9 Fehler, die du bei der Krypto-Steuererklärung vermeiden solltest

Bei der Krypto-Steuererklärung schleichen sich schnell Fehler ein. Jedes Jahr stolpern zahlreiche Krypto-Investoren über die gleichen Fallstricke – oft ohne es zu merken. Von der Nichtmeldung aller Transaktionen bis zum Übersehen steuerlicher Freibeträge: Die Fehler sind vielfältig und können teuer werden.

Wir decken in diesem Artikel die 9 häufigsten Fehler auf, die du bei deiner Krypto-Steuererklärung vermeiden solltest. Außerdem zeigen wir dir, wie du mit der richtigen Software nicht nur Zeit, sondern auch Geld sparen kannst.

Ob Anfänger oder erfahrener Krypto-Trader, mit diesen Tipps und Tricks findest du sicher durch die Steuersaison und kannst dich wieder auf das konzentrieren, was wirklich zählt: deine Krypto-Investitionen.

Fehler #1: Nicht alle Transaktionen melden

Ein verbreiteter Fehler bei der Krypto-Steuererklärung ist das Auslassen von Transaktionen. Jede Transaktion, ob Kauf, Verkauf, Tausch oder Nutzung von Krypto für Zahlungen, hat steuerliche Relevanz. Das Übersehen auch nur einer einzigen Transaktion kann als Steuervermeidung gewertet werden und zu Nachzahlungen, Zinsen oder Strafen führen.

Krypto-Steuer-Tools machen dein Leben einfacher

Moderne Krypto-Steuer-Software kann helfen, dieses Risiko zu minimieren, indem sie Transaktionen automatisch erfasst und auswertet. Eine vollständige Meldung sichert dich gegen unerwartete Steuerfolgen ab und hält deine Steuererklärung präzise und korrekt.

Fehler #2: Den Steuerfreibetrag nicht nutzen

Viele Krypto-Investoren lassen sich den Steuervorteil durch ungenutzte Freibeträge entgehen. In vielen Ländern gibt es Freibeträge für Kapitalgewinne, unterhalb derer keine Steuern auf Gewinne aus dem Verkauf von Kryptowährungen gezahlt werden müssen. Diese Freibeträge zu ignorieren, kann bedeuten, freiwillig auf eine Steuerersparnis zu verzichten.

Nutze jeden verfügbaren Vorteil

Indem du deine Transaktionen sorgfältig planst und den Zeitpunkt deiner Verkäufe mit den steuerlichen Freibeträgen abgleichst, kannst du deine Steuerlast erheblich reduzieren. Beispielsweise kann es sinnvoll sein, Gewinne bis zu einem bestimmten Betrag in einem Jahr zu realisieren, um den vollen Vorteil des Freibetrags auszuschöpfen, bevor du weitere Gewinne ins nächste Jahr überträgst.

Haltefrist in Deutschland

In Deutschland gilt zudem noch die Haltefrist von einem Jahr, nachdem die Gewinne steuerfrei erfolgen können. Oftmals lohnt es sich, also diese Haltefrist einzuhalten, um einen größeren reingewinn zu erzielen.

Fehler #3: Falsche Berechnung von Gewinnen und Verlusten

Ein weiterer weitverbreiteter Fehler in der Krypto-Steuererklärung ist die inkorrekte Berechnung von Gewinnen und Verlusten. Dies resultiert oft aus einer Missinterpretation darüber, wie Käufe und Verkäufe über verschiedene Plattformen und zu unterschiedlichen Zeiten steuerlich zu behandeln sind.

Berechnung auf Basis der Anschaffungskosten

Gewinne und Verluste werden auf Basis der Differenz zwischen dem Verkaufspreis und den Anschaffungskosten berechnet. Hierbei müssen alle zugehörigen Kosten und Gebühren berücksichtigt werden. Es ist entscheidend, die Anschaffungsreihenfolge korrekt zu berücksichtigen – ob nach dem FIFO-Prinzip (First In, First Out) oder einem anderen zulässigen Verfahren.

Fehler #4: Nicht berücksichtigen von Airdrops und Forks

Das Übersehen von Airdrops und Forks in der Krypto-Steuererklärung ist ein Fehler, der leicht zu vermeiden ist. Viele Investoren sind sich nicht bewusst, dass diese Ereignisse steuerliche Konsequenzen haben können, je nach den Gesetzen ihres Landes.

