finanzielle Freiheit
Funktionalitäts-Regel: Gegenstände wurden ursprünglich von Menschen erschaffen, weil sie einen ganz konkreten, für das Überleben zwingend notwendigen, Nutzen hatten. Mit der Zeit wurden Gegenstände auch dann produziert, wenn sie einen gewissen Lebensbereich leichter gestalteten.
Danach kamen dann all die Gegenstände hinzu, die nur zum Selbstzweck geschaffen wurden, als Statussymbol oder zum Ansehen. Abschließend, in der Welt in der wir uns heute befinden, werden die meisten Dinge nur produziert um die Wirtschaft anzukurbeln. Viele von diesen Dingen belasten uns sogar und obwohl wir sie nicht gebrauchen, behalten wir sie in unserem Besitz, einfach weil sie zu uns gehören und wir nicht unser Geld verschwendet haben wollen.
Sich darüber bewusst zu sein und nur noch dann zu kaufen, wenn das Objekt der Begierde einen wichtigen Nutzen für uns hat/ oft genutzt wird, ist ein Schritt den jeder unternehmen kann.
1-Monats-Regel: Wir reden hier nicht vom weiblichen Zyklus, sondern vom einfachsten Weg dir selbst bewusst zu machen, was du wirklich brauchst. Kaufe dir ein paar Blöcke Haftnotizzettel und befestige die Zettel an allen Gegenständen deiner Wohnung (Möbel mit inbegriffen).
Dann lebe einfach ganz normal deinen Alltag und entferne den jeweiligen Zettel, sobald du einen Gegenstand benutzt. Die meisten Gegenstände die am Ende des Monats noch ihren Zettel behalten haben, sind es nicht wert Platz in deiner Wohnung und in deinem Leben einzunehmen. Du kannst sie verkaufen oder verschenken, wenn du dich freier fühlen möchtest.
Schmetterlings-Regel: Je weniger Dinge du besitzt, desto weniger weitere Dinge brauchst du auch. Dieser Schmetterlingseffekt lässt sich gut an Regalen und Schränken illustrieren. Schränke und Regale animieren dazu, sie zu füllen und noch viel mehr Dinge zu kaufen. Um diese Dinge instand zu halten müssen sie gereinigt werden und es muss alle paar Jahre etwas ersetzt werden.
Zeitgeist-Effekt: Früher, als fast Menschen ihr Haus selbst besaßen, da war dieses der Mittelpunkt für das gesamte eigene Leben, sowie das der Kinder und der Kindeskinder. Da machte es durchaus Sinn, im Zuhause alles zu verstauen, was irgendwie für irgendwen aus der großen Familie irgendwann nützlich sein könnte.
Heute leben die meisten von uns in einer anderen Situation. Wir wollen die Welt sehen, im Ausland arbeiten, umziehen, mehrere Beziehungen führen, Wohnungen nur Mieten und Eigenbesitz vermieten. Für die meisten lohnt es sich viel mehr, flexibel zu sein und sich nicht zu sehr an einen Ort zu binden und dort auf die nächste Mieterhöhung zu warten.
Für mich persönlich ist es da lohnender nicht mich selbst an meinen Besitz, sondern meinen Besitz an mich selbst anzupassen.
Universaltauschmittel-Effekt: Falls es dir schwer fällt dich von deinem Besitz zu trennen, dann sei dir immer darüber im Klaren, dass du ihn nicht verlieren wirst, solange du Geld hast.
Mit Geld lässt sich über das Internet wirklich alles erwerben und wenn du ohne einen Sodastreamer absolut nicht mehr durch den Alltag kommst, dann sind tausend Modelle nur einen Klick weit entfernt. Im Grunde ist dein Besitz in Form von Geld mit am besten aufgehoben. Noch besser sind, Investments, aber zu denen kommen wir noch.
Zukunfts-Regel: Denke dich immer in die Zukunft. Visualisiere für dich, was dein Handeln und deine Ausgabe dir langfristig bringt oder nicht bringt. So ist es viel leichter den kurzfristigen Kaufimpulsen nicht nachzugehen, die dir von überall eingeimpft werden.
