Edelmetall-ETCs als wertvoller Baustein im Portfolio

Edelmetalle gelten seit jeher als sichere Anlageform und werden von Anlegern als Inflationsschutz, Krisenwährung oder langfristige Vermögensanlage geschätzt.

Traditionell waren die Möglichkeiten, in Edelmetalle zu investieren, jedoch begrenzt und erforderten oft hohe Anlagebeträge oder aufwendige Lagerung.

Mit der Entwicklung von Exchange Traded Commodities (ETCs) haben sich diese Hürden für Anleger jedoch deutlich reduziert.

Insbesondere Edelmetall-ETCs haben in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen und ermöglichen es Privatanlegern, einfach und kostengünstig in Gold, Silber, Platin oder Palladium zu investieren.

In diesem Artikel erfahren Sie, was Edelmetall-ETCs sind, welche Vorteile und Risiken sie mit sich bringen und wie Anleger in diese Anlageklasse investieren können.

Was sind Edelmetall-ETCs

ETCs, oder Exchange Traded Commodities, sind Wertpapiere, die an der Börse gehandelt werden und den Preis von Rohstoffen wie Edelmetallen, Energie und Agrarprodukten widerspiegeln.

ETCs ermöglichen es Anlegern, auf Rohstoffpreisbewegungen zu spekulieren oder ihr Portfolio zu diversifizieren, ohne tatsächlich physische Rohstoffe zu besitzen.

Im Gegensatz zu ETFs, die oft in Investmentfonds strukturiert sind und in eine breite Palette von Vermögenswerten investieren können, sind ETCs auf den Preis eines einzelnen Rohstoffs ausgerichtet.

ETCs bieten den Vorteil, dass sie ähnlich wie Aktien gehandelt werden können und somit einfacher und schneller zu handeln sind als physische Rohstoffe.

Edelmetall-ETCs sind spezielle Arten von ETCs, die auf den Preis von Edelmetallen wie Gold, Silber, Platin und Palladium ausgerichtet sind.

Sie ermöglichen es Anlegern, auf die Preisentwicklung dieser Edelmetalle zu spekulieren, ohne sie tatsächlich physisch besitzen zu müssen. Stattdessen wird der Wert des ETCs durch den Preis des zugrunde liegenden Edelmetalls bestimmt.

Edelmetall-ETCs können auf verschiedene Arten aufgelegt werden.

Einige ETCs halten physische Rohstoffe als Sicherheit, während andere Rohstoff-Futures oder -optionen halten.

Bei ETCs, die physische Rohstoffe halten, werden diese in einem Lagerhaus gelagert und von einem Treuhänder verwaltet. ETCs, die auf Futures oder Optionen basieren, sind dagegen stärker auf die Volatilität des Rohstoffmarktes ausgerichtet und können somit höhere Risiken und Chancen bieten.

Insgesamt bieten Edelmetall-ETCs Anlegern eine einfache Möglichkeit, in Edelmetalle zu investieren und von deren Preisentwicklung zu profitieren, ohne tatsächlich physische Rohstoffe zu besitzen oder aufwendige Lagerungs- und Sicherheitsmaßnahmen ergreifen zu müssen.

Welche Edelmetall-ETCs gibt es?

Es gibt eine Vielzahl von Edelmetall-ETCs, die an den Börsen gehandelt werden. Einige der wichtigsten Edelmetall-ETCs sind Gold-ETCs, Silber-ETCs, Platin-ETCs und Palladium-ETCs.

Jeder dieser ETCs ist auf den Preis des jeweiligen Edelmetalls ausgerichtet und ermöglicht es Anlegern, auf dessen Preisentwicklung zu spekulieren.

👆 Welcher Geldtyp bist Du?

Gold-ETCs sind die am weitesten verbreiteten Edelmetall-ETCs und gehören zu den beliebtesten Rohstoff-Investmentvehikeln.

Sie sind auf den Preis von Gold ausgerichtet und ermöglichen Anlegern, in das Edelmetall zu investieren, ohne physisches Gold zu besitzen. Gold-ETCs können entweder physisches Gold als Sicherheit halten oder auf Gold-Futures oder -Optionen basieren.

Silber-ETCs funktionieren ähnlich wie Gold-ETCs, sind jedoch auf den Preis von Silber ausgerichtet.

Silber ist ein wichtiger Rohstoff in der Industrie und wird in vielen Anwendungen verwendet, darunter Elektronik, Fotografie und Schmuckherstellung.

Platin-ETCs sind auf den Preis von Platin ausgerichtet, einem seltenen und wertvollen Metall, das in der Automobilindustrie und anderen Anwendungen verwendet wird.

