Sparen oder Investieren: Welche Strategie ist die richtige?

Wenn du dir vorgenommen hast, dein Geld nicht einfach nach Lust und Laune auszugeben, sondern beispielsweise etwas für die Altersvorsorge zur Seite legen möchtest, stehen dir verschiedene Möglichkeiten offen. So kannst du dein Geld beispielsweise Sparen oder Investieren. Beide Optionen können dir helfen, dein Vermögen zu vermehren und bieten verschiedene Vor- und Nachteile. Welche Strategie für dich die richtige sein könnte, erfährst du im Folgenden.

Was bedeutet Sparen?

Beim Sparen legst du regelmäßig etwas Geld beiseite, um beispielsweise einen Notgroschen für unerwartete Ausgaben zu haben, um dir langfristig bestimmte Wünsche erfüllen zu können oder als Altersvorsorge zur Aufbesserung der Rente. Viele Sparer zahlen ihren Sparbetrag auf ein Sparbuch oder ein Tagesgeldkonto ein. Hier haben sie jederzeit Zugriff auf ihr Erspartes und erhalten in der Regel einen kleinen Betrag an Zinsen.

Vor- und Nachteile beim Sparen

Sein Geld zu sparen ist eine einfache Möglichkeit, sich ein solides finanzielles Polster aufzubauen. Zudem lassen sich Vermögensverluste beim Sparen gut verhindern. Im Prinzip leihst du deiner Bank zwar Geld, wenn du es auf einem Sparkonto deponierst, und die Bank kann dein Geld nutzen, um beispielsweise anderen Personen einen Kredit zu gewähren. Allerdings ist dein Geld auf dem Sparkonto per Einlagensicherung versichert – bis zu 100.000 Euro sind pro Einleger und Bank geschützt und können dir entsprechend nicht verloren gehen. Dafür, dass du dein Geld beim Sparen also quasi verleihst, erhältst du Zinsen auf deinen ersparten Betrag. Da die Höhe der Zinsen vertraglich vereinbart ist, weißt du außerdem von Beginn an, wie hoch dein Zinsertrag ist und mit wie viel Rendite du rechnen kannst.

Vor allem Sparkonten wie Tagesgeldkonten sind in der Regel sehr liquide, sodass du bei Bedarf jederzeit auf dein erspartes Geld zugreifen kannst. Ein weiterer Vorteil am Sparen per Sparbuch oder Tagesgeldkonto ist, das oft keine oder nur sehr niedrige Gebühren zum Beispiel für die Kontoführung anfallen. Der Nachteil beim Sparen ist, dass trotz einiger Zinserträge die Renditen vergleichsweise gering sind.

Was ist besser: Tagesgeldkonto oder Sparbuch?

Sparbücher und Tagesgeldkonten sind beliebte und unkomplizierte Methoden zur Geldanlage. Vergleicht man deren Vor- und Nachteile, bringt das Tagesgeldkonto allerdings stärkere Vorzüge mit sich: Geld vom Sparbuch kannst du nicht einfach überweisen, da die Einlagen nicht zum Zahlungsverkehr zugelassen sind. Stattdessen musst du beim Sparbuch oft in eine Bankfiliale gehen, um Geld vom Sparbuch abzuheben. Vom Tagesgeldkonto aus kannst du zwar auch nichts direkt abheben, aber hier kannst du das Geld unkompliziert auf ein Referenzkonto wie dein Girokonto überweisen und es dort nutzen.

Von einem Sparbuch kannst du außerdem pro Monat maximal 2.000 Euro abheben. Benötigst du innerhalb eines Monats mehr Geld, musst du dein Sparbuch kündigen oder die Auszahlung deiner Geldanlage drei Monate im Voraus bei der Bank anmelden. Beim Tagesgeldkonto kannst du dagegen jederzeit über dein gesamtes Erspartes frei verfügen.

Was bedeutet Investieren?

Ähnlich wie beim Sparen legst du beim Investieren ebenfalls Geld beiseite. Allerdings erfolgt die Geldanlage hier nicht bei der Bank, sondern an Kapitalmärkten. Konkret bedeutet das, dass du dein Geld beispielsweise in Aktien, Fonds, ETFs oder andere Wertpapiere investieren kannst. Eine Voraussetzung beim Investieren ist, dass du in der Lage sein solltest, über einen längeren Zeitraum auf das angelegte Geld verzichten zu können – mindestens 3 bis 5 Jahre. Da Anlageprodukte über kurze Zeiträume oft unbeständig sind, können zu kurze Anlagehorizonte zu Geldverlusten führen.