Hebel-Regel: Mit der Hebel-Regel kommen wir wieder zur finanziellen Freiheit zurück. Denn finanzielle Freiheit ist bedeutend schneller erreicht, wenn du mit weniger im Leben glücklich bist. Welcher Hebel hier vorliegt, lässt sich am besten an einem Beispiel illustrieren:
- Person A und Person B sind beide 30 Jahre alt und verdienen beide 3000€ Netto.
- Person A benötigt monatlich 1000€ zum Leben und wird auch in Zukunft nur 1000€ benötigen. Person A legt jeden Monat 2000€ zurück und investiert diese in ETFs.
- Person B benötigt 2500€ und investiert deshalb nur 500€ in die selben ETFs.
- In unserem Beispiel bringen die ETFs durchschnittlich 10% Rendite pro Jahr über einen Zeitraum von 15 Jahren.
- Person A ist mit 45 Jahren finanziell frei, denn sie besitzt mit 45 Jahren über 800.000€ und kann davon bei gleichbleibenden Ausgaben von 1000€ pro Monat theoretisch noch 67 Jahre leben.
- Person B ist mit 45 Jahren immer noch nicht finanzielle frei, denn sie besitzt nach 15 Jahren nur 200.000€ und kann davon noch nicht einmal 10 Jahre leben.
Natürlich sollte man nicht nur in ETFs anlegen, sondern auch in Immobilien, Aktien, Metalle und eigene Projekte investieren. Das Beispiel mit den ETFs habe ich nur der Einfachheit halber gewählt und weil es in den vergangenen 50 Jahren tatsächlich in den meisten 15-Jahres-Perioden die oben aufgeführten Ergebnisse gegeben hätte.
Allerdings lässt sich auch sagen, dass Person B in einem realistischen Beispiel nicht einmal investiert hätte und am Ende nur über 90.000€ verfügen würde. Wer finanzielle Freiheit erreichen will, der muss zwingend investieren.
Investment-Konsum-Regel: Wir alle tragen in uns den Willen zu konsumieren und wollen Geld ausgeben. Das muss jedoch nicht zwingend schlecht sein. Genau diesen Umstand können wir auch in die richtigen Bahnen lenken und für uns nutzen. Dies tun wir ganz einfach, indem wir unser Geld, unsere eigenen Projekte, unsere Aktien und ETFs, sowie später auch unsere Immobilien, als unseren Besitz wahrnehmen und eben nicht Alltagsgegenstände, sondern stattdessen Investitionsobjekte anhäufen.
Natürlich waren diese Regeln noch nicht alles. Finanzielle Freiheit ist eine umfassende Aufgabe, deren Erreichen an mehr gekoppelt ist, als nur das Sparen. Was noch dazu gehört, erfährst du sowohl in diesem Artikel als auch Schritt für Schritt im Videokurs “Grundlagen der finanziellen Intelligenz“.
Über den Autor: Maximilian Alexander Koch, auch bekannt aus der ARD Reportage “Studieren fast ohne Geld” ermittelt wie Gering- und Normalverdiener schaffen können das Beste aus ihrem Geld zu machen. Neben seiner Selbstständigkeit, studiert er Psychologie und schreibt für Wallstreet-Online und Geldhelden. Täglich erreichbar ist er unter: [email protected] und über Facebook: Maximilian Alexander Koch. Sein Finanzroman “Cryptopia” ist auf Amazon erhältlich.
Musst Du denn als Student nicht zu Vorlesungen? Wie kannst du da monatelang im Ausland sein? Ich denke mal, dass man höchstens in den 6 Wochen Semesterferien verreisen kann. Ansonsten sollte man doch zu den Vorlesungen gehen und man muss doch auch obendrein noch für Prüfungen lernen. Viele Stundenten haben sogar noch einen Nebenjob.
Hallo Susanne,
vielen Dank für deinen Kommentar.
Ich glaube, Maximilian macht ein Fernstudium – das ist das kein Problem.
Beste Grüße
Robin