Wo ETFs kaufen – Direktbank, Online Broker oder Filialbank?

Nachdem du dich umfassend mit deinen Finanzen auseinandergesetzt hast, ist die Entscheidung gefallen. Du möchtest dein Geld an der Börse anlegen und nun fragst du dich: „Wo ETFs kaufen?“

Die Möglichkeiten sind zahlreich, ebenso die Vor- und Nachteile, die damit einhergehen können. Aus diesem Grund schauen wir uns in diesem Blogbeitrag die verschiedenen Optionen an. Danach bist du in der Lage selbst zu wählen, was am besten zu dir passt.

Welche Optionen für den ETF-Kauf gibt es?

Möchtest du dein Geld in ETFs investieren, benötigst du zunächst ein Wertpapierdepot. Dort werden deine ETFs oder andere Wertpapiere aufbewahrt und verwaltet. Ähnlich dem Online-Banking verläuft die Steuerung deines Depots.

Die Filialbank

Vielleicht hast du bereits seit dem 16. Lebensjahr ein Konto bei der Sparkasse oder deine ganze Familie ist bei der Volksbank. Da liegt der Gedanke nahe, sich zunächst dort nach einer Depoteröffnung zu erkundigen.

Sicherlich wird dir deine Hausbank diese Option ermöglichen, jedoch kann das einige Nachteile mit sich bringen. Hohe Kosten, die sich sowohl in teuren Gebühren für einzelne Transaktionen als auch in der Depotführung niederschlagen sind keine Seltenheit.

Den Service in Form von Mitarbeitern und einer Vor-Ort-Beratung musst du immer mit bezahlen. Jegliche zusätzlichen Ausgaben wirken sich negativ auf die Rendite deiner Investition aus.

Als plus wäre hier zu vermerken, dass du dein Depot komplett offline führen könntest, indem du schriftlich oder persönlich mit deinem Bankberater in Kontakt trittst. Ob du diesen Umstand als Vorteil betrachtest, ist dir überlassen.

Service vor ort

Die Direktbank

Mit den gleichen Funktionen in Service und Beratung, allerdings ganz ohne Filialen, beschreiten die Direktbanken einen moderneren Weg der Finanzdienstleistung. Gebrandete Anlaufstellen und die dazu passende Belegschaft suchst du vergebens.

Doch genau diese Faktoren sind ausschlaggebend dafür, dass zum Teil Giro- und Tagesgeldkonten sowie Onlinedepots kostenlos angeboten werden können. Aufgrund der seit längerem vorherrschenden niedrigen Zinsen, ziehen jedoch auch einige Direktbanken mit den Gebühren nach.

Hier solltest du genau auf die Konditionen schauen. Ab wann ist welche Nutzung tatsächlich kostenlos? Nichtsdestotrotz sind Transaktionen (Käufe und Verkäufe) günstiger als im Vergleich zu einer Filialbank.

Beispiele für Direktbanken sind ING-Diba, consorsbank und comdirekt.

Der Online-Broker

Wenn die Frage ist: „Wo ETFs kaufen?“, dann haben dich die Online-Broker, oder auch Neo-Broker genannt, erhört. Hier geht es nur um den Börsenhandel. Über das Depot hinaus werden keine weiteren Produkte, wie die regulärer Banken, angeboten.

Der Broker versteht sich als alleinige Verbindung zwischen dir und der Börse. Dazu zählen unter anderem neben onvista ebenso jüngere Broker wie TradeRepublic, Smartbroker und Scalable Capital.

Die Anmeldung ist besonders unkompliziert, sodass du unmittelbar mit dem Traden beginnen kannst.

In der Regel sind die hier angesetzten Gebühren noch geringer als die der Direktbanken. Allerdings sind die Kosten häufig wiederum an dein Nutzungsverhalten gekoppelt.

Ist ein Neo-Broker sicher?

