Sparbetrag pro Monat berechnen – in drei Schritten zum Vermögensaufbau

Altersarmut, Rentenlücke, private Vorsorge – all diese Themen schweben über dir wie ein Damoklesschwert. Schon längst wolltest du deine Finanzen selbst in die Hand nehmen, aber nie wusstest du wirklich wo du anfangen solltest. 

Kein Problem! Ich zeig dir wie du deinen Sparbetrag pro Monat in drei einfachen Schritten berechnen und endlich mit der Vermögensbildung durchstarten kannst. 

Bist du bereit? Dann lass uns loslegen!  

Was ist der Sparbetrag? 

„Im Januar waren es 50 EURO, im Februar 20 EURO und dann zwei Monate null EURO.“ Sehen so in etwa deine Spareinlagen aus, wenn du auf die vergangenen Monate zurückblickst? Du ahnst es vielleicht schon. 

Der Sparbetrag ist mehr als eine schwankende Geldsumme, die vielleicht am Ende des Monats auf deinem Konto übrig bleibt. 

Nach intensiver Auseinandersetzung mit deinen Finanzen kannst du bereits zu Beginn des Monats einen festen gleichbleibenden Betrag abbuchen und diesen für deine Ziele einsetzen. 

Zuvor musst du jedoch erst einmal diese Ziele definieren und wissen, wo es für dich hingehen soll. Nur so kannst du überprüfen, ob dein monatlicher Sparbetrag ausreicht, um deine Vorhaben umzusetzen. 

Wie das funktioniert, zeige ich dir jetzt!  

Wie kann ich meinen Sparbetrag pro Monat berechnen? 

Um ideal mit deinem Sparbetrag arbeiten zu können, musst du dich diesem auf zwei Wegen nähern. Dazu gehört zum einen dein derzeitiger Ist-Zustand und zum anderen dein zukünftiger Soll-Zustand. 

Liegt dann dein momentaner Sparbetrag unter deinem angestrebten finanziellen Ziel, musst du nochmals nachjustieren. Schauen wir uns also zunächst an, wie du herausfindest, wo du gerade stehst. 

deinen Sparbetrag pro Monat berechnen

Erster Schritt: den finanziellen Status quo ermitteln 

Um deinen Sparbetrag pro Monat zu berechnen, benötigst du eine möglichst genaue Übersicht aller deiner Einnahmen und Ausgaben. 

Was ist, wenn ich dir nun sage, dass es ein exzellentes Tool gibt, mit dem du deine Finanzen sofort in den Griff bekommst? Und dieses geniale Werkzeug ist: Trommelwirbel bitte und Vorhang auf – das Haushaltsbuch.

Ja, du hast richtig gelesen. Egal, ob als Heftchen, einer Haushaltsbuch-App deiner Wahl oder in einer Excel-Tabelle, das Führen eines Haushaltsbuches ist einer der essenziellsten Schritte auf dem Weg zur finanziellen Unabhängigkeit.

Trage dazu mindestens drei Monate lang alle deine Einnahmen sowie alle deine variablen und fixen Kosten ein. 

Besonders die variablen Ausgaben solltest du penibelst notieren, denn der Coffe-to-go, das Kurzstreckenticket, der Muffin beim Bäcker oder die Kaugummis an der Kasse können in Summe einen enormen Geldbetrag ergeben.

Ausgaben, die nur einmal im Jahr anfallen, wie beispielsweise die Autoversicherung, kannst du anteilig mit einem Zwölftel in deine Übersicht integrieren. Schließlich willst du nicht plötzlich eine böse Überraschung erleben, weil du diese großen Summen nicht einkalkuliert hast. 

Vergiss in deinem Haushaltsbuch nicht, deine Vermögenswerte und Verbindlichkeiten unterzubringen. Vermögenswerte sind Investitionen, die dir regelmäßige Einnahmen bescheren. 

Dazu gehören unter anderem jegliche Mieteinnahmen aus zum Beispiel Immobilien oder PKW sowie Dividenden aus Aktienkäufen. Zu deinen Verbindlichkeiten gehören alle Kredite und Schulden, die du tilgen musst. 