Platin-ETCs können physisches Platin als Sicherheit halten oder auf Platin-Futures oder -Optionen basieren.

Palladium-ETCs sind auf den Preis von Palladium ausgerichtet, einem Metall, das in der Automobilindustrie und anderen Anwendungen wie Schmuckherstellung und Elektronik verwendet wird.

Palladium-ETCs können physisches Palladium als Sicherheit halten oder auf Palladium-Futures oder -Optionen basieren.

Es gibt jedoch Unterschiede zwischen den verschiedenen Edelmetall-ETCs.

Zum Beispiel können einige ETCs physisches Metall halten, während andere auf Futures oder Optionen basieren.

Die Art der Sicherheiten, die ein ETC hält, kann auch einen Einfluss auf den Preis haben, da physisches Metall in der Regel teurer zu lagern und zu sichern ist als Futures oder Optionen.

Ein weiterer Faktor, der die Unterschiede zwischen Edelmetall-ETCs beeinflussen kann, ist die Art des Index, an den der ETC gebunden ist.

Einige ETCs sind beispielsweise an den Spot-Preis des Edelmetalls gebunden, während andere an einen Futures-Kontrakt gebunden sind.

Insgesamt gibt es eine Vielzahl von Edelmetall-ETCs auf dem Markt, die es Anlegern ermöglichen, in Edelmetalle zu investieren und von deren Preisentwicklung zu profitieren.

Es ist wichtig, die Unterschiede zwischen den verschiedenen ETCs zu verstehen und eine gründliche Recherche durchzuführen, bevor man in einen bestimmten Edelmetall-ETC investiert.

Vorteile

Edelmetall-ETCs bieten zahlreiche Vorteile für Anleger, die in Edelmetalle investieren möchten.

Einige dieser Vorteile sind:

Breite Diversifikation durch physisches Edelmetall:

Edelmetall-ETCs ermöglichen es Anlegern, in physisches Gold, Silber, Platin oder Palladium zu investieren, ohne tatsächlich physische Barren kaufen und lagern zu müssen.

Dadurch können Anleger ihr Portfolio diversifizieren und ihr Vermögen gegen Währungs- und Marktrisiken absichern.

Einfache Handelbarkeit an Börsen:

Edelmetall-ETCs können einfach an Börsen gehandelt werden, genau wie Aktien.

Dies ermöglicht es Anlegern, schnell und einfach in und aus Positionen zu kommen, und bietet mehr Flexibilität als der Kauf und Verkauf von physischem Edelmetall.

Geringe Kosten im Vergleich zu anderen Anlageformen in Edelmetalle:

Im Vergleich zu anderen Anlageformen in Edelmetalle wie zum Beispiel dem Kauf von physischem Gold oder Silber, können Edelmetall-ETCs oft mit geringeren Kosten verbunden sein.

Die Kosten hängen jedoch von der spezifischen ETC-Struktur ab, einschließlich des Verwaltungsaufwands und der Handelsgebühren.

Geringe Mindestanlagebeträge:

Edelmetall-ETCs bieten Anlegern die Möglichkeit, bereits mit vergleichsweise geringen Beträgen in Edelmetalle zu investieren.

Dies ermöglicht es auch Kleinanlegern, in diesen Markt einzusteigen.

Liquidität:

Edelmetall-ETCs sind oft sehr liquide, was bedeutet, dass es einfacher ist, sie zu kaufen und zu verkaufen als physische Edelmetalle.

Die Liquidität von Edelmetall-ETCs hängt jedoch von verschiedenen Faktoren ab, einschließlich der Marktbedingungen und der Größe des ETCs.

Zusammenfassend bieten Edelmetall-ETCs Anlegern eine einfache und kosteneffiziente Möglichkeit, in physische Edelmetalle zu investieren und ihr Portfolio zu diversifizieren.

Risiken und Nachteile

Edelmetall-ETCs bieten zwar viele Vorteile, jedoch sind auch einige Risiken und Nachteile zu beachten.

Eines der größten Risiken bei Edelmetall-ETCs sind Kursrisiken, die durch Schwankungen des Edelmetallpreises entstehen.

Da Edelmetall-ETCs eng mit dem Preis des zugrunde liegenden Edelmetalls verknüpft sind, kann ein Absinken des Edelmetallpreises auch den Wert des ETCs verringern.

Ein weiteres Risiko besteht in Währungsschwankungen.

Wenn ein Anleger einen Edelmetall-ETC in einer anderen Währung kauft, als die in seinem Heimatland übliche, besteht das Risiko, dass der Wert des ETCs durch Währungsschwankungen beeinflusst wird.

Dies kann insbesondere dann problematisch sein, wenn die Heimatwährung des Anlegers gegenüber der Währung, in der der ETC gehandelt wird, an Wert verliert.

Ein weiterer wichtiger Nachteil von Edelmetall-ETCs ist das Ausfallrisiko des ETC-Emittenten.

Wenn der Emittent des ETCs insolvent wird oder aus anderen Gründen nicht in der Lage ist, den Wert des ETCs abzusichern, kann dies dazu führen, dass der Anleger seinen gesamten Einsatz verliert.

Schließlich besteht auch das Risiko, dass der Anleger nicht in der Lage ist, physisch auf das Edelmetall zuzugreifen.

Während einige Edelmetall-ETCs eine physische Auslieferung des Edelmetalls ermöglichen, bieten andere ETCs nur eine indirekte Beteiligung an dem Edelmetall.

Dies kann für Anleger, die physisches Edelmetall besitzen möchten, ein Nachteil sein.

Wie sollten Anleger in Edelmetall-ETCs investieren?

Wenn Anleger in Edelmetall-ETCs investieren möchten, sollten sie zunächst ihre Anlagestrategie und Risikobereitschaft überlegen.

Edelmetall-ETCs eignen sich vor allem als langfristige Anlage, um das Portfolio gegen Inflation und Marktunsicherheiten abzusichern. Es ist jedoch auch wichtig, das Portfolio ausreichend zu diversifizieren, indem auch andere Anlageklassen berücksichtigt werden.

Bei der Auswahl des passenden Edelmetall-ETCs sollte der Anleger die Unterschiede zwischen den einzelnen ETCs sowie die Kosten und Gebühren berücksichtigen.

Ein wichtiger Faktor ist auch die physische Hinterlegung des Edelmetalls. Ein ETC, der durch physisches Edelmetall gedeckt ist, bietet eine höhere Sicherheit als ein synthetischer ETC, der durch Derivate abgebildet wird.

Anleger sollten außerdem darauf achten, den Edelmetall-ETC an einer anerkannten Börse zu handeln, um eine hohe Liquidität und eine einfache Handelbarkeit zu gewährleisten.

Währungsrisiken können vermieden werden, indem der Anleger einen ETC in seiner Heimatwährung wählt oder gegebenenfalls eine Währungsabsicherung vornimmt.

Zur Transaktionsabwicklung sollten Anleger ein Depot bei einer Bank oder einem Online-Broker eröffnen.

Die Kosten und Gebühren für den Kauf und Verkauf von Edelmetall-ETCs können je nach Anbieter variieren, weshalb ein Vergleich lohnenswert ist.

Schließlich sollten Anleger auch die steuerlichen Aspekte berücksichtigen.

In Deutschland sind Erträge aus Edelmetall-ETCs steuerpflichtig und müssen in der Regel in der Steuererklärung angegeben werden.

Auch die Höhe der Abgeltungssteuer kann je nach Anlagezeitraum und individuellem Steuersatz variieren.

Daher ist es empfehlenswert, sich im Vorfeld über die steuerlichen Aspekte zu informieren und gegebenenfalls einen Steuerberater zu Rate zu ziehen.

Zusammenfassend kann gesagt werden,

dass Edelmetall-ETCs eine attraktive Möglichkeit für Anleger darstellen, um in Edelmetalle zu investieren.

ETCs bieten eine breite Diversifikation durch physisches Edelmetall, sind einfach an Börsen handelbar, haben im Vergleich zu anderen Anlageformen in Edelmetalle geringe Kosten und erfordern geringe Mindestanlagebeträge.

Jedoch sollten Anleger sich auch der Risiken und Nachteile bewusst sein, wie z.B. Kursrisiken, Währungsrisiken, Ausfallrisiken des ETC-Emittenten und der fehlenden Möglichkeit zur physischen Auslieferung des Edelmetalls.

Um in Edelmetall-ETCs zu investieren, sollten Anleger ihre Anlagestrategie und Risikobereitschaft berücksichtigen, den passenden Edelmetall-ETC auswählen und sich mit Transaktionsabwicklung und Steueraspekten vertraut machen.

In Zukunft ist davon auszugehen, dass die Anlageklasse Edelmetalle weiterhin eine bedeutende Rolle im Anlageuniversum spielen wird.

Der Markt für Edelmetall-ETCs ist zudem dynamisch und es sind weitere Entwicklungen und Innovationen zu erwarten.

Wenn du mehr über Edelmetalle generell lernen willst, dann schau dir doch den Einsteigerguide zum Investieren (Hier zum Guide) oder den Artikel zu Gold vs. Silber (Hier zum Artikel) an.

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