Ja, auch ein Broker ist vor der Pleite nicht gefeit. Solltest du nun auf diese Anbieter verzichten? Die Antwort lautet: „Nicht zwingend.“

Broker arbeiten meist mit größeren Banken wie beispielsweise der Commerzbank oder Solarisbank zusammen, um ihre Dienstleistungen überhaupt anbieten zu können.

Darüber hinaus unterliegen sie der Aufsicht der Deutschen Bundesbank und unterstehen der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungen.

Bei einem Insolvenzverfahren greifen mehrere Mechanismen. Zum einen ist dein Kapital mit der Einlagensicherung mit bis zu 100.000 EURO geschützt. Diese Regelung ist ohnehin nur relevant, wenn du einen hohen Betrag auf deinem Verrechnungskonto gebunkert hast.

wie sicher ist ein Online-Broker

Das solltest du tunlichst vermeiden, schließlich soll dein Geld für dich arbeiten. Zum anderen fällt Investmentvermögen, also ebenso deine ETFs, nach dem Kapitalanlagesetzbuch unter Sondervermögen.

Das bedeutet, dass deine Investitionen lediglich von deinem Broker verwaltet werden und letztendlich dir gehören. Doch ungeachtet dessen ist ein Insolvenzverfahren langwierig und deinen finanziellen Zielen hinderlich.

Neben dem bürokratischen Aufwand kann es lange Zeit dauern, bis du deine ETFs liquidieren beziehungsweise wieder handeln kannst.

Wo ETFs kaufen – darauf musst du achten!          

Wie du bereits lesen konntest, ist der Kostenfaktor eine entscheidende Größe, wenn es darum geht sich für den passenden Anbieter zu entscheiden. Die Depotführung sollte kostenlos sein.

Zudem solltest du dir genau anschauen, unter welchen Bedingungen deine Käufe und Verkäufe besonders günstig sind. Informiere dich im Vorhinein darüber mit welcher Bank dein Broker zusammenarbeitet und, ob du diesen als seriös einschätzen würdest.

Bist du dir unsicher, solltest du dich unter Umständen für eine andere Option entscheiden, auch unter der Prämisse, dass diese Variante etwas teurer sein könnte.

Gleichwohl sollte das Traden einfach und unkompliziert ablaufen sowie Sparpläne leicht angelegt und wieder gelöscht werden können.

Neben der Kostenkomponente steht für dich vor allem der Kauf von ETFs im Vordergrund. Daher sollte dein Broker dementsprechende Kriterien erfüllen. Recherchiere im Vorfeld deine Wunsch-ETFs. Eine geeignete Übersicht bietet beispielsweise justetf.com.

Dort findest du eine umfangreiche Sammlung diverser Indizes und kannst nach Themen, Branchen, Regionen, Rohstoffen und vielem mehr filtern. Zudem werden dir hier direkt eine Vielzahl an Sparplänen und Aktionsangeboten angezeigt und bei welchem Broker du diese bekommen kannst.

Lies dir dazu im Detail jedoch immer nochmal die Konditionen der unterschiedlichen Broker genau durch.

Zum Ende deiner Informationssammlungen solltest du dir folgende Fragen beantworten können, um zu entscheiden wo ETFs kaufen für dich Sinn macht:

  • Erhebt der Broker / die Bank Depotführungsgebühren?
  • Wie hoch ist die Orderprovision?
  • Kann ich bei diesem Broker / dieser Bank mein Wunsch-Portfolio so oder so ähnlich zusammenstellen?
  • Gibt es Aktions-ETFs, die ich günstiger kaufen kann?
  • Gibt es kostenlose, sparplanfähige ETFs, die für mich relevant sind?
  • Welche Handelsplätze bietet mir der Broker / die Bank und welche Kosten kommen dabei auf mich zu?
  • Fällt ein Ausgabeaufschlag an? (Dieser kann für Beratung und Vermittlung eines Produktes fällig werden, sollte aber bei ETFs nicht enthalten sein.)
  • Wie hoch ist die Mindestsparrate? Kannst du, wenn gewünscht einen Sparplan mit 25 EURO anlegen?