Airdrops und Forks erhöhen oft unerwartet das Krypto-Portfolio und werden steuerlich als Einkommen oder als Zugewinn an neuer Währung behandelt.

Einkommen durch Airdrops und Forks

Bei Airdrops erhalten Wallet-Inhaber kostenlose Tokens als Promotion oder als Teil eines Forks. Diese Tokens können als zusätzliches Einkommen angesehen werden und müssen zum Zeitpunkt des Erhalts mit ihrem Marktwert als steuerpflichtiges Einkommen gemeldet werden. Forks, die zu einer Abspaltung in der Blockchain führen und Besitzern einer Kryptowährung neue Coins bescheren, werden ähnlich behandelt.

Auch hier solltest du wieder Krypto-Steuer Tools verwenden, um diese Vorgänge korrekt aufzuzeichnen.

Fehler #5: Ignorieren von Krypto-zu-Krypto Transaktionen

Ein häufiger Fehltritt in der Krypto-Steuererklärung ist das Ignorieren von Krypto-zu-Krypto Transaktionen. Viele Anleger betrachten den Tausch einer Kryptowährung in eine andere nicht als steuerrelevantes Ereignis. Doch in vielen Ländern müssen solche Transaktionen als Veräußerungsgeschäft behandelt werden, wobei der steuerpflichtige Gewinn auf Basis des Marktwertes der verkauften Kryptowährung im Moment der Transaktion berechnet wird.

Sonderfall Österreich

Wichtig zu erwähnen ist, dass diese Regelung in Österreich nicht gilt. Hier können Kryptowährungen beliebig oft in andere Kryptowährungen getauscht werden, ohne dass ein steuerpflichtiger Vorgang entsteht. Der steuerliche Gewinn wird in Österreich erst realisiert, wenn die Kryptowährung wieder in Fiat-Währung (z. B. Euro) umgetauscht wird. Diese Besonderheit bietet Anlegern in Österreich einen signifikanten steuerlichen Vorteil und eine größere Flexibilität bei der Gestaltung ihrer Krypto-Investitionen.

Fehler #6: Staking und Mining-Einkünfte übersehen

Das Übersehen von Einkünften aus Staking und Mining ist ein weiterer häufiger Fehler in der Krypto-Steuererklärung. Sowohl das Schürfen von Kryptowährungen (Mining) als auch das Halten von Coins im Rahmen eines Proof-of-Stake-Verfahrens (Staking) generieren Einkünfte, die steuerpflichtig sein können. Viele Anleger vergessen, diese Einkünfte zu melden, da sie fälschlicherweise annehmen, dass nur der Verkauf von Kryptowährungen gegen Fiat-Währung steuerlich relevant ist.

Steuerliche Behandlung

Die steuerliche Behandlung von Staking- und Mining-Einkünften variiert je nach Land. Generell werden diese Einkünfte jedoch zum Zeitpunkt ihrer Entstehung als zusätzliches Einkommen angesehen und müssen entsprechend versteuert werden. Das bedeutet, dass der Marktwert der durch Mining oder Staking erhaltenen Kryptowährungen zum Zeitpunkt des Erhalts als Einkommen anzusehen und in der Steuererklärung anzugeben ist.

Fehler #7: Versäumnis, Verluste zu melden

Ein häufig übersehener Aspekt in der Krypto-Steuererklärung ist das Melden von Verlusten. Viele Anleger fokussieren sich ausschließlich auf die Gewinne und vergessen, dass realisierte Verluste steuerlich geltend gemacht werden können. Diese Verluste können dazu beitragen, die Steuerlast zu mindern, indem sie mit Gewinnen verrechnet werden.

Verlustverrechnung als steuerliches Werkzeug

Das Prinzip der Verlustverrechnung ermöglicht es Anlegern, Verluste aus dem Verkauf von Kryptowährungen gegen Gewinne aufzurechnen. Dies kann die steuerliche Bemessungsgrundlage signifikant reduzieren. In einigen Ländern ist es sogar möglich, nicht verrechnete Verluste in folgende Steuerjahre vorzutragen und mit zukünftigen Gewinnen zu verrechnen.

Fehler #8: Fristen nicht einhalten

Ein weiterer kritischer Fehler, der Anlegern teuer zu stehen kommen kann, ist das Nichtbeachten wichtiger Fristen im Steuerjahr. Die Einreichung der Steuererklärung nach dem offiziellen Stichtag kann zu Verspätungszuschlägen, Zinsen und unter Umständen zu weiteren Strafen führen. Diese Nachlässigkeit kann die Steuerlast unnötig erhöhen und sollte daher unbedingt vermieden werden.