Vor- und Nachteile beim Investieren

Geld investieren ist im Vergleich zum Sparen mit höheren Risiken verbunden: Es gibt keine Garantie für Renditen und die Wahrscheinlichkeit, zumindest kurzfristig eher Verluste zu machen, ist vergleichsweise hoch. Dennoch können sich Geldinvestitionen lohnen, um sein Vermögen nachhaltig zu vermehren. Denn Wertpapiere wie Aktien, Fonds und Anleihen können mitunter deutlich höhere Renditen erbringen als Festgeld- und Tagesgeldkonten. So lässt sich nicht nur das eigene Vermögen effektiver vermehren, sondern auch der Inflation trotzen.

Nachteilig beim Anlegen ist neben dem erhöhten Risiko, dass die Investition in verschiedene Anlageform recht komplex ist und es vor allem als Einsteiger oft schwer ist, seine Einnahmen und Ausgaben im Blick zu haben. Hier kann es lohnen, die Dienste eines Vermögensverwalters, Brokers oder Fondsmanagers zu beanspruchen – aber das ist natürlich nicht kostenlos. Für den Handel mit Aktien und Fonds werden zudem in der Regel ebenfalls Gebühren verlangt.

Wie kann ich investieren?

Um dein Geld am Kapitalmarkt anzulegen, stehen dir verschiedene Anlageformen zur Verfügung:

  • Aktien: Durch den Kauf von Aktien erwirbst du einen kleinen Anteil am jeweiligen Unternehmen. Das bedeutet, dass du Teilhaber dieses Unternehmens wirst. Wenn das Unternehmen wächst und an Wert gewinnt, erhöht sich auch der Wert deiner Investition.
  • Fonds und ETFs: Ein Fonds ist wie eine Art gemeinsamer Topf, in den viele Anleger Geld einzahlen. Erfahrene Fondsmanager investieren dieses Geld in verschiedene Vermögenswerte wie Wertpapiere oder Immobilien. Bei Exchange Traded Funds (ETFs), die einen Börsenindex nachbilden, investierst du im Idealfall dein Geld in alle Wertpapiere, die in einem Index enthalten sind. Wenn du also beispielsweise einen ETF kaufst, der den DAX abbildet, investierst du in die 40 größten deutschen Unternehmen.
  • Anleihen: Anleihen sind festverzinsliche Wertpapiere. Wenn du in eine Anleihe investierst, leihst du dem Staat oder einem Unternehmen Geld. In der Zukunft zahlen sie dir das geliehene Geld inklusive vorab festgelegten Zinsen zurück. Das bedeutet, dass du bei Anleihen im Unterschied zu Aktien, ETFs und Fonds einen garantierten Betrag zurückerhältst.

Was ist also besser: Geld sparen oder investieren?

Grundsätzlich ist keine der beiden Optionen falsch oder richtig. Denn die Wahl der passenden Methode zum Vermögensaufbau hängt maßgeblich von deiner aktuellen finanziellen Situation und auch von deiner Risikobereitschaft ab.

Zwei Faustregeln können dir dabei helfen, die passende Anlageform je nach individueller Situation und Risikobereitschaft zu treffen:

  1. Wenn du innerhalb eines Jahres womöglich dringend auf dein Geld zugreifen musst oder einen Notgroschen für unvorhergesehene Ausgaben benötigen könntest, empfiehlt es sich eher, Geld über traditionelle Sparprodukte bei einer Bank anzulegen.
  2. Wenn du sicher bist, dass du in den nächsten drei oder mehr Jahren auf das investierte Geld verzichten kannst, können sich Investitionen durchaus rechnen. Natürlich sollten die gewählte Anlageklasse und das Portfolio zu deinem individuellen Risikoprofil passen.

Darüber hinaus kann es durchaus sinnvoll sein, Geld zu sparen, um es später als Einmalanlage zu investieren. Genauso ist es möglich, parallel zum Sparen auch Geld anzulegen – beispielsweise durch einen regelmäßigen Sparplan.

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