Das sind die Raten für das Auto, der Studienkredit oder die regelmäßigen Abbuchungen für das neue Smartphone. Um einen besseren Überblick in deinem Haushaltsbuch zu haben, kannst du Einnahmen nach aktiv und passiv unterteilen und deine Ausgaben nach variablen und fixen Kosten sowie deinen Verbindlichkeiten, die ab einem bestimmten Datum entfallen, da sie abbezahlt sind.

Am Ende des Quartals erhältst du ein sehr klares Bild darüber, wie es um deine Finanzen steht. Häufig bietet es sich jedoch an, das Haushaltsbuch uneingeschränkt weiterzuführen, um so eine bessere Kontrolle über seine Ausgaben zu bekommen. 

Mittlerweile kannst du nun genau sagen, welche Summe zum Schluss eines jeden Monats übrig bleibt. Herzlichen Glückwunsch! Du hast deinen Sparbetrag pro Monat errechnet.

Diesen kannst du nun direkt nach Eingang deines Gehaltes oder anderer Einkommen auf dein Verrechnungs- und Tagesgeldkonto überweisen. Die Aufteilung erfolgt je nach deinem Risikoprofil. 

Wie angekündigt, ist das jedoch nur einer von drei Schritten. Also auf geht’s zum nächsten Punkt! 

Zweiter Schritt: dein Ziel in Zahlen festhalten

So traurig es klingt, wir alle wissen, dass die Rente für die jüngere Generation nicht mehr sicher ist. 

Das Konzept der Umlagefinanzierung, wobei die derzeitigen Arbeitnehmer für die jetzigen Rentner zahlen, ist aufgrund der Überalterung der Gesellschaft und des demografischen Wandels in Deutschland, nicht mehr tragfähig. 

Wer kann, muss privat vorsorgen. Deine persönlichen Ziele können sich selbstverständlich in einem ganz anderen Rahmen bewegen, aber aufgrund der Dringlichkeit, werde ich hier die Schließung der Rentenlücke als Beispiel anführen. 

Schließung der Rentenlücke

Deinen notwendigen Sparbetrag pro Monat kannst du folgendermaßen ermitteln.

Angenommene Fakten:

  • du möchtest deine Rentenlücke schließen
  • deine Rentenlücke beträgt voraussichtlich etwa: 1.200 EURO monatlich
  • die Inflation ist dabei bereits berücksichtigt
  • 1.200 EURO x 12 = 14.400 EURO jährlich
  • du bist 35 Jahre alt
  • nach heutigem Stand hast du noch 32 Jahre bis zum Renteneintritt
  • die derzeitige Lebenserwartung in Deutschland liegt etwa bei: 81 Jahren 
  • zu erwartende Lebenszeit – Renteneintrittsalter = 14 Jahre
  • 14 Jahre x 14.400 EURO =  201.600 EURO
  • dein Startkapital beläuft sich auf 0 EURO

Du benötigst demnach zur Schließung deiner Rentenlücke, um deinen jetzigen Lebensstandard halten zu können, 201.600 EURO. 

Bei einer einhundert Prozent risikobehafteten Anlage in ETFs, beispielsweise in einen MSCI World und einen Emerging Markets Index, kannst du nach Abzug der Abgeltungssteuer und des Solidaritätszuschlages und unter Einbeziehung der Inflation mit einer jährlichen Rendite von ungefähr fünf Prozent rechnen.

Um deinen genauen Sparbetrag pro Monat zu erhalten, kannst du einen Zinsrechner zur Hilfe nehmen. 

Diesen findest du zum Beispiel hier: https://www.zinsen-berechnen.de/sparrechner.php

Beim Anfangskapital geben wir 0 EURO ein. Die Sparrate bleibt leer. Diese möchtest du ja ermitteln. Beim Sparintervall wählst du den zeitlichen Abstand aus, in dem du deine Beiträge einzahlen möchtest. Das kann monatlich, jährlich, quartalsweise oder halbjährlich sein. 

Die Einzahlungsart bezieht sich darauf, ob du zu Beginn des Intervalls oder zum Ende deine Zahlungen leisten möchten. 

Der Zinssatz hängt von deiner Investition ab. Da du dir die Zinsen nicht auszahlen lässt, sondern vom Zinseszins profitieren möchtest, wählst du die Option Zinsansammlung. 

Die Ansparzeit beträgt in unserem Beispiel 32 Jahre. Eine Festlegungsfrist hast du nicht, da du das angesparte Kapital danach verbrauchen möchtest.

Unter Berücksichtigung aller dieser Daten, würde dein monatlicher Sparbetrag für die nächsten 32 Jahre bei genau 217,23 EURO liegen. 

Dritter Schritt: den Ist- und den Soll-Zustand in Einklang bringen

Du kennst jetzt den Betrag, den du zu Beginn des Monats zur Seite legen kannst und die Geldsumme, die du jeden Monat anlegen musst, um dein finanzielles Ziel zu erreichen. 

Ersteres übersteigt Letzteres? Dann brauchst du hier nichts weiter zu tun. Dein Investitionsbetrag kann natürlich auch höher sein und du erreichst demnach dein Ziel in kürzerer Zeit oder eben eine höhere Summe.

Ist dein bisheriger Sparbetrag pro Monat nicht ausreichend, musst du hier nachjustieren. 

Mit nachjustieren meine ich, dass du an zwei Stellschrauben drehen kannst – deinen Einnahmen und deinen Ausgaben. Schau, welche variablen Kosten du kürzen oder komplett eliminieren kannst. 

Es muss nicht immer das Brötchen vom Bäcker oder der Schokoriegel aus dem Quengelregal sein. Gleiches gilt für deine Fixkosten. Überprüfe, welche Versicherung, welchen Anbieter du wechseln kannst, um günstigere Konditionen zu erhalten. 

Kündige unnötige Abos. Lohnt sich das Fitnessstudio noch und schaust du wirklich so oft Disney+? Stell dir die Frage, ob du diese Dinge wirklich brauchst. 

Auf der anderen Seite stehen die Einnahmen. Ab einem bestimmten Punkt kannst du einfach keine Ausgaben mehr einkürzen, schließlich soll dein Leben auch weiterhin angenehm für dich sein. 

Das ist generell ein Faktor auf den du achten solltest. Erarbeite dir ein System, mit dem du dich lange Zeit wohlfühlen kannst. Es nützt nichts, wenn du einen Monat eine knallharte Spartour durchziehst, um dann im nächsten Monat einzuknicken und dir zwanzig Pakete nach Hause bestellst. 

Denke bei deinem Einkommen weiter als nur an die nächste Gehaltserhöhung. Sei kreativ, fülle Umfragen aus, suche dir einen zusätzlichen Nebenjob, vermiete deine Wohnung unter. 

Ich weiß, das sagt sich daher und ist definitiv nicht für jeden etwas. Lass diese Option dennoch nicht ungenutzt, sondern denke darüber nach, was zu dir und deiner Lebenssituation passen könnte. Ich bin mir sicher, dir fällt bestimmt etwas ein. 😉


Über die Autorin:

Hallo! Mein Name ist Jessi, ich bin 31 Jahre alt und lebe zusammen mit meinem Mann und meinem kleinen Sohn in Berlin. In den letzten 15 Jahren habe ich so ziemlich jeden Euro, den ich zusammenkratzen konnte, für Bekleidung oder anderen Schnick Schnack ausgegeben.

Bis ich eines Tages auf das Thema Börse, Aktien und ETFs gestoßen bin. So schaffte ich es, nicht nur ein Jahr lang keine Kleidung zu kaufen, sondern gleichzeitig noch mein Geld für mich arbeiten zu lassen. Alles zu meiner persönlichen Weiterentwicklung und, wie du das auch schaffen kannst, findest du unter themoneygirl.de

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