Markiere die Fristen

Um sicherzustellen, dass alle relevanten Steuerdokumente fristgerecht eingereicht werden, ist es entscheidend, sich mit den lokalen Steuergesetzen vertraut zu machen und die jeweiligen Einreichungsfristen zu kennen. In vielen Ländern endet das Steuerjahr am 31. Dezember, und die Steuererklärungen müssen bis zu einem bestimmten Datum im Folgejahr eingereicht werden. Es gibt jedoch auch Ausnahmen und Besonderheiten, die beachtet werden müssen.

Planung ist alles

Eine gute Planung und frühzeitige Vorbereitung können helfen, Stress zu vermeiden und sicherzustellen, dass alle notwendigen Unterlagen vollständig und rechtzeitig bei den Finanzbehörden eingehen. Die Nutzung eines Kalenders speziell für Steuertermine ist eine einfache, aber effektive Methode, um keinen wichtigen Termin zu verpassen.

Fehler #9: Keine professionelle Steuerberatung in Anspruch nehmen

Das Krypto-Steuerrecht kann komplex und verwirrend sein, besonders für Anleger, die in verschiedenen Kryptowährungen investieren, regelmäßig handeln oder vielfältige Transaktionen wie Staking, Mining oder den Erhalt von Airdrops durchführen. Der Verzicht auf professionelle Steuerberatung kann in solchen Fällen riskant sein und zu Fehlern führen, die teure Konsequenzen nach sich ziehen.

Komplexität erfordert Expertise

Während einfache Steuerfälle oft ohne professionelle Hilfe bewältigt werden können, gibt es Situationen, in denen die Unterstützung durch einen Steuerberater unerlässlich wird. Dazu gehören:

  • Hohe Transaktionsvolumen: Eine große Anzahl von Krypto-Transaktionen kann die Steuererklärung erheblich verkomplizieren.
  • Neue Steuergesetzgebung: Änderungen in der lokalen Steuergesetzgebung können Auswirkungen auf die Besteuerung von Kryptowährungen haben.
  • Verlustverrechnung: Das korrekte Verrechnen von Verlusten über mehrere Jahre hinweg erfordert fachspezifisches Wissen.
  • Steuerplanung: Effektive Steuerplanung zur Minimierung der Steuerlast unter Berücksichtigung aller gesetzlichen Möglichkeiten.

Die Vorteile professioneller Beratung

Ein qualifizierter Steuerberater kann nicht nur dabei helfen, Fehler zu vermeiden und die Steuerlast zu minimieren, sondern auch wertvolle Beratung hinsichtlich zukünftiger Steuerplanung bieten. Die Investition in professionelle Beratung kann sich langfristig auszahlen, indem sie finanzielle Risiken reduziert und zur Optimierung der Steuerstrategie beiträgt.

Fazit

Die erfolgreiche Erstellung deiner Krypto-Steuererklärung erfordert viel Aufmerksamkeit für Details: Von der vollständigen Meldung aller Transaktionen bis hin zum strategischen Umgang mit Steuerfreibeträgen und Verlusten. Fehltritte wie das Übersehen von Airdrops, Forks und Staking-Einkünften, das Ignorieren von Krypto-zu-Krypto Transaktionen sowie das Versäumnis, Fristen einzuhalten oder professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen, können teuer werden.

Die richtige Krypto-Steuer-Software und gegebenenfalls der Rat eines Steuerberaters sind unverzichtbare Werkzeuge, um Fehler zu vermeiden und deine Steuerlast zu minimieren.

Mit sorgfältiger Planung und den richtigen Ressourcen kannst du dich entspannt zurücklehnen und dich auf deine Krypto-Investitionen konzentrieren.

Über den Autor

Ein besorgter Mann mit Brille lächelt vor einer Wand, möglicherweise ein Krypto-Investor, und diskutiert über die Bitcoin-Halbierung.

Ich bin Richard vom Cryptotant Blog, einer Plattform, die Anfängern und fortgeschrittenen Einblicke in die Welt der Kryptowährungen bietet. Seit 2017 beschäftige ich mich täglich mit digitalen Währungen und Blockchain. Auf meinem Blog teile ich mein erworbenes Wissen in Form von praktischen Anleitungen und Tipps. Die Seriosität steht bei mir an erster Stelle; alle Empfehlungen basieren auf gründlicher Recherche und persönlicher Erfahrung.

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