Kann ich mit einem Emerging Markets ETF sinnvoll mein Portfolio aufbauen?

Du hast begonnen dich mit deinen Finanzen auseinanderzusetzen und hast für dich entschieden, dass du deinen Vermögensaufbau mit ETFs bestreiten willst. Eine gute Wahl, wenn du mich fragst!

Doch, wenn es nun um die Zusammensetzung deines ETF-Weltportfolios geht, hast du bestimmt noch ein großes Fragezeichen im Kopf? MSCI World und Emerging Markets ETF sagen dir wahrscheinlich erstmal noch gar nichts?

Kein Problem! Ich erkläre dir in diesem Blogbeitrag, wie du mit nur zwei ETFs dein Geld sinnvoll an der Börse anlegen kannst. Zudem erfährst du, auf welche Faktoren du bei der Auswahl deiner ETFS achten musst und wie deine perfekte Strategie aussieht, um dein Risiko möglichst gering zu halten.

Woraus setzen sich ein MSCI World und ein Emerging Markets ETF zusammen?

Starten wir erstmal bei den Basics. Diese solltest du nie außer Acht lassen, wenn du deine Finanzen selbst in die Hand nehmen möchtest. Investiere nur in Anlagen, die du selbst verstehst und selbst ausgewählt hast.

Mit dem richtigen Hintergrundwissen kannst du selbst entscheiden, welcher ETF zu deiner Anlagestrategie passt.

Wenn du dich bereits etwas mit ETFs beschäftigt hast, weiß du, dass diese einen Index nachbilden. Beispielsweise beinhaltet der DAX (Deutscher Aktienindex) die Wertentwicklung, der 30 erfolgreichsten börsennotierten Unternehmen Deutschlands.

Da du aber nicht direkt in einen Index investieren kannst, gibt es die sogenannten Exchange Traded Funds, kurz ETF. So beziehen sich ein MSCI World ETF und ein Emerging Markets ETF ebenso auf bestimmte Indizes.

Der MSCI World Index setzt sich aus fast 1.600 Aktien aus 23 Industrieländern der Welt zusammen. Besonders hoch gewichtet sind dabei Unternehmen wie Apple, Microsoft, Amazon, Facebook und Alphabet. Damit ergibt sich eine besonders hohe Konzentration auf die Vereinigten Staaten.

Erst weit dahinter folgen Länder wie Japan, das Vereinigte Königreich, Frankreich, Kanada und Deutschland. Wie du siehst, ist auch in einem ETF mit zahlreichen Aktien und Ländern eine gewisse Verdichtung zu erkennen.

Wie lässt sich diese nun aufweichen? Ganz einfach, indem du weitere ETFs in dein Portfolio aufnimmst. Unter Umständen reicht bereits einer aus. An dieser Stelle kommt der Emerging Markets ETF ins Spiel.

Dieser bezieht sich auf einen Index mit fast 1.400 Aktien aus 27 Schwellenländern und bildet daher ein gutes Pendant zum MSCI World ETF. Daran lässt sich mal wieder erkennen, welche großen Vorteile Exchange Traded Funds bieten können. Diese enorme Vielfalt an Unternehmensbeteiligungen selbst nachzubilden, wäre nicht nur sehr aufwändig, sondern mitunter extrem teuer. haa

Geld und Weltkarte

Warum ist ein Emerging Markets ETF so entscheidend für dein Weltportfolio?

Wenn du dabei bist dein Weltportfolio aufzubauen, solltest du dabei diverse Faktoren beachten. Um dein Risiko zu optimieren, kommt es auf eine breite Streuung an.

Diese sollte auf verschiedenen Ebenen stattfinden, also sowohl über Regionen, Branchen, Unternehmen, Anlageklassen und einen langen Zeithorizont hinweg.

Unterschiedliche Anlagen erreichst du mit einer Durchmischung von zum Beispiel Anleihen, Immobilien, Rohstoffen, Aktien, Kunstgegenständen, Oldtimern oder Spielwaren.

Dabei musst du nicht in allen Bereichen gleichzeitig investiert sein. Eine gute Kombination können auch Aktien-ETFs und ein Tagesgeldkonto sein.

Legst du dein Geld über Minimum 10 Jahre an, bist du zeitlich gut diversifiziert und kannst eventuelle Marktschwankungen gut ausgleichen.

Bezüglich der Regionen, Branchen und Unternehmen deckt ein MSCI World ETF bereits eine sehr große Bandbreite ab. Um dein Risiko jedoch noch weiter zu reduzieren, solltest du diesen auf jeden Fall mit einem Schwellenländer ETF kombinieren.

So kannst du nun ebenso Länder wie China, Taiwan, Korea und dort ansässige Unternehmen zu deinem Portfolio zählen. Auch in diesem Falle liegt eine bestimmte Gewichtung vor. Einige Länder, Branchen und Unternehmen sind somit stärker vertreten und andere weniger.

Aus diesem Grund solltest du bevor du einen ETF kaufst, immer noch mal einen Blick in das Factsheet werfen. Hier findest du alle Informationen, die du benötigst, um zu bewerten, ob der ETF für deine Bedürfnisse geeignet ist. Eine hervorragende Anlaufstelle für deine Recherchen bietet dir justetf.com

Worauf muss ich bei der Wahl meines Emerging Markets ETF achten?

Es gibt mehrere Punkte, die du bei der Auswahl deiner ETFs beachten solltest.

 

Dazu gehören:

  • Kosten 
  • Fondsvolumen
  • Replikationsmethode
  • Ausschüttend oder thesaurierend

 

Wie bereits angesprochen, solltest du unbedingt einen Blick in das Factsheet werfen. Dort findest du nochmal alle Informationen, die du für deine Einschätzung benötigst.

Als erstes solltest du schauen, ob sich der Emerging Markets ETF, den du dir ausgesucht hast, auch wirklich auf den von dir gewünschten Index bezieht.

Hier kann es Ergänzungen geben, wie die Auswahl von Unternehmen mit hohen Dividenden oder eine andere Gewichtung von bestimmten Ländern. Darauf solltest du unbedingt einen Blick haben.

Mann mit Notizen

Die Gesamtkostenquote

Ein weiterer Faktor ist die Gesamtkostenquote (TER). TER bedeutet Total Expense Ratio. Diese findest du ebenso im Factsheet oder direkt in der Übersicht unter justetf.com.

Jedoch ist die Bezeichnung Gesamtkostenquote hier etwas irreführend, denn dazu kommen noch weitere Aufwendungen, wie exemplarisch die Orderprovision für den Kauf.

Dennoch ist die TER eine wichtige Kennzahl, auf die du achten solltest. Sie umfasst die jährlichen Kosten, die du tragen musst, wenn du beispielsweise Anteile an einem Emerging Markets ETF besitzt.

Die Gesamtkostenquote kann bei 0,07% oder auch bei 0,95% pro Jahr liegen. Nur, weil ein ETF mehr oder weniger kostet, ist er nicht besser oder schlechter. Sieh dir alle Faktoren an und entscheide dann welchen ETFs du wählst. Umso höher die TER ausfällt, umso geringer ist deine Rendite.

Das Fondsvolumen

Ein Richtwert, an dem du dich orientieren kannst, ist ein Fondsvolumen von etwa 100 Mio. EURO.

Warum ist diese Kennzahl wichtig? Die meisten ETFs haben nach Entstehung etwa ein Jahr Zeit sich zu beweisen oder anders gesagt, eine bestimmte Summe Geld einzubringen.

Sollte diese nicht erreicht werden und du hast einen Emerging Markets ETF mit einem geringen Fondsvolumen ausgewählt, kann es passieren, dass dieser unter Umständen wieder geschlossen wird.

Das ist insofern ärgerlich, da du dir dann einen neuen, adäquaten ETF suchen musst, um dort dein Geld zu investieren. Dabei fallen wiederum Gebühren an und du bist gezwungen zu eventuell höheren Kursen zu kaufen.

Eine andere Möglichkeit, ist es abzuwarten bis der ETF aufgelöst wird und alle Anteile verkauft wurden. Hier fallen Kosten für den Verkauf an und du musst dabei entstehende Verluste realisieren.

Das heißt, wenn dein Emerging Markets ETF zu diesem Zeitpunkt mit roten Zahlen aufwartet, hast du dein Vermögen dieses Mal tatsächlich verringert. Dementsprechend ist diese Variante wenig lukrativ.

Mann vor Laptop

Die Replikationsmethode

Wie du bereits weißt, bilden ETFs einen Index nach. Um diesen nachzubilden gibt es zwei Methoden, die physische und die synthetische Replikation.

Bei der physischen Variante wird der ETF eins zu eins so nachgebaut, wie der Index es vorgibt. Wird ein ETF anhand des DAX mit Unternehmen wie SAP, Allianz, Siemens und weiteren physisch repliziert, enthält dieser genau die gleichen Firmen mit der ebenso gleichen Gewichtung.

Was beim DAX mit 30 Aktien noch machbar ist, kann bei einem MSCI World mit über 1.600 Aktien schon problematisch werden. Aus diesem Grund hat sich neben der physischen, auch die synthetische (oder Swap) Nachbildung durchgesetzt.

Beim Swap, was so viel wie Tauschgeschäft heißt, schließt der ETF einen Vertrag mit einer Bank, meist dem Mutterkonzern des ETFs. Dabei verpflichtet sich die Bank die Rendite des Indexes zu zahlen und bekommt dafür vom ETF eine Gebühr. So werden Teile des Indexes über einen Swap nachgebildet.

Darüber hinaus gibt es noch das Sampling. Beim Sampling werden meist nur die Titel in den ETF mit aufgenommen, die den größten Einfluss haben. Es wird also eine Auswahl getroffen.

So entstehen Emerging Markets ETFs, die sowohl physisch repliziert als auch mit optimierten Samplings zusammengestellt werden.

Ausschüttend oder thesaurierend?

Thesaurierend bedeutet im Grunde genommen nur, dass mit der erzielten Rendite deines ETFs, automatisch Anteile des gleichen ETFs nachgekauft werden.

Es lohnt sich eine thesaurierende Variante zu wählen, da du hier ohne weiteren Aufwand vom Zinseszinseffekt profitieren kannst.

Allerdings ist das ausschüttende Modell ebenso nicht zu verachten. Dabei wird zu einem bestimmten Fälligkeitsdatum die anfallende Rendite auf dein Konto ausgezahlt. Aus psychologischer Sicht betrachtet, kann dich das dazu motivieren weiter an deinem Sparvorhaben festzuhalten.

Wichtig ist dabei aber dann, dass du deine Rendite wieder fleißig reinvestierst und dich nicht verführen lässt dieses Geld auszugeben. Um diesem Verhalten entgegenzuwirken bietet sich ein thesaurierender ETF an.

Sind zwei ETFs für mein Portfolio ausreichend?  

Vor allem, wenn wir an Diversifikation denken, kann die Auswahl von nur zwei ETFs schon als zu wenig erscheinen.

Allerdings sind ETFs basierend auf dem MSCI World und dem Emerging Markets ETF bereits so umfassend, dass diese Kombination zum Aufbau deines Weltportfolios ausreichen kann.

Allerdings solltest du nicht nur in einen der beiden investieren, sondern diese immer gemeinsam betrachten. Geben es deine finanziellen Möglichkeiten nicht her, zwei ETFs gleichzeitig zu besparen, so gibt es die Option beispielsweise mit dem ARERO Fonds nur eine regelmäßige Einzahlung vorzunehmen.

Jedoch bieten viele Banken Sparpläne ab 25 EURO an, sodass du mit einem monatlichen Investment von 100 EURO keine Schwierigkeiten hast, Anteile eines Emerging Markets und eines MSCI World ETFs nachzukaufen.

 

Alternativ, um eine noch detaillierte Gewichtung in Regionen, Branchen und Unternehmen vorzunehmen, kannst du zwischen einer Vielzahl weiterer Nischen-ETFs wählen. Dazu sei jedoch gesagt, dass ein Weltportfolio aus zahlreichen ETFs ein höheres Budget erfordert.

Daher bieten der MSCI World und der Emerging Markets ETF eine ideale Startvorlage, um an der Börse mit dem Vermögensaufbau zu starten.

Welchen MSCI Emerging Market ETF hast du im Portfolio? Schreibe es in die Kommentare!


Jessica Howad Autorenbox

 

Über die Autorin:

Hallo! Mein Name ist Jessi, ich bin 30 Jahre alt und lebe zusammen mit meinem Mann und meinem kleinen Sohn in Berlin. In den letzten 15 Jahren habe ich so ziemlich jeden Euro, den ich zusammenkratzen konnte, für Bekleidung oder anderen Schnick Schnack ausgegeben.

Bis ich eines Tages auf das Thema Börse, Aktien und ETFs gestoßen bin. So schaffte ich es, nicht nur ein Jahr lang keine Kleidung zu kaufen, sondern gleichzeitig noch mein Geld für mich arbeiten zu lassen. Alles zu meiner persönlichen Weiterentwicklung und, wie du das auch schaffen kannst, findest du unter themoneygirl.de