Am besten erstellst du dir eine Excel-Tabelle, in der du all diese Angaben zusammenführst. Anhand der Fakten und deiner Einschätzung kannst du nun den für dich passenden Verwalter deines Depots auswählen und entscheiden wo ETFs kaufen für dich in Frage kommt.

Hast du dein Depot eröffnet, erhältst du dazu ein dazugehöriges Verrechnungskonto. Auf dieses Verrechnungskonto überweist du nun die Geldsummen, die für deine Käufe benötigt werden.

Hast du einen oder mehrere Sparpläne angelegt, so werden zu einem bestimmten Zeitpunkt, zum Beispiel ein Mal im Monat automatisch mit diesem Geld Anteile deines gewählten ETFs nachgekauft.

Um einen vollautomatisierten Prozess zu schaffen, kannst du einen Dauerauftrag anlegen, der jeden Monat deinen Sparbetrag direkt auf dein Verrechnungskonto überweist. Der Sparplan erledigt dann den Nachkauf.

Jetzt musst du dich nur noch zurücklehnen und kannst deinem Geld beim Arbeiten zuschauen.

Eine Sache noch bevor du startest: Auf Kapitalerträge, wie Dividenden oder Gewinnen aus ETFs werden in Deutschland Steuern fällig.

Derzeit werden 25 Prozent Abgeltungssteuer plus ggf. 5,5 Prozent Solidaritätszuschlag sowie Kirchensteuer von deinen Kapitaleinkünften einbehalten. Zur Entlastung steht jedem Einzelnen ein Sparerpauschbetrag von 801 EURO und jedem Ehepaar von 1.602 EURO zu.

Diese Summe wird zur Berechnung der Steuerlast zuvor von deinen Kapitalerträgen abgezogen. Dazu musst du allerdings zuvor einen Freistellungsantrag bei deinem Broker beziehungsweise deiner Bank stellen.

Das kann ein einfaches Formular oder eine Einstellung in deinem Online-Account sein. Achte darauf, dass du bei mehreren Freistellungsanträgen deinen gesetzlich vorgeschriebenen Freibetrag nicht überschreitest. Das wäre ansonsten Steuerhinterziehung.

Bist du dir immer noch unsicher, wo ETFs kaufen für dich in Frage kommt? Kein Problem! Wichtig ist hier, dass du dich entscheidest. Ohne Broker kein Depot.

Stellst du nach einem halben Jahr fest, dass du die falsche Wahl getroffen hast oder einen Anbieter mit besserem Preis-Leistungs-Verhältnis findest und du unbedingt einen Wechsel vornehmen möchtest, kann auch das ganz unkompliziert vonstattengehen.

Meist ist es mit dem Ausfüllen eines Formulars getan. Also leg los und starte mit deinem Vermögensaufbau!  

P.S. Falls du für deinen Junior ein günstiges und unkompliziertes Depot/Broker suchst, lese hier, wie du ein Junior Depot vergleichen kannst.


Über die Autorin:

Hallo! Mein Name ist Jessi, ich bin 31 Jahre alt und lebe zusammen mit meinem Mann und meinem kleinen Sohn in Berlin. In den letzten 15 Jahren habe ich so ziemlich jeden Euro, den ich zusammenkratzen konnte, für Bekleidung oder anderen Schnick Schnack ausgegeben.

Bis ich eines Tages auf das Thema Börse, Aktien und ETFs gestoßen bin. So schaffte ich es, nicht nur ein Jahr lang keine Kleidung zu kaufen, sondern gleichzeitig noch mein Geld für mich arbeiten zu lassen. Alles zu meiner persönlichen Weiterentwicklung und, wie du das auch schaffen kannst, findest du unter themoneygirl.de